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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
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gewesen wäre.
    Zufrieden mit seiner Leistung setzte sich der Vario in südlicher Richtung ab.
     
    9.
     
    Greer Venn war schon zur Explosionsstelle unterwegs, als ihn Grin Demmids Anruf erreichte. Vor seinem Aufbruch hatte er die Vorkehrungen getroffen, die er unter den Umständen für notwendig hielt.
    „Es sind Spezialroboter unterwegs, die den Vorfall analysieren sollen", sagte Demmid. „Sie werden etwa zur gleichen Zeit ankommen wie du. Nach den Informationen, die mir vorliegen, haben wir es mit einem eindeutigen Fall positronischer Manipulierung zu tun. Eine Waffe wurde nicht eingesetzt."
    „Der Fremde wird mir allmählich unheimlich", bekannte Greer Venn. „Nach allem, was er bisher angerichtet hat, muß er ein ganzes Robotlabor mit sich herumtragen."
    „Wenn es wirklich nur einer ist", gab Grin Demmid zu bedenken. „Es könnten zwei sein, zum Beispiel ein Garbeschianer und sein Robot."
    „Robot? Wo sollte der herkommen?"
    „Dorther, von wo auch der Garbeschianer kommt. Erinnerst du dich an das Ei, das in Olkyras Begleitung gesehen wurde?"
    „Das war doch nur ein Hirngespinst", meinte Greer Venn wegwerfend. „Die Beobachtung ließ sich nicht unabhängig bestätigen."
    „Trotzdem könnte etwas daran sein. Nisortan befindet sich übrigens auf dem Weg der Besserung. Man erwartet, daß er innerhalb einer Stunde wieder zu Bewußtsein kommt. Dann sehen wir weiter."
    „Ich hoffe, er hat nicht etwa das Gedächtnis verloren", brummte Venn. „Ubrigens: ich habe immer noch den Gedanken nicht aufgegeben, daß der Fremde sich im Park versteckt hält. Damit er mir nicht entgeht, habe ich zwei Roboter zurückgelassen. Für den Fall, daß der Unbekannte wirklich mit positronischem Gerät ausgerüstet ist, so daß er die Maschinen orten kann, ist jeweils nur eine von beiden voll aktiv, die andere liegt mit minimalem Wahrnehmungsvermögen irgendwo versteckt. Die beiden Roboter aktivieren und desaktivieren einander in wahllosen Zeitabständen."
    Grin Demmid nickte zustimmend.
    „Du verstehst dein Geschäft, Greer. Ich wünsche dir Erfolg."
    Während Demmids Gesicht auf dem winzigen Bildschirm verblaßte, bewegte sich Greer Venns kleiner Trupp zielstrebig auf den Ort zu, an dem in der einsetzenden Dunkelheit die Überreste der explodierten Roboter in düsterem Rot glühten.
     
    *
     
    Am Ende ihrer Schicht machte sich Engnal wie gewöhnlich auf den Heimweg. Es war inzwischen dunkel geworden. Bevor sie den südlichen Rand des Parkgeländes erreichte, bog sie nach rechts ab und wandte sich dem Ort zu, an dem sie Nisortan erschlagen hatte.
    In ihrem Bewußtsein gab es keinen Zweifel, daß die Wucht des Schlages den Mann getötet haben müsse.
    Die vergangenen fünf Stunden lang hatte sie über den Vorfall nachgegrübelt. Sie empfand keine Reue, kein Bedauern für Nisortan. Statt dessen war sie verwundert über sich selbst. Bisher hatte sie selbst im Ärger nie das Verlangen empfunden, einem anderen Wesen Schaden zuzufügen. Auch jetzt, in diesem Augenblick, erschien es ihr unvorstellbar, daß sie jemals gegen einen andern die Hand erheben könne. Und doch hatte sie heute am späten Nachmittag Nisortan kaltblütig erschlagen. Sie hatte gewußt, daß Nisortan versuchen werde, sie zu verraten. Sie hatte den Knüppel mit Bedacht ausgesucht und geduldig auf der Lauer gelegen, bis ihr Opfer das Haus verließ. Sie hatte Nisortan nicht in einer unkontrollierbaren Aufwallung des Zorns getötet; sein Tod war beschlossene Sache gewesen.
    Sie schauderte. Eine Stunde lang war sie eine blutdürstige Furie gewesen, um kein Haar besser als die Horden von Garbesch, denen ihr Volk das Handwerk zu legen sich verpflichtet hatte. Was war über sie gekommen.
    Armadan! Er war ein Garbeschianer. Übertrug sich seine Art auf sie?
    Sie erreichte den Ort, an dem Nisortan gestürzt war, und schrak zusammen. Sie trug eine kleine Lampe bei sich und leuchtete den Boden ab. Sie fand nirgendwo eine Spur des Körpers. Eine Zeitlang stritten sich Hoffnung und Angst in ihrem Herzen. War Nisortan doch mit dem Leben davongekomrnen? Hatte er nur eine Zeitlang hier bewußtlos gelegen und war dann aufgestanden und davongegangen? Dann aber stünde sie nicht hier. Man hätte sie längst aufgegriffen, denn den Edelmut, über den Vorfall zu schweigen, traute sie Nisortan nicht zu. Sie erinnerte sich dumpf, daß es in der Prüfstation einige Augenblicke der Aufregung gegeben hatte, als Nisortan nicht um die übliche Zeit zur Arbeit erschien. Sie war zu sehr mit
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