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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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plapperte sie munter drauflos. „Zumindest glaube ich, dass es um Sie ging. Es waren keine Bilder dabei. Aber es stand darin, dass die Band Streak of Fire auseinander gegangen ist. Gordon Connor wäre der Bandleader und Songschreiber gewesen. Sind Sie das?"
    „Ja." Jetzt ist es heraus, dachte er. Er hätte es sich eigentlich denken können, dass die Nachricht an die Öffentlichkeit kam, denn sie hatten kurzfristig alle Konzerte abgesagt. Aber wenn die Sache erst einmal in der Zeitung stand, würden ihm bald schon seine Brüder auf den Leib rücken und wissen wollen, was passiert war.
    „So. Sie haben... Rockmusik gemacht?"
    „Die Band war ziemlich anspruchsvoll. Etwas Rock, etwas Rhythm und Blues."
    „Sie haben also beruflich mit Musik zu tun?"
    „Nicht mehr", wehrte er ab, während er ihr zusah, wie sie durchs Zimmer ging und verschiedene Sachen einsammelte. Auf dem Teppich stand ein offener Handwerkskasten, in dem sich vom Schraubenzieher, Lappen bis hin zum Putzmittel alles mögliche befand. Als sie sich danach bückte, sah er, dass ihre Jeans ein Loch auf dem Knie hatte.
    Wenn es eine Frau gab, die Sylvie am wenigsten glich - oder auch allen anderen Frauen in seinem Leben -, dann sie. Mit Frauen, die ihn nur benutzten und von ihm nahmen, konnte Gordon umgehen. Sie waren wie er. Kirstin dagegen war so ganz anders -fröhlich, munter und ausgeglichen. Und damit konnte er nichts anfangen.
    Allerdings hatte sie ihn durch ihre Verlegenheit vorhin auf einen Gedanken gebracht. Sie beide. In dem Bett. Im Dunkeln. Wenn nur das Mondlicht durch die Terrassentüren fiel, ihre Locken wie Feuer auf dem weißen Kissen leuchteten und sie ihn umschlang und festhielt wie ein Schraubstock. Wo hatte er das schon einmal gehört?
    „Ich mag Musik", bemerkte Kirstin mit einem verstohlenen Lä cheln. „Aber Tanzen passt nicht zu mir. Ich bin darin zu unge schickt. Ich habe in der fünften Klasse mal Klarinette versucht. Der Musiklehrer hatte mir dazu geraten. Dad kann ein bisschen Geige, und Mellie singt nicht schlecht, aber von mir hat sie das bestimmt nicht geerbt. Ist der Rest Ihrer Familie auch musikalisch veranlagt?"
    Unruhig trat Gordon von einem Fuß auf den anderen. Während sie ahnungslos und freundlich mit ihm plauderte, sah er sie im Geiste nackt vor sich. Ich sollte mich schämen, dachte er. „Nein", antwortete er auf ihre Frage, „zum Glück sind meine beiden Brüder praktisch veranlagt. Kaum dass Michael aus den kurzen Hosen rausgewachsen war, hat er sich mit Feuereifer in die ersten Geschäfte gestürzt. Mit neun hatte er einen Wassermelonenlimonadenstand, und seitdem hat er immer irgend etwas zu Geld gemacht. Seth... er musste immer herumwerkeln. Er ist Schreiner, ziemlich gut in seinem Beruf und baut ausgefallene Möbelstücke und so."
    „Dann würden ihm bestimmt ein paar der Antiquitäten hier im Haus gefallen."
    „Ja, sicher."
    „Und der Rest Ihrer Familie?" Kirstin steckte das Fensterputzmittel und die Papiertücher in den Kasten.
    „Da ist nur noch mein Dad. Mom hat sich von ihm getrennt, als wir klein waren, und Dad... hat nicht mal im entferntesten daran gedacht, wieder zu heiraten. Deshalb blieben wir unter uns. Ein reiner Männerhaushalt. Keiner von uns hatte besonders viel Glück mit Frauen."
    „Ihre Brüder sind auch nicht verheiratet?"
    „Nur Michael."
    Kirstin klappte den Kasten zu und schaute zu Gordon auf. „Sie sagen das so eigenartig. Mögen Sie seine Frau nicht?"
    Gordon rieb sich den Nacken. „Für ihn dreht sich alles um sie. Bestimmt ist sie auch in Ordnung. Aber sie sieht immer aus wie aus dem Ei gepellt... so, als müsste sie sich nach dem Zähneputzen nicht den Mund ausspülen wie alle anderen. Ich habe noch nie gesehen, dass mal

bei ihr ein Haar nicht richtig gelegen hätte. Michael ist da anders. Ich weiß nicht, wie die beiden zurechtkommen..." Er brach ab. So hatte er nicht drauflosreden wollen. Sonst unterhielt er sich mit Fremden auch nicht spontan über seine Familie oder sich selbst. Aber anscheinend war das ansteckend.
    Kirstin war fertig mit dem Zimmer. Falls ihr sein plötzliches Schweigen auffiel, ließ sie es sich nicht anmerken. Die Dämmerung war bereits heraufgezogen. Als sie das Deckenlicht ausschaltete, war der Raum in dunkle, verschwommene Schatten gehüllt.
    „Den Kasten trage ich Ihnen nach unten", bot er sich an. Bei dem, was sie da so hineingepackt hatte, musste er einiges wiegen.
    „Danke, ist nicht nötig. Dann werde ich jetzt gehen. Meine Familie gibt
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