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0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod
Autoren: Jason Dark
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Patterson wälzte sich stöhnend in seiner Nähe über den Boden. Um seinen Körper herum verteilten sich die Scherben der Vase.
    Sir James war trotz der Verletzung nicht zu halten. Warm rann das Blut aus der Wunde. Den rechten Arm konnte er noch gebrauchen, und der dachte auch nicht mehr viel nach. Er handelte nur, als er den Mann auf die Füße zerrte.
    Patterson war zu benommen, um sich wehren zu können. Sir James hielt ihn mit dem berühmten Kaninchengriff am Kragen seiner Anzugjacke fest. Er hörte sich selbst keuchen, und er merkte auch, daß ihm die Verletzung zu schaffen machte. Der Körper reagierte einfach darauf, Jetzt war der erste Schock vorbei.
    Trotzdem hielt er den Mann fest.
    Und dann wuchtete er Patterson vor. Sir James hatte alles an Kraft in diesen Schwung hineingelegt, zu dem er fähig war. Der Körper flog auch von ihm weg, wobei Patterson noch die Beine bewegte, aber nicht mehr richtig laufen konnte, stolperte, die eigenen Füße verdrehte und auf den Meuchelmörder zukippte.
    Für eine Sekunde stand alles auf der Kippe!
    Sir James hatte gehofft, daß der Mörder die Klinge nicht mehr rechtzeitig wegdrehen konnte und sie in den Körper des anderen hineinrammte.
    Aber er hatte die Wendigkeit der Gestalt aus der Vergangenheit unterschätzt.
    Sie wich mit einer glatten Bewegung aus, zumindest brachte sie die Stichwaffe aus der Reichweite, aber das kostete sie auch Sekunden, die Sir James brauchte.
    Es war seine Zeit zur Flucht!
    So schlecht er sich auch fühlte, er mußte es einfach durchziehen und hetzte auf die Tür zu.
    Raus aus dem Zimmer, raus aus diesem Haus! An seinen verletzten Arm dachte er nicht mehr, er fürchtete sich nur davor, daß der Killer seine Waffe trotzdem warf und sie ihn in den Rücken traf.
    Sir James erreichte die Tür.
    Hinter sich hörte er die leisen, schnellen Schritte und auch das zischelnde Lachen. Vielleicht ein Beweis für die Fortsetzung des Spiels zwischen Hase und Fuchs, das nur der Fuchs gewinnen konnte.
    Der Superintendent stolperte in den Eingangsbereich hinein, der durch das graue Tageslicht nur unvollständig erhellt wurde. Er glaubte plötzlich daran, es nicht mehr schaffen zu können. Zu dicht war der Killer schon hinter ihm.
    Sein Keuchen floß wie ein warmer Strahl über den Nacken des Flüchtenden, der plötzlich das fremde Bein zwischen seinen spürte,, das ihm von hinten hineingeschoben wurde.
    Plötzlich lag er in der Luft. Der Boden raste auf ihn zu. Er stützte sich trotzdem ab. Auch mit dem linken Arm, der von einer glühenden Welle durchrast wurde. Der Schmerz ließ ihn schreien und trieb ihm zugleich die Tränen in die Augen.
    Sir James fiel nicht zu Boden. Er prallte gegen einen Tisch, schob ihn vor, dann rutschte er über die Kante hinweg und blieb auf dem Steinboden liegen.
    Etwas wischte als Schatten über sein Gesicht hinweg. Es war der Saum der Kutte, der durch die heftige Bewegung des Killers herumgeschwungen war.
    Sir James streckte seinen rechten Arm aus. Den linken konnte er nicht mehr bewegen. Er war wie taub, doch gleichzeitig von Schmerzen durchtost.
    Der Assassine kniete plötzlich neben ihm. Mit der linken Hand drückte er den erhobenen Arm des Mannes mit einer schon lockeren Bewegung nach unten und preßte ihn dort auf den Boden.
    Er hielt ihn dort fest.
    Seine andere Hand war frei.
    Und sie hielt das Messer.
    Sir James starrte in die Höhe. Er sah die verfluchte Klinge. Dahinter stand wie ein schreckliches Gemälde das bärtige Gesicht des Meuchelmörders.
    Zum erstenmal fiel ihm auch der Mund in dem dunklen Bartgestrüpp auf.
    Er wirkte wie eine feuchte Wunde, auf der noch der matte Glanz des Speichels schimmerte.
    Sir James gab sich auf.
    Über ihm schwebte der Tod in Form einer gekrümmten Dolchklinge, und sie zielte auf seinen Bauch.
    »Tot!« keuchte der Killer. »Tot…«
    Es war der Moment, in dem ein Mensch die unbeschreibliche Todesangst hätte empfinden müssen. Auch Sir James war nur ein Mensch, aber dieses Gefühl raste nicht in ihm hoch, weil etwas anderes passierte.
    Seine Sinne waren nicht mehr so geschärft. Er hörte die beiden krachenden Laute nur mehr im Unterbewußtsein, aber die Augen funktionierten noch. Plötzlich zersprang das Gesicht des Assassinen in einem Brei von Blut, Knochen und Sehnen…
    ***
    Wir hatten geschossen. Und wir hatten keine andere Chance mehr zur Rettung unseres Chefs gesehen, als auf das Gesicht zu zielen.
    Beide geweihten Silberkugeln waren tief in das Ziel hineingedrungen.
    Das
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