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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W.
Autoren: Christian Schwarz
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ist deine Mum?«
    »Auf der Terrasse.«
    Wexford nickte, legte seine Aktentasche ab und ging zur Terrasse, um seine Frau zu begrüßen, noch bevor er sich umzog. Maggie war von außerordentlicher Schönheit und hängte gerade Wäsche auf die Leine. Normalerweise freute er sich immer, wenn er sie sah, aber heute trat er ihr mit etwas Herzklopfen gegenüber.
    Maggie hatte gerade eine Wäscheklammer im Mund. Aber daran lag es nicht, dass sie ihr Gesicht kaum verzog. »Hallo Darling«, sagte sie. »Hast du's hinter dich gebracht?«
    »Ja, ich bin jetzt selbstständig.«
    »So, fertig«, sagte Maggie und strich sich eine Strähne ihres langen, blonden Haares aus der Stirn. Freude sah anders aus, aber die hatte Wexford nach den Gesprächen der vergangenen Wochen auch nicht erwartet. »Ach, Marc, wärst du so lieb, deinem Paps eine Flasche Bier aus dem Keller zu holen?«
    »Ja, mach ich«, rief Marc und verwandelte sich in einen Bierwagen. »Ich hol Paps schon mal das Siegerbier für heute Abend. Mann, ich freu' mich schon so.«
    Duncan Wexford gab seinem Herz einen Stoß. Er trat an seine Frau heran und umarmte sie. »Und du freust dich gar nicht, Darling? Nicht mal ein bisschen?«
    Maggie drückte ihn kurz, nahm dann aber Abstand von ihm. »Weißt du, Dun, ich hab einfach Angst, dass das mit der Selbstständigkeit nicht klappt«, sagte sie. »Daran hat sich auch jetzt nichts geändert, eher im Gegenteil. Jetzt ist es vollzogen und wir müssen schauen, dass wir das Beste draus machen.«
    »Das haben wir ja alles schon besprochen.« Ärger stieg in Duncan Wexford hoch. »Wenigstens ein bisschen könntest du dich mit mir freuen.«
    »Tut mir leid. Vielleicht brauche ich ja einfach nur ein paar Tage. Oder die Gewissheit, dass sich deine Computerspiele tatsächlich so gut verkaufen, wie du glaubst. Bei Matthews hast du nicht viel verdient, aber es war sicheres Geld und es hat uns gereicht. Ich hätte nicht mehr gebraucht.«
    »Aber es ging einfach nicht mehr. Ich war einer der besten Informatikstudenten an der Uni hier und musste mich von diesem Mistkerl, der keine Ahnung von der Materie hat, ständig erniedrigen und beleidigen lassen.«
    »Manchmal muss man eben auch auf die Zähne beißen. Ich weiß nicht, ob du tatsächlich der Typ für dieses Abenteuer bist. Spiele entwickeln reicht nicht, man muss sie auch vermarkten. Dafür geht dir aber jeglicher Geschäftssinn ab.«
    »Ich schaffe das. Ich werd's dir beweisen.« Duncan Wexford drehte sich abrupt um. »Dark-Fantasy-Computerspiele sind der große Renner. Und ich mache die besten. Ich habe Ideen in meinem Kopf, das glaubst du gar nicht. Bis ich die alle umsetze, das dauert Jahrhunderte. Was soll da schief gehen? Ich hätte es schon viel früher machen sollen.« Wexford atmete schwer. »Das mit der Vermarktung geht dann von ganz alleine, du wirst schon sehen.« Er drehte sich abrupt um. »Wenn wir erst eine Wohnung im Beetham Tower beziehen, wirst du dich für deine Bedenken noch schämen.«
    Duncan Wexford zog sich ins Wohnzimmer zurück. Zusammen mit seinem Sohn, der ihm gleich zwei Bierflaschen brachte, schaute er sich ein Video mit Uniteds größten Erfolgen an. Aber er konnte sich nicht richtig konzentrieren und schüttete die Flaschen auf die Schnelle hinunter.
    Ich werd's dir schon zeigen, meine liebe Maggie. Du unterschätzt mich total. Alle unterschätzen mich. Und dieser Arsch Matthews sowieso!
    ***
    Lyon
    Pierre Robin fuhr mit Zamorra und Nicole zu seiner Wohnung am Stadtrand von Lyon, während sich François Brunot verabschieden musste. Joel Wisslaire, Robins anderer Assistent, benötigte dringend seine Hilfe.
    »Tja, ich habe ein viel zu gutes Herz«, sagte Pierre Robin, während er seinen Dienstwagen, einen Mercedes E 300, durch den dichten Stadtverkehr von Lyon lenkte. »Und so habe ich den Fiffi zu mir nach Hause genommen, nachdem ihn Gonalons ums Verrecken nicht mehr haben wollte. Na ja, irgendwie verständlich, wenn man plötzlich statt eines Hundes einen fremden Kerl in der Wohnung hat, der andauernd flucht und sich beschwert.«
    Der Chefinspektor grinste breit. »Aber dieser Jeremy ist auch nur ein Mensch und hat Anspruch auf artgerechte Haltung. Zudem sollen so wenig wie möglich Menschen mit dem sprechenden Vieh in Berührung kommen. Sogar meinem Vorgesetzten habe ich nichts erzählt. Und alle, die bisher damit zu tun hatten, sind von mir unter Androhung schlimmster biblischer Plagen zum Schweigen vergattert worden. Die Medien werden aber
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