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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau
Autoren: Jason Dark
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sich zu drehen oder zu bewegen, denn einer war blitzschnell hinter sie getreten, hatte ihre Arme gepackt und sie so hart auf den Rücken gedreht, daß es bis in die Schultern hinein schmerzte.
    Ob sie es wollte oder nicht, sie stöhnte auf und beugte ihren Oberkörper nach vorn.
    »Langsam«, sagte Frogg. »Sie soll ja noch etwas sagen können.«
    Der Druck verminderte sich. So war Donata wieder in der Lage, sich aufzurichten.
    Frogg grinste noch immer. Diesmal allerdings eisig. Seine Augen sahen ebenfalls so aus, als wären sie von einer dünnen Eisschicht bedeckt worden. »Hör jetzt genau zu. Ich bin ungeduldig geworden. Ich habe mich schon zu lange in diesem Land aufgehalten. Ich will nicht mehr, verstehst du das? Ich möchte weg, aber ich will nicht allein verschwinden. Ich will mein Kapital mitnehmen. Ich will Natascha in meiner Heimat heiraten. Oder verheiraten lassen. Aber sie ist weg. Wo steckt sie?«
    »Ich weiß nicht!« flüsterte Donata.
    »Hä.« Frogg öffnete den Mund. Dann bewegte er durch ein Verziehen des Gesichts die flache Nase. »Deine Antwort hat mir nicht gefallen, verdammt!«
    »Wieso? Ich…«
    »Nichts ich.« Er kratzte Schuppen von seinem Kopf weg. Das Zeug wirbelte wie Schnee auf die Bank. »Ich möchte nur wissen, ob ich dich richtig verstanden habe. Du weißt also nicht, wo sich diese Natascha aufhält?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ha.« Jetzt schabte er über seinen Hals, dicht unter dem Kinn. »Dabei bleibst du also?«
    »Ja.«
    »Gorgo, dein Spiel!«
    Mehr brauchte Frogg nicht zu sagen. Der Kerl nickte nur. Er trug eine Pudelmütze und eine Lederjacke. Sein Gesicht war etwas entstellt, weil sein linker Nasenflügel fehlte.
    Und noch etwas war an ihm anders.
    Er hatte nur eine normale Hand.
    Die rechte hatte er durch eine Stahlkralle ersetzen müssen. Als er sie anhob, kicherte er.
    Donata schaffte es nicht mehr, darüber nachzudenken, was mit ihr geschehen würde, denn die Kralle tanzte zweimal vor ihrem Gesicht hin und her.
    Beim ersten Tanz wurde sie nacheinander von der Hand und der Kralle erwischt. Der beißende Schmerz in der rechten Gesichtshälfte vereinigte sich mit dem in der linken. Beide waren zusammengelaufen, und Donata glaubte, daß ihr Gesicht in Flammen stehen würde.
    Krallenhand war zurückgetreten. Seine Augen funkelten. Er beobachtete, wie das Blut aus den frischen Wunden strömte und das Gesicht der Frau entstellte.
    Donata litt unter den Schmerzen. Es war keine Haut mehr im Gesicht.
    Nur rohes Fleisch und Blut. So zumindest stellte sie es sich vor, um auch die Schmerzen begreifen zu können, die ihr die Tränen in die Augen getrieben hatten.
    Sie sah diesen widerlichen Frogg nur verschwommen. Wie ein dahingestellter Sack hockte er auf der Bank und amüsierte sich dabei köstlich. Das Lachen klang widerlich, brach aber nach wenigen Sekunden ab, als er die nächste Frage stellte.
    »Wo ist sie?«
    Donata fühlte sich nicht in der Lage, eine Antwort zu geben, deshalb schüttelte sie den Kopf.
    »In eurem Kloster?«
    Die Hellseherin schwieg.
    »Gut.« Frogg nickte. »Wie gesagt, ich habe nicht mehr viel Zeit. Wir haben sie nicht gefunden. Wir waren schon in eurem Bau und haben dort aufgeräumt. Natascha war nicht da. Du hast sie sicherlich weggeschickt, aber das akzeptiere ich nicht, verstehst du? Auf keinen Fall werde ich das zulassen.« Er stand auf. »Auch wenn ich auf sie verzichten muß, eine allerdings ist schuldig, und das bist du. Deshalb werde ich mit dir abrechnen.«
    Donata ahnte, was das bedeutete. Sie quälte sich die Frage regelrecht ab, denn das Blut war von den Wangen her auch über ihre Lippen geflossen und hatte den Mund verschlossen.
    Obwohl sie der zweite Kerl festhielt, schwankte sie. In ihren Knien steckte das Zittern, aber sie war noch so weit klar, daß sie Froggs Bewegung wahrnahm.
    Er nickte seinem Killer Gorgo zu!
    Der nickte zurück.
    Frogg grinste Donata an. »Das ist es dann wohl gewesen, meine Liebe«, sagte er. »Ich habe mich nicht grundlos angestrengt, und ich lasse mir auch nichts nehmen.«
    »Sie werden an Ihrem Tun keine Freude haben!« flüsterte Donata.
    »Doch, das werde ich!«
    »Nein!«
    Frogg war plötzlich unsicher geworden, denn er hatte in die Augen der Frau geschaut, und sie kamen ihm vor wie zwei Dolche oder blanke Scherben, als wollten sich diese tief in ihren Kopf hineinbohren. Nein, er sah keine Bilder, trotzdem las er etwas in diesen Augen, das ihn zurückschrecken ließ.
    Sein Herz klopfte wie verrückt. Er
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