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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel
Autoren: Jason Dark
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Anstalten, die unmittelbare Umgebung zu verlassen. Aber er hatte einen neuen Feind gefunden. Da brauchte Mike nur einen Blick in das blasse Gesicht mit den kalten Augen zu werfen, um zu wissen, was mit Johnny geschah.
    »Du!« sagte er.
    Dann ging er auf Mike zu.
    Nicht mehr langsam wie bei seinem ersten Versuch, sondern schneller, die Spitzhacke über dem Kopf schwingend. Er war bereit, sie jeden Augenblick nach unten zu schlagen. Das wußte auch Mike. Kämpfen wollte er mit Johnny nicht. Er glaubte selbst nicht daran, daß es ihm gelang, seinem Freund die Hacke zu entwinden, also war es am besten, wenn er sich zurückzog und aus Johnnys unmittelbarer Nähe wegkam.
    So konnte er ihn auch von Tim weglocken, der sich jetzt endlich wieder bewegte. Ob er die Gefahr schon erfaßt hatte, war nicht zu sehen.
    Jedenfalls traf er Anstalten, von seinem Platz wegzukriechen.
    Johnny kümmerte sich nicht mehr um ihn. Jetzt war der andere Gegner wichtiger.
    Und Mike wußte nicht, wohin er sollte. Er hätte versuchen können, sich zu verstecken oder den Friedhof zu verlassen, aber er wollte seinen Freund Tim nicht im Stich lassen. Wenn ich jetzt wegrenne und schneller bin als Johnny, ist Tim eine Beute für ihn.
    Mike dachte nicht mehr darüber nach, was mit Johnny passiert war. Hier ging es darum, zwei Leben zu retten. Das war auch kein Kino, sondern die verdammte Wirklichkeit.
    Johnny kam ihm nach. Es ging schnell. Mike traute sich nicht, ihm den Rücken zuzudrehen. Auch eine geworfene Spitzhacke konnte einen Menschen umbringen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzugehen, darauf hoffend, nicht über ein Hindernis zu stolpern.
    Gräber gab es, Steine oder Kreuze. Also genügend heimtückische Fallen.
    Johnny war schnell. Er knurrte dabei. Mike hörte es genau, und er wollte nicht glauben, daß es die Stimme des Freundes war. Sie klang so anders. Wie die eines in ihm steckenden Dämons.
    Plötzlich schlug Johnny zu.
    Verdammt schnell und überraschend. Dabei streckte er noch seine Arme vor und verlängerte seine Schlagwirkung, verkürzte aber gleichzeitig auch das Ziel.
    Mike hatte Glück.
    Er spürte noch den Luftzug, den die Hacke verursachte, als sie an seinem Gesicht vorbeizischte und Mike zu einem gewaltigen Satz veranlaßte.
    Diesmal hatte er Pech.
    Es war ihm zuvor nicht aufgefallen, daß er sich an der Frontseite eines Grabs aufhielt. Durch den weiten Sprung nach hinten war er gegen den nicht sehr hohen Grabstein geprallt, aber dieser Widerstand reichte aus, um ihn von den Beinen zu reißen.
    Er schleuderte noch die Arme hoch, suchte dabei nach Halt. Natürlich mußte er ins Leere greifen, und der harte Schlag, mit dem er landete dröhnte noch in seinem Kopf wider.
    Johnny aber kicherte.
    Er freute sich.
    Das Opfer war ihm sicher. Er brauchte nur über das Grab zu gehen und den Stein zu passieren.
    Da richtete sich Tim auf. Er stand etwas schwankend und hatte noch nicht die richtige Übersicht. Aber er drehte sich nach links - und hielt mitten in der Bewegung inne.
    Was er sah, war furchtbar.
    Johnny Conolly stand neben einem Grabstein. Beide Arme und damit auch die Spitzhacke erhoben. Er atmete nicht, er knurrte. Dabei schaute er auch nach unten.
    Dort lag sein Opfer.
    Es war Mike, der sich erst halb aufgerichtet hatte. Er stützte sich dabei mit einem Ellbogen ab. Es war der linke. Den rechten Arm hielt er ausgestreckt, die Hand dabei gespreizt, als könnte er so den Treffer verhindern.
    Tim wollte es nicht glauben.
    Johnny zuckte.
    Das heißt, er holte noch weiter aus, um noch mehr Kraft in den Schlag zu legen.
    »Neeiiinnnn!« brüllte er und wußte zugleich, daß er es nicht mehr ändern konnte.
    Er schlug die Hände vor sein Gesicht!
    ***
    Die Echse kam. Sie kam immer näher. Bill glaubte, in den Augen die reine Mordgier zu lesen. Sie funkelten, sie schimmerten, und sie waren einzig und allein auf das Opfer fixiert.
    Der Reporter hatte das Gefühl, schon Minuten auf der Stelle zu stehen und das offene Maul sowie die Augen zu betrachten. Dabei waren erst Sekunden vergangen, und Imelda lag noch immer neben ihm, ohne sich zu rühren.
    Sie würde nicht erwachen und ihren Astralleib wieder zurückziehen. Sie war in diese tiefe Trance gefallen, und Bill wußte auch kein Gegenmittel, mit dem er diesen Zustand verändern konnte.
    Aber es mußte eine Lösung geben! Das schon in den folgenden Sekunden, sonst war er verloren.
    Zum Glück ging die Echse nicht so schnell, wie der Vogel flog. Sie ließ sich Zeit. Sie
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