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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie
Autoren: A.F.Morland
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Wasser plätschern. »Und nun beeile dich«, riet mir Pasquanell. »Die Zeit läuft!«
    ***
    Ich rannte aus dem Haus. Niemand hinderte mich daran, denn es geschah ja mit Terence Pasquanells Einverständnis. Der Nebel griff nach mir. Ich schlupfte in ihn wie in einen viel zu großen Umhang. Mit weiten Sätzen sprang ich die Stufen hinunter.
    Was würde geschehen, wenn Terence Pasquanell sein Herz in Empfang genommen hatte? Würde ihn Mr. Silver auszutricksen versuchen? Würde ich in der Lage sein, ihm dabei zu helfen?
    Atemlos erreichte ich meinen Rover. Pasquanell hatte mit Hilfe von Magie sämtliche Verriegelungen geöffnet. Alle Türen standen offen.
    Ich ließ mich hineinfallen und griff nach dem Hörer des Autotelefons, und wenig später hatte ich Mr. Silver dran.
    »Wurde langsam Zeit, daß du dich meldest«, maulte er. »Wie sind die Barringtons? Werden sie dich adoptieren?«
    »Laß den Quatsch«, erwiderte ich. »Ich bin jetzt nicht zu Späßen aufgelegt.«
    »Ist etwas passiert?« fragte der Ex-Dämon beunruhigt.
    »Kann man wohl sagen«, gab ich zurück. »Es ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was nur schiefgehen konnte«, sagte ich, und dann bekam der Ex-Dämon meinen Bericht, der ihn aus den Pantinen stieß.
    »Man muß tun, was Pasquanell verlangt«, sagte Mr. Silver betreten.
    »Das ist klar«, stimmte ich ihm zu. »Hör zu, Silver, jede Minute ist jetzt kostbar. Du darfst keine Zeit vertrödeln. Wenn du nicht in knapp zweieinhalb Stunden hier bist, ertrinkt Jubilee. Du holst jetzt sofort das Herz aus dem Safe, setzt dich in Vickys Wagen und kommst nach Saxton.« Ich beschrieb ihm den Weg zum Haus der Silentis.
    »Ich bin schon unterwegs«, sagte der Ex-Dämon.
    »Aber fahr um Himmels willen vorsichtig«, riet ich ihm. »Du weißt, was passiert, wenn du hier nicht eintriffst.«
    »Ich komme«, versprach Mr. Silver. »Nichts kann mich davon abhalten.«
    Ich schob den Hörer in die Halterung. Langsam stieg ich aus. Mein Blick richtete sich auf das schemenhafte Haus. Sollte ich es allein versuchen?
    Was konnte ich gegen die Barringtons, Chelo Silenti und Terence Pasquanell ausrichten? Noch dazu, wo sie Jubilee und Vicky in ihrer Gewalt hatten.
    Es war sinnlos, etwas unternehmen zu wollen. Vicky und Jubilee hätten sterben müssen. Das wäre alles gewesen, was ich erreicht hätte.
    Ich konnte auch nicht hier draußen bleiben. Ich mußte in dieses unheimliche Haus zurückkehren. Mir war klar, daß ich mich damit auch in die Gewalt meiner Feinde begab, aber ich wollte die beiden Mädchen nicht allein lassen. Außerdem mußte ich Pasquanell sagen, daß Mr. Silver auf dem Weg hierher war.
    Für zweieinhalb Stunden würde alles ruhen.
    Es war eine Galgenfrist.
    Ich ging auf das Haus zu. Ich hatte schon in vielen Klemmen gesteckt, aber diese war eine von den ganz üblen.
    Dabei sah es gar nicht danach aus. Ich konnte mich frei bewegen, war nicht Terence Pasquanells Gefangener. Noch nicht!
    Ich betrat das Haus der Vampire, in das Vera Silenti bald wieder Einzug halten würde, und begab mich zu Pasquanell. Er und der Vampir standen allein da. Die Barringtons schienen Vicky in Gewahrsam genommen zu haben.
    »Nun?« fragte Terence Pasquanell. und sah mich triumphierend an. »Er ist mit dem Herz unterwegs«, antwortete ich und trat einen Schritt näher an den Schacht heran.
    Plötzlich stockte mir der Atem, denn neben Jubilee hing Vicky!
    »Ergreift ihn!« schrie der Zeit-Dämon im selben Moment. »Da ist auch noch Platz für Ballard!«
    Der Befehl galt den Barringtons.
    Sie führten ihn augenblicklich aus.
    ***
    Sie waren auf einmal hinter mir, packten mich und hielten mich fest. In Sekundenschnelle banden sie mir Arme und Beine zusammen. Dann knüpften sie einen Strick an den über der Öffnung liegenden Balken und warfen mich in den Schacht. Es war eine Sache von wenigen Augenblicken. Ich hätte mir denken können, daß irgend etwas in der Art passieren würde. Warum sollte Pasquanell mich schonen? Jetzt, wo Mr. Silver mit dem Herz unterwegs war, brauchte mich Pasquanell nicht mehr. Jedenfalls nicht als Übermittler seiner Wünsche. Deshalb hatte er mich zu seiner Geisel gemacht, und es fragte sich eigentlich nur noch, woran Jubilee, Vicky und ich zugrunde gehen würden.
    Würden wir ertrinken?
    Würde uns Pasquanells Magie töten?
    Oder überließ er uns den Vampiren?
    Ich baumelte neben Vicky. Meine Füße befanden sich in eiskaltem Wasser, aber um eine Lungenentzündung zu kriegen, würde die Zeit nicht
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