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0968 - Exodus der Mutanten

Titel: 0968 - Exodus der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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Wort.
    „Ich bin davon überzeugt, daß weder Ras Tschubai noch Gucky die Lösung sind, die ES meinte. Es muß etwas ganz anderes sein."
    Bully sah ihn erstaunt an.
    „Wie kommst du denn darauf?"
    „Weil die Lösung zu einfach wäre, deshalb."
    „Einfache Lösungen sind meist die, auf die man zuletzt kommt", sagte Atlan. „Nach dieser Logik müßte es also eine noch einfachere geben. Aber was bedeutet schon Logik, wenn der Unsterbliche im Spiel ist?"
    Ein Bildschirm des Bordinterkoms wurde hell. Es war Gucky.
    „Nun wartet doch ab !„ riet er.
    „Du über den Interkom?" wunderte sich Bully. „Warum kommst du nicht per Teleportation, um uns das mitzuteilen?"
    „Ich muß Energie einsparen", verkündete der Mausbiber und schaltete wieder ab.
    „Was meint er denn nun damit wieder?" fragte Bully ratlos.
    Atlan lächelte.
    „Ich nehme an, er bereitet sich auf seinen Einsatz vor, weil er fest davon überzeugt ist, daß Ras es nicht schaffen wird."
     
    *
     
    Ellert/Ashdon lag lang ausgestreckt auf dem Bett. Ras Tschubai hatte in einem der beiden vorhandenen Sessel Platz genommen und lauschte der ihm fremden Stimme, die doch Ernst Ellert gehörte.
    „Du siehst, Ras, daß ein körperloses Bewußtsein wohl die höchste denkbare Entwicklungsform ist. Meine Erlebnisse haben das nur zu deutlich gezeigt. Und trotzdem versuchte ich immer wieder, einen Körper zu finden, weil er mir die Erinnerung an das zurückgab, was ich einst war: ein Mensch. Nun aber besitzen Ashdon und ich einen Körper, den wir nicht mehr verlassen können. Ein Rückschritt?"
    „Meiner Ansicht nach schon, Ernst. Ohne Körper gab es im ganzen Universum keine Grenzen für dich, selbst die Zeit war dir untertan. Der Sprung von einer Galaxis zur anderen war kein Problem für dich, und du lerntest die dunkelste Vergangenheit genauso kennen wie die fernste Zukunft ..."
    „Nur die Zukunft anderer Galaxien und Universen, nicht die Zukunft der Menschheit", schränkte Ellert ein.
    „Aber du hast recht: Ein Körper ist hinderlich. Aber damals war er es nicht, denn ich konnte ihn nach Belieben verlassen oder wieder in ihn zurückkehren. Das war nicht immer so. Oft war ich nur dann wieder frei, wenn mein Körper starb. Niemand weiß, ob das auch diesmal der Fall ist. Ich bin nicht allein. Ashdon ist bei mir."
    Über eine Stunde lang hatte Ellert von seinen Erlebnissen berichtet, die selbst für den Teleporter erstaunlich genug vvaren. Und Ellert hatte vielleicht mehr erlebt, als selbst die Terraner, die einen Zellaktivator trugen. Ja, vielleicht sogar mehr als der viel ältere Atlan.
    „Was ist mit EDEN II?" fragte Ras, als Ellert lange schwieg.
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist dort ein Prozeß angelaufen, der uns unverständlich erscheinen mag. Die dortigen Konzepte, oft sechs oder sieben Bewußtseine in einem Körper, begannen sich zu vereinigen, als ich den Planeten verließ, um ES zu suchen. Dabei verließen sie ihre Körper, als würden sie die nicht mehr benötigen. Dörfer und Städte auf EDEN begannen scheinbar zu veröden. Inzwischen wird dieser Prozeß weiter vorangeschritten sein, nehme ich an. Nur Roboter werden sich noch dort bewegen und ihre programmierte Arbeit mechanisch und vielleicht auch sinnlos verrichten. Aber EDEN wurde von ES erschaffen, also kann nicht alles sinnlos sein."
    „Ein Stützpunkt?" vermutete Ras Tschubai. „Ähnlich wie damals vor langer Zeit der Kunstplanet Wanderer?"
    „Möglich. Ich wüßte es, würde ich jemals nach EDEN II zurückkehren können. ES sagte einmal, die Bewußtseine vieler Rassen und Völker seien in ihm vereinigt. Ein Konzentrat vieler Milliarden körperloser Bewußtseine - und mir scheint, daß sich auf EDEN eine ebensolche Entwicklung anbahnte."
    „Das wäre ...?"
    „Nein, keine neue Superintelligenz, glaube ich. Wohl mehr eine neue Heimat für ES, den Unsterblichen."
    Ras wußte selbst nicht, warum er vor seinem Einsatz dieses Gespräch mit dem Konzept führte. Wollte er damit vielleicht seine innere Unruhe bekämpfen? Nein, er empfand keine Furcht vor der Gefahr, in die er sich begab.
    Außerdem würde ihn Rhodan begleiten, der die Materiesenke bereits kannte - und auch den Weg aus ihr heraus.
    Es war die Möglichkeit des Fehlschlags, die ihn beunruhigte.
    „Wenn du versagst, schafft es Gucky vielleicht", sagte Ellert, als habe er die Gedanken seines Freundes erraten. „Er kann außer Teleportation noch die Telekinese einsetzen. Das Gefängnis des Unsterblichen muß zu kna¢ken sein.
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