Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
die Feueralgen für dich ernten und selber König werden willst.
    Asmodis drehte eifrig den Kopf im Kreis. »Nicht schlecht. Ich werde ein weiser und gerechter König sein.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Fran schob sich Mach’uu-Eier, eine große Spezialität bei den Sandformern, weil überaus selten, in den Mund. »Ich kann allerdings noch immer nicht glauben, dass dieses riesige Gebilde, das du Luftschiff nennst, tatsächlich fliegen kann.«
    »Die STYGIA?« Asmodis grinste breit. »Es wird funktionieren. Vertrau mir.«
    »Unsere stärksten Magier können kleinere Gegenstände problemlos fliegen lassen und auch einen Mach’uu hoch in die Luft heben, um ihn von dort fallen und zerschellen zu lassen, aber dieses Ding da? Ich zweifle noch immer.«
    »Es hat nur wenig mit Magie zu tun, Minister. In erster Linie ist es die Form, auf die es ankommt. Genau diese außergewöhnliche Form muss es sein, damit sich das Schiff in die Luft erheben und darin schweben kann. Das habe ich bei den Architekten der Mach’uu gelernt. Allerdings muss ein Magier es antreiben und lenken. Wenn möglich der fähigste und stärkste, den wir haben.«
    Fran wackelte mit dem linken Ohrläppchen. Das sollte so etwas wie ein Grinsen darstellen. »Was für ein Zufall aber auch, dass du den stärksten Magier der Harka schon kennengelernt hast.«
    »Wen meinst du?«, gab sich der Erzdämon unwissend.
    »Es ist rein zufälligerweise Tahim.«
    ***
    Seit einem halben Tag arbeitete sich die STYGIA nun in etwa vierzig Metern Höhe langsam über der Todeswüste hinweg. Die fast reine Sandwüste, die die Harka gewöhnt waren, hatte sich in eine Sand-, Geröll- und Felswüste gewandelt und ließ die Sandformer schon seit einiger Zeit mächtig staunen. So etwas hatten sie noch niemals zuvor gesehen. In dieser Zone war es auch für Sandformer-Verhältnisse fast unerträglich heiß, zudem schüttelten tückische, plötzlich auf tretende Winde das Schiff immer wieder gewaltig durch oder drückten es nach unten.
    Asmodis hätte die natürlichen Verhältnisse problemlos mit einer magischen Glocke um das Schiff ausschließen und der Besatzung eine falsche Erinnerung daran einpflanzen können. Aber es genügte, wenn er die wichtigen Dinge regulierte.
    Auf dem Vorderdeck, im Schatten eines aufgespannten Sonnensegels, lagen oder saßen dreiundzwanzig Soldaten, während sich die Räte komplett ins Schiffsinnere zurückgezogen hatten. Vier Soldaten würfelten, den anderen machte die Hitze derart zu schaffen, dass sie nichts weiter als liegen und sich ausruhen wollten. Zwei unterhielten sich über die Hitzespiegelungen weit vorne am Horizont. Sie sahen schreckliche Monster in dem sich immer wieder umformenden Flirren. Traath, der Hauptmann, ein groß gewachsener, muskulöser Mann in mittleren Jahren, schien keinerlei Furcht zu kennen. Er stand über die Reling gebeugt und beobachtete die Landschaft unter sich. Plötzlich deutete er aufgeregt nach unten.
    »Da, seht mal, da sind irgendwelche Viecher!«
    Gleich darauf standen sieben seiner Leute neben ihm und starrten in die Tiefe. Auch Asmodis schaute nach unten, direkt auf einen kleinen Bestand an Buschgehölz, das sich an einem flach ansteigenden Geröllhang festkrallte. Dazwischen krabbelten etwa fünfzig faustgroße, schwarze Käfer emsig auf abgestorbenen, morschen Pflanzenteilen herum und sammelten kleine Stücke. Mit diesen kletterten sie den Hang bis zur dahinter beginnenden Steilwand hoch, wuselten zwischen zwei großen Felsen hindurch und verschwanden in einer übermannsgroßen Höhle dahinter.
    Ah, gut, sind wir also so weit. Dann mal los.
    Asmodis wob so schnell, dass die Sandformer es nicht verfolgen konnten, einen Zauber in die Luft. Ein unheimliches Pfeifen ertönte. Es kündigte eine der tückischen Windböen an. Sofort stellten die Soldaten das Würfeln ein. Laute Schreie hallten über das Deck, die Frauen und Männer klinkten ihre Sicherheitsgurte an der Reling ein. Und schon wurde die STYGIA hin und her geworfen. Asmodis verstärkte die eher harmlose Bö ein bisschen. Es begann unheimlich in dem riesigen Sandgebilde zu knirschen, als sich plötzlich Teile vom Rumpf lösten und davonflogen.
    Asmodis, der auf dem Achterkastell stand und völlig entspannt wirkte, ließ die STYGIA mit einem scharfen Ruck gute zehn Meter nach unten durchsacken und sie dabei kräftig durchschütteln. Panisches Gebrüll ertönte unter den Soldaten. Einer, dessen Sicherheitsgurt Asmodis am Einrasten gehindert hatte, kippte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher