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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang
Autoren: Unbekannt
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sich um seine Hand zu schließen. Sofort zog er sie zurück und brachte den Kombistrahler in Anschlag.
    „Salik, nicht!" rief Pradel entsetzt. „Du darfst Bruder Amos nicht töten Er ist der letzte seiner Art."
    „Ich bin nicht bereit, mich eine Gedankenkontrolle auszusetzen", sagte Salik.
    „Kein Grund zur Panik", meinte Pradel und löste sich langsam von den faserigen Perzeptoren. Er lächelte. „Du siehst, man kommt auch ohne Gewaltanwendung mit Bruder Amos aus. Er hört dich auch so. Du kannst dich mit ihm unterhalten."
    „Wenn du mich hörst, Bruder Amos", sagte Salik und hielt den Kombistrahler schußbereit, „dann warne ich dich. Versuche nicht noch einmal, mich zu beeinflussen.
    „... zu deinem Wohl, nur zu deinem Wohl", tönte es aus den Sprechporen. „Wir wollen Zeugnis ablegen über den Werdegang eines Volkes, das in die Isolation geriet und deswegen zum IJntergang verurteilt war ..."
    Salik spürte einen Luftzug hinter sich. Als er sich umwandte, traf ihn das Pseudopodium des Plasmas mitten ins Gesicht. Er konnte nichts sehen und rang nach Atem. Für einen Moment glaubte er, daß ihm das Bewußtsein schwinden wurde, aber da wurde sein Gesicht wieder freigegeben.
    Entsetzt mußte er jedoch feststellen, daß sein übriger Körper auf einmal in dem Plasma steckte. Nur sein Kopf war frei.
    „Kein Grund zur Panik", sagte Pradel neben ihm. „Ich habe diese Prozedur schon oftmals über mich ergehen lessen - und wie du siehst, hell überstanden. Bruder Amos will dich nur kennenlernen."
    „Du begreifst nicht, Pradel", sagte Salik und kam sich dabei so hilflos wie nie zuvor vor. „Dein Bruder Amos hat dich in seiner Gewalt. Du wurdest von ihm konditioniert!"
    Aber Pradel lactate nur.
    „Das ist doch Unsinn!" meinte er und lactate wieder.
    Salik sah auf einmal alles klar. Er wußte nicht, ob er sein Wissen von dem Lebenskollektiv selbst bekam, oder ob es item von seinem Ritterstatus vermittelt wurde. Jedenfalls erkannte er die Wahtheit. Er reimte sie sich aus den EinzeIheiten zusammen, die er von Pradel erfahren haste, und zog Schlüsse aus dem, was er selbst beobachtet haste.
    „Diese Stadt war einst ein riesiges Kollektivwesen, das ein Schmarotzerdasein auf Kosten jener führte, die sich in sie verirrten. Was von der Zyklopenstadt übrigblieb und was Assoziationen an ein riesiges Skelett erweckt - es ist in der Tat nichts anderes als das Skelett, das von dem ursprünglichen Lebenskollektiv übrigblieb."
    „Das ist doch Unsinn", behauptete Pradel wieder. „Es stimmt schon, daß Bruder Amos früher größer war und die ganze Stadt bevölkerte, ja, den gesamten Planeten. Er mußte sich den Umweltbedingungen anpassen und sich auf diese eine Lebenszelle reduzieren. Das weiß ich alles längst. Aber Bruder Amos ist kein Schmarotzer - er ist die Ur-Zelle des Lebens selbst."
    „Dann stelle Bruder Amos auf die Probe und verlange, daß er uns freilaßt", verlangte Salik.
    „Er will uns nur kennenlerne", murmelte Pradel verzückt.
    Salik schalt sich einen Narren. Er haste sich nicht auf Pradel, diesen weltfremden Mystiker, verlassen dürfen. Es war seine eigene Schuld, daß er sich in dieser verzwickten Lage befand. Er haste es sich selbst zusammenreimen können, daß diese Lebenszelle ein Schmarotzer war eine Art PsychoVampir, der sich auch an der organischen Substanz seiner Opfer schadlos hielt und darüber hinaus auch noch deren Technik hortete.
    Ihm war natürlich klar, daß er im Vollbesitz seines Ritterwissens nie in diese Lage geraten wäre. Unter dem zerstörerischen Einfluß des veränderten Margor-Schwalls mangelte es ihm natürlich an Übersicht.
    Dennoch rundete sich das Bild für ihn ate, es paßte nun alIes zusammen.
    „Begreifst du denn nicht, was Bruder Amos wirklich ist, Pradel?" sagte Salik absichtlich so laut, daß das Lebenskollektiv ihn hören mußte. Er hofite, es in ein Gesprach zu verwikkeln und so Zeit zu gewinnen. Und vielleicht fend sogar Pradel, der die Verhältnisse besser kannte, eine Lösung. Er selbst wußte keinen Ausweg aus dieser verzweifelten Situation. Salik fuhr fort: „Einst war Bruder Amos ein Protoplasmawesen, das möglicherweise aus der Ur-Zelle hervorging und durch irgendwelche Einflüsse mutierte. Zuerst hat es die anderen Lebewesen dieser Welt absorbiert und ihr spärliches Potential in sich aulgenommen, war gewachsen und immer größer geworden. Irgendwann waren Intelligenzwesen trier gelandet, die Bruder Amos zum Opfer fielen. So hat das Kollektivwesen trier
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