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0983 - Die Schamanin

0983 - Die Schamanin

Titel: 0983 - Die Schamanin
Autoren: Jason Dark
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fiel zurück, der Sessel fing sie auf, und Sheila umschloß mit beiden Händen ihre Brüste…
    ***
    Bisher hatte ich nur von ihr selbst gehört, was Sheila widerfahren war.
    Nun erlebte ich den Horror als Zeuge mit, und ich wußte im ersten Moment nicht, was ich tun sollte. Ich war nicht im Sessel sitzengeblieben, sondern ebenfalls aufgesprungen. Aus meiner Perspektive starrte ich nach unten und sah die Frau im Sessel liegen.
    Ihren Rücken drückte sie hart gegen die Polster, und sie hatte dabei noch die Beine ausgestreckt. Mit den Hacken stemmte sie sich am Boden ab. Sie trommelte mit den flachen Händen auf beide Lehnen. Die Brüste berührte sie nicht mehr, denn dort wurde sie gerade nicht angefaßt. Dafür bewegte sich ihr Körper zuckend. Einmal fuhr er hoch, dann wieder nach unten. Noch nicht sehr schnell, was sich in den folgenden Sekunden änderte. Sheila schien Stromstöße erleiden zu müssen, so heftig waren ihre Bewegungen, die sie aus eigener Kraft nicht mehr stoppen konnte. Sie befand sich voll und ganz unter der Kontrolle der anderen Macht, die sie manipulierte und mit ihr tat, was sie sich ausgedacht hatte.
    Ich kannte ähnliche Szenen und Bilder aus dem Kino. Der Film Der Exorzist drang mir wieder ins Bewußtsein, aber was sich vor meinen Augen abspielte, das hatte mit Kino nichts zu tun. Das war echt. Verdammte Realität!
    Sheila blieb auch nicht stumm. Sie stöhnte und schrie leise auf. Es waren keine Schreie, die auf einen Schmerz hingedeutet hätten, obwohl ihr Gesicht einen so verbissenen Ausdruck zeigte. Ihre Hände rutschten dabei über die Oberschenkel hinweg, bevor sie zwischen die Beine glitten. Der Körper bäumte sich auf, und Sheila schrie immer wieder: »Nein, nein, nein! Ich will nicht!«
    Die gesamte Veränderung lief innerhalb von Sekunden ab. Ich hatte noch nicht eingegriffen, denn ich brauchte eine Weile, um mich zu fangen. Auch ich war von einem Schock erwischt worden und suchte jetzt verzweifelt nach einer Möglichkeit, Sheila zu helfen.
    Sie röchelte plötzlich. Ihr Kopf bewegte sich nach vorn und wieder zurück.
    Mit dem hinteren Teil stieß sie gegen die Sessellehne. Der Mund stand offen. Aus den Winkeln rann der Speichel wie eine blasse Soße und weiter über das Kinn.
    Sheila litt unter diesem sexuellen Berührungen. Am schlimmsten war wohl dabei, daß nichts, aber auch gar nichts zu sehen war. Keine Hände, keine anderen Körperteile. Sheila war allein und war es trotzdem nicht.
    Ich trat hinter sie. Über die Lehne faßte ich hinweg. Die Hände legte ich auf ihre Schultern, weil ich sie beruhigen und auch in den Sessel drücken wollte.
    Sie ließ es nicht zu. Ihre Bewegungen blieben. Eine Hand löste sie von der Innenseite ihres Oberschenkels und fuhr damit unter den Pullover, wo sie die linke Brust umklammerte.
    Auch dort mußte sie die Berührung spüren. Meine Wut verstärkte sich.
    Ich mußte etwas unternehmen. Sheila sollte nicht länger leiden. Ich mußte sie von diesem Geist befreien.
    Das ging mit dem Kreuz!
    So hoffte ich, und deshalb zerrte ich die Kette so rasch wie möglich über den Kopf.
    Einen Augenblick später schwebte es über ihrem Oberkörper. Es pendelte noch einen Moment, bevor ich es nach unten sinken ließ. Dann lag es dicht unter ihrer Brust auf dem Leib. Genau da entdeckte ich das Funkeln und glaubte auch, so etwas wie einen Windhauch an meinem Kopf zu spüren. Er war sofort wieder verschwunden und hatte auch Einbildung sein können.
    Daß Sheila ruhig vor mir im Sessel lag, war keine Einbildung. Es stimmte, und sie hatte sogar die rechte Hand über das Kreuz gelegt, während die andere allmählich unter dem Pullover hervorglitt.
    Ich blieb nicht mehr an meinem Platz stehen und baute mich rechts neben dem Sessel auf.
    Sheila war noch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Sie lag da, holte tief Atem und hatte sich noch nicht entspannt. Auf mich wirkte sie wie eine Person, die darauf wartete, daß etwas passierte und deshalb noch voller Spannung steckte.
    Das war nicht der Fall. Die andere Macht kehrte nicht zurück. Allmählich dämmerte es auch Sheila. Sie verdrehte die Augen, so daß sie mich anschauen konnte. Ihre Lippen zitterten leicht. Sie versuchte zu sprechen. Flüsternd und sehr langsam drangen die Worte aus ihrem Mund. »Ich kann nicht mehr«, sagte sie. »Ich kann nicht mehr…«
    »Ist es denn vorbei?« fragte ich.
    »Ja.« Aufatmen. Dann wieder »Ja, es ist vorbei. Ich spüre nichts mehr. Keine Berührungen…« Aus eigener Kraft
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