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099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott
Autoren: Dämonenkiller
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London hatten gezeigt, daß die Dämonen nicht müßig waren.
    Coco mußte eventuelle Verfolger abschütteln. Sie beschwor zuerst das Telefon, zeichnete darum herum mit weißer Kreide einen magischen Kreis und verstärkte diesen mit einer Reihe von Abwehrsymbolen. Als sie den Hörer abhob, vernahm sie ein fürchterliches Gekreische, das jedoch allmählich erstarb. Man hatte versucht, ihre Telefonleitung mit Schwarzer Magie anzuzapfen: Jetzt war die Leitung jedoch frei von allen dämonischen Einflüssen.
    „Bitte, verbinden Sie mich mit einer Mietwagenfirma!" sagte sie zu der Telefonistin.
    „Denken Sie an eine bestimmte Firma?"
    „Nein, aber ich benötige einen Geländewagen."
    „Ach so. Ich verbinde."
    Zwei Minuten später sprach Coco mit dem Geschäftsführer eines Autoverleihs, der im Flughafengebäude untergebracht war.
    „Ich möchte einen Geländewagen mit Fahrer mieten", sagte sie.
    „Ja, das ließe sich machen, Miß…"
    „Cathy Moore." Coco nannte den nächstbesten englischen Namen, der ihr einfiel.
    „Sehr wohl, Miß Moore. Wir haben einen Landrover frei. Mit diesem Wagen kommen Sie auf Island überall hin. Denken Sie an eine Fahrt tiefer ins Landesinnere hinein?"
    „Warum fragen Sie?"
    .„Nun - wir könnten Ihnen auch die nötige Ausrüstung für eine Expedition zusammenstellen, den Proviant besorgen…"
    „Ich benötige den Wagen nur für einen Tag", unterbrach Coco den Redefluß des Geschäftsführers. „Und der Fahrer sollte ein ortskundiger Führer sein. Wann kann ich den Wagen haben?"
    „Sofort."
    „Ich hole ihn in einer halben Stunde ab."
    Coco legte auf. Sie hatte ihre beiden Koffer bereits ausgepackt und verstaute jetzt schnell einige warme Sachen in der kleinen Reisetasche; alles andere ließ sie zurück. Es sollte so aussehen, als sei sie nur kurz ausgegangen.
    Nachdem sie die Reisetasche gepackt hatte, versetzte sie sich in einen rascheren Zeitablauf und verließ ihr Zimmer. Auf dem Korridor begegnete sie einem Zimmerkellner mit einem Tablett in der Hand. Er war zur Bewegungslosigkeit erstarrt. In der Hotelhalle bot sich ihr dasselbe gewohnte Bild - Angestellte wie Gäste waren mitten in ihren Bewegungen erstarrt.
    Coco machte einen Umweg über den Frisiersalon, der im Hotel untergebracht war. Sie suchte sich in Windeseile eine passende blonde Perücke aus und begab sich dann zu der Mietwagenfirma im nahen Flughafengebäude. Erst als sie das Büro betreten hatte, verfiel sie wieder in den normalen Zeitablauf.
    Sie trat hinter einer Säule hervor und an die Rezeption. Dahinter saß ein junger Mann mit dunklem Haar. Ein Mädchen tippte auf einer Schreibmaschine. Im Kundenraum saß ein älterer Mann mit grauen Schläfen und wettergegerbtem Gesicht in einem Ledersessel und blätterte gelangweilt in einer Illustrierten.
    „Ich bin Miß Moore", sagte Coco zu dem jungen Mann hinter der Rezeption. „Ich habe bei Ihnen telefonisch einen Geländewagen bestellt."
    „Oh!" machte der junge Mann. „Ich habe Sie gar nicht kommen sehen. Verzeihen Sie!"
    „Steht der Wagen bereit? Ich möchte sofort abfahren."
    „Ja. Der Fahrer - erwartet - Sie - bereits."
    Der junge Mann war immer noch so verwirrt, daß er stotterte. Er sagte etwas auf isländisch, und der Graumelierte mit dem wettergegerbten Gesicht erhob sich und kam heran.
    „Das ist Ihr Führer - Kristjan Eldjarn. Er ist Ihrer Sprache kundig und…"
    Coco hörte kaum zu. Sie erledigte die Formalitäten und ließ sich von dem Fahrer zu dem Geländewagen bringen. Coco hatte sofort festgestellt, daß der Mann kein Besessener war, und auch keine dämonische Ausstrahlung hatte.
    „Und wohin soll die Reise gehen?" fragte er, nachdem er den Wagen gestartet hatte.
    „Fahren Sie zuerst einmal in nordöstlicher Richtung aus der Stadt hinaus, dann nenne ich Ihnen das Ziel."
    Kristjan Eldjarn hob nur die Schultern und fuhr los. Er hatte schon so manchen exzentrischen Engländer chauffiert und wunderte sich über nichts mehr. Als er merkte, daß sein Fahrgast auch nicht an einer Unterhaltung interessiert war, schwieg er einfach; das war ihm sowieso lieber.
    „So, jetzt sind wir außerhalb der Stadt", sagte er, nachdem sie Reykjavik hinter sich gelassen hatten. „Kennen Sie Magnus Gunnarsson?" fragte Coco.
    „Ja, er ist eine berühmte Persönlichkeit."
    „Er besitzt in einem Tal etwa 60 Kilometer außerhalb von Reykjavik ein Anwesen. Kennen Sie es?" Der Fahrer nickte und sagte: „Luftlinie. Ich meine, es sind 60 Kilometer Luftlinie. Aber ich
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