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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang
Autoren: Unbekannt
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nicht geortet werden und unbemerkt in das Kampfgeschehen eingreifen."
    „Ich habe Angst um Jen", sagte Jenny.
    Sie mußte wieder an ihre Gespräche mit Salik denken. Dabei war ihr das Genie mit dem Ritterstatus manchmal geradezu hilflos vorgekommen. Durch den Einfluß des veränderten MargorSchwalles war er wieder zu dem Durchschnittsbürger geworden, der mit dem latent in ihm vorhandenen Machtpotential nichts anzufangen wußte. Manchmal war es ihr erschien en, als wüßte er selbst nicht, wohin er sich wenden sollte und was zu tun war.
    Dann wieder schien der Weg, den er zu gehen hatte, klar vorgezeichnet zu sein.
    Aber wie zerrüttet er gelegentlich auch erschien, er hatte stets unerschütterliche Entschlossenheit gezeigt, diese Sache bis zum Ende durchzustehen.
    Er würde sich auch selbst opfern, um der Menschheit zu helfen. Vielleicht machte diese Eigenschaft letztlich den Ritter der Tiefe aus, sie wußte es nicht. Aber sie würde es bedauern, wenn Salik sein Leben opferte, um Amtranik zu bezwingen. Deshalb bangte sie um ihn.
    Jen Salik war zuletzt ein Mann gewesen, der zu erkennen gab, daß er nichts mehr zu verlieren hatte; Er hatte 120 Jahre lang ein Leben ohne Höhen und Tiefen geführt und dann für kurze Zeit einen Höhenflug durchgemacht, wie er ihn sich nie erträumt hätte. Er hatte eine Stufe erklommen, die ihn weit über alle seine Mitmenschen brachte. Konnte er mehr vom Leben erwarten? Jen Salik mochte zu der Ansicht gekommen sein, daß wenige voll ausgeschöpfte Tage im Leben mehr waren als ein ganzes Menschenalter ohne Erfüllung.
    Er hatte als Igsorian von Veylt seinen Zenit überschritten, nun wurde sein Abstieg eingeleitet - war es so?
    Gehörte Märtyrertum überhaupt zum Ritterstatus?
    Jenny wußte es nicht zu sagen. Alles, was mit diesen legendären Rittern der Tiefe zusammenhing, war für sie nicht durchschaubar. Wie konnte Jen Salik so felsenfest davon überzeugt sein, daß er ein ferner Nachkomme des Armadan von Harpoon war, obwohl sich das weder genetisch noch genealogisch nachprüfen ließ - nicht über den Zeitraum von 1,2 Millionen Jahren. Das alles war so geheimnisvoll und unverständlich für sie ...
    Das Geräusch einer Explosion ließ sich hochschrecken.
    Sie hatten fast den Fuß des Bergmassivs erreicht und bewegten sich entlang der Skelettverstrebungen durch die Zyklopenstadt. Pradels Stern war untergegangen, aber die Nacht war hell, von Myriaden funkelnder Sterne erleuchtet, die in der dünnen Atmosphäre zum Greifen nahe schienen.
    „Wir sind der Arena ziemlich nahe", sagte Tekener. „Hoffentlich erreichen wir sie, bevor eine Entscheidung gefallen ist."
    Jenny befürchtete, daß keiner der beiden Kontrahenten es zulassen würde, wenn sie sich einmischen wollten. Und sie sprach ihre Bedenken aus.
    „Ich betrachte unsere Rolle mehr als die von Sekundanten", erwiderte Tekener. „Aber auch Sekundanten können das Zünglein an der Waage sein. Im übrigen habe ich gar nicht vor, Jen unsere Hilfe anzubieten."
    „Hast du denn überhaupt schon eine Ahnung, wie du Zünglein an der Waage sein willst?" erkundigte sich Jenny.
    „Verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick, dann sehen wir weiter", sagte Tekener.
    Wieder erklangen eine Reihe von Detonationen. Sie kamen aus der Richtung, in die sie sich begaben, und das zeigte Tekener, daß sie auf dem richtigen Weg waren.
    Plötzlich blieb er stehen. Er tat es so abrupt, daß Jenny gegen ihn stieß. Sie wollte schon fragen, was ihn denn zum unvermittelten Anhalten bewegte, doch da sah sie den Grund selbst.
    Die Ruinen hatten sich an dieser Stelle gelichtet. Vor ihnen war ein freies Feld, aus dem keine senkrechten Stützen ragten, nur ein einzelner Träger führte hier über die Kluft. Er mündete in ein dichtes Gewirr von kreuz und quer führenden Verstrebungen.
    Zwischen diesen hing - wie das Nest eines Riesenvogels - eine Insel aus blühenden Pflanzen, von denen einige sogar irdischen Ursprungs waren. Und aus diesen erhob sich ein Gebäude.
    Diese Oase des Lebens inmitten der toten Zyklopenstadt wirkte so unwirklich, daß Jenny unwillkürlich zwinkerte. Und erhellt wurde die Szene von Energieentladungen...
    „Verdammt!" fluchte Tekener. „Wir sind zu spät dran. Wir können nicht mehr eingreifen."
    Von allen Seiten schwebten nun Flugkörper heran. Sie waren unter schiedlich groß und von verschiedener Form, aber keines dieser Objekte besaß einen größeren Durchmesser als eineinhalb Meter.
    Es waren Kampfmaschinen. Die
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