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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes
Autoren: Michael Breuer
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Sorgen!«
    Die Blondine nickte. »Halten Sie sich einfach exakt an meine Vorgaben, dann kann nichts schief gehen!« Sie drückte Chéne den Plan in die Hand. Dieser stopfte ihn in seine Hosentasche, bevor er noch einmal das Wort an sie richtete. »Sehen wir uns wieder?«, fragte er.
    Das Grinsen der Blondine wuchs in die Breite. »Bestimmt, ich bleibe erstmal in der Gegend.«
    Chéne schnappte sich seinen Rucksack und schnallte ihn sich beim Aussteigen auf den Rücken. »Ich kümmere mich um alles!«, erklärte er zum Abschied.
    »Wunderbar, enttäuschen Sie mich nicht«, antwortete die geheimnisvolle Blondine und grinste verschmitzt. Abrupt griff sie hinter sich auf den Rücksitz. Im nächsten Moment streckte sie Chéne eine dickbauchige Weinflasche entgegen. »Hier - ein kleines Abschiedsgeschenk! Lassen Sie es sich schmecken!«
    Chéne bedankte sich. Er war eigentlich eher ein Biertrinker. Allerdings war ihm bekannt, dass Janine einen guten Tropfen durchaus zu schätzen wusste. Er nickte noch einmal, dann startete seine Auftraggeberin den Motor. Wieder zwinkerte sie ihm verschwörerisch zu. Ihre Augen loderten in einem unbekannten Feuer.
    Unvermittelt gab sie Gas.
    Stephane Chéne beobachtete, wie der schwarze Lexus tiefer ins Ortsinnere raste und fragte sich, worauf er sich gerade eingelassen hatte.
    ***
    Château Montagne
    Professor Zamorra, Parapsychologe und Dämonenjäger, ahnte nichts von dem Unheil, das sich über dem Château zusammenbraute. Während im Hintergrund eine unbekannte Macht ihre Fäden wob, stand der Meister des Übersinnlichen am großen Panorama-Fenster seines Arbeitszimmers und genoss den Anblick des unter ihm liegenden Loire-Tals, das von der Nachmittagssonne in romantisches Licht getaucht wurde.
    Der Regen hatte mittlerweile wieder aufgehört, was den Professor angesichts der weiteren Planung für den heutigen Tag doch sehr erleichterte.
    Zamorra war froh über diesen seltenen Augenblick der Ruhe, hatten die zurückliegenden Wochen und Monate doch genug Aufregungen für ihn bereitgehalten.
    Wer den dunkelblonden, durchtrainierten Parapsychologen so am Fenster stehen sah, wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass er bereits ein Endsechziger war, wirkte er doch äußerlich immer noch wie ein Mann Mitte dreißig. Das war nicht verwunderlich, hatte Zamorra doch einen tiefen Schluck aus der Quelle des Lebens genommen und war so in den Besitz der relativen Unsterblichkeit gelangt. Nur durch Gewalteinwirkung war er zu töten.
    Dies hatte er mit seiner Lebensgefährtin und Privatsekretärin Nicole Duval gemeinsam, die seit Beginn seiner Dämonenjäger-Laufbahn an seiner Seite weilte. Ein Leben ohne die aparte Französin war für ihn schlicht nicht mehr vorstellbar.
    Zamorra lächelte wehmütig, als er an das zurückliegende Jahr ihrer vorübergehenden Trennung zurückdachte und schwor sich wieder einmal, dass dergleichen nie wieder geschehen würde. Natürlich, Nicole hatte damals nicht aus freiem Willen gehandelt, dennoch nagten die Ereignisse immer noch an ihm.
    Während er aus dem Fenster starrte, dachte er zurück. Immer noch hatte er keinen wirklichen Schimmer, was in Kolumbien und London vor sich ging. Dazu kamen die jüngsten Ereignisse in Las Vegas.
    Durch den Untergang der Hölle war das Gleichgewicht der Schicksalswaage offenbar extrem aus der Balance geraten. Zamorra konnte nur vermuten, dass irgendeine Macht versuchte, den Ausgleich zwischen Gut und Böse wiederherzustellen. Alle Ereignisse der jüngsten Zeit deuteten darauf hin.
    Während er noch dastand und seinen Gedanken nachhing, öffnete sich leise die Tür des großzügig geschnittenen Arbeitszimmers.
    »Chef?«
    Zamorra drehte sich langsam um, als er Nicoles Stimme erkannte. Gerade hatte er noch an sie gedacht.
    Er blinzelte, als er ihre langen, kobaltblauen Haare wahrnahm, doch seine Irritation währte nur kurz. Lächelnd musterte er die schöne Französin. Nicole wirkte nicht älter als Mitte bis Ende zwanzig, was sie natürlich der Quelle des Lebens verdankte.
    Angesichts der Witterung hatte sie auf ihren geliebten freizügigen Look verzichtet, sondern sich stattdessen etwas mehr Stoff gegönnt. Ihre endlos langen Beine steckten in einer dunkelgrauen Röhrenjeans. Über einem figurbetonenden, roten Shirt trug sie eine schwarze Lederjacke.
    »Bist du soweit?«, fragte Nicole. Lässig lehnte sie im Türrahmen und blickte Zamorra erwartungsvoll an.
    »Ist es dafür nicht noch ein bisschen früh?«, erwiderte dieser nach einem
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