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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür
Autoren: Dämonenkiller
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Fall und eine Sensation. Man hatte wissen wollen, was Coco und ich mit der Sache zu tun hatten, was wir im Krankenhaus wollten und tausend andere Dinge mehr.
    Ich wies immer wieder darauf hin, daß wir Mitglieder der inzwischen aufgelösten, streng geheimgehaltenen Inquisitionsabteilung gewesen waren, einer Unterabteilung des Secret Service. Es fanden einige Rückfragen bei höchsten Stellen des Secret Service statt. Ich sagte, ich sei ein Experte für parapsychologische Phänomene und Geister- und Dämonenbekämpfung. Ein paar von den Leuten, die mich verhört hatten, hielten mich daraufhin für einen Spinner. Aber das konnte ich nicht ändern. Jedenfalls mußten sie akzeptieren, daß ich in der Zeitung von der Luguri-Epidemie gehört hatte und zum St. Patricks Hospital gekommen war, um nachzuprüfen, ob es sich um einen Fall von dämonischer Besessenheit handelte.
    Die übereifrigen Yard-Beamten hatten auch alles überprüft, was Coco und ich bei uns trugen. Fast hätten sie mir den Ys-Spiegel abgenommen, um ihn zu untersuchen. Hätte Coco nicht zuletzt den Leiter von Scotland Yard hypnotisiert, würden wir vielleicht jetzt noch beim Verhör sitzen. Aber so hatte der Superintendant und Polizeipräsident uns nach Hause gehen lassen.
    Ich fuhr an den Ministerien in der Whitehall Street und am Piccadilly Circus vorbei in nördliche Richtung.
    Die vielen Lichter und Neonreklamen spiegelten sich im nassen Asphalt der Straße. Es herrschte nicht viel Verkehr. Coco entspannte neben mir auf dem Beifahrersitz und schloß die Augen. Ich sah, wie sich ihre Lippen lautlos bewegten. An einer Kreuzung fuhr mir ein anderer Wagen, der die Vorfahrt mißachtete, beinahe links in die Seite. Bremsen quietschten, und Coco wurde scharf nach vorn geschleudert. Aber sie öffnete die Augen nicht. Sie war völlig in Konzentration versunken.
    Ich kurbelte das Fenster herunter; der andere Fahrer ebenfalls.
    „Tut mir leid", sagte er. „Ich habe Sie nicht gesehen."
    Zwischen die beiden Wagen paßte kaum noch eine Zeitung.
    „Schlafen Sie immer hinterm Steuer?" fragte ich. „Passen Sie nächstens besser auf, verdammt noch mal!"
    Er entschuldigte sich wortreich, und ich ließ den Motor wieder an und fuhr weiter. Zum Glück war nichts passiert. Es gab Zeitgenossen, die bei so einem Vorfall aus dem Wagen sprangen und den anderen Fahrer am Kragen packten; aber zu denen gehörte ich nicht.
    Der Schreck war mir aber doch in die Glieder gefahren, und ich fuhr langsamer. Als wir fast den Stadtrandbezirk erreicht hatten, öffnete Coco die Augen. Sie lächelte, was sie noch hübscher machte. Von dem Beinahe-Unfall hatte sie nichts mitbekommen.
    „Ich hatte einen Gedankenkontakt mit unserem Sohn", sagte sie. „Es geht ihm gut. Er kann jetzt schon laufen und einfache Sätze sprechen."
    In meiner Brust bohrte etwas. Andere Eltern hatten das Glück, ihre Kinder bei sich aufwachsen zu sehen. Uns war das nicht vergönnt.
    Nach reiflicher Überlegung hatten wir uns entschlossen, nicht zu heiraten. Wir lebten beide zu gefährlich und waren Menschen, die ihre Freiheit brauchten. Außerdem - was sollte es, wenn das Kind ohnehin nicht bei uns war, um die Familie zu vervollständigen? Für unsere Liebe brauchten Coco und ich keinen Trauschein.
    „Ja", sagte ich. „Noch geht es dem Jungen gut. Aber Luguri plant eine Teufelei. Kannst du mir denn nicht sagen, wo unser Kind ist, Coco?"
    „Nein, Dorian. Es muß ein Geheimnis bleiben. Luguri braucht die dreizehn entführten Kinder für seinen Zauber. Wir müssen sie ihm wieder abjagen, um unseres Sohnes und um ihrer selbst willen." „Diese Kinder sind besessen. Wir haben keine Ahnung, wohin Luguri sie gebracht hat."
    „Dann müssen wir es herausfinden. Denk doch nur einmal daran, was die armen Eltern durchmachen! Bestimmt könnten wir die Kinder von ihrer Besessenheit heilen."
    Ich bog in die Baring Road ein und sah die Mauer, die das Grundstück mit der Jugendstilvilla umgab. Coco hatte recht. Eine Aufgabe erwartete mich. Ich konnte mich hart und schroff geben und alte Freunde vor den Kopf stoßen und rücksichtslos sein; aber mich einfach nicht darum kümmern, was mit dreizehn kleinen Kindern und mit meinem und Cocos Sohn geschah, das brachte ich doch nicht fertig.
    Magnus Gunnarsson und der Cro Magnon Unga würden warten müssen.

    „Was haben Sie denn da wieder angerichtet, Mr. Hunter?" fragte Miß Pickford.
    Es war Samstagmorgen, der Tag nach der Entführung der dreizehn Kinder aus dem St. Patricks
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