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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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atmete tief ein. Sie war selbst von dieser Dunkelheit überrascht worden. »Ich habe es schon immer besessen. Durch Vererbung, versteht ihr? Man hat es mir vererbt. Ich selbst kann nichts dagegen unternehmen.«
    »Wie schön, daß es so etwas noch gibt«, erklärte Paul voller Spott. Er nahm das Gewehr wieder hoch. »Dann können wir ja gemeinsam drangehen und alles wieder rückgängig machen.«
    »Wieso?« fragte die Frau zitternd.
    »Wir wollen, daß die Elektronik wieder funktioniert. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Das kann ich nicht!« stieß sie hervor.
    »Doch du kannst es. Durch dein Auge. Es hat dafür gesorgt, daß es dunkel wurde, und jetzt wollen wir es wieder hell haben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Nein«, flüsterte sie. »Ich kann das nicht.«
    »Wer dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Etwa sie?«
    »Wen meinen Sie?«
    Curd lachte. »Die Außerirdischen. Haben sie dafür gesorgt, daß du diese Kraft besitzt?«
    Ramonas Kopf sank nach vorn. »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht. Ich weiß es nicht.«
    »Aber man hat dich doch geholt. Das haben unsere Überwacher alles mitbekommen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und was geschah?«
    Sie schwieg. Sie konnte sich nicht erinnern, und sie erklärte es den beiden mit stockender Stimme, die es nicht wahrhaben wollten und ihr drohten, größere Geschütze aufzufahren.
    »Dann tut es!« flüsterte sie. »Dann tötet mich. Ich weiß sonst nicht mehr, was ich noch sagen soll.«
    Diese Antwort hatte die beiden verunsichert. Jedenfalls schien ihr Schweigen darauf hinzudeuten. Curd bedrohte sie mit der Pistole. »Soll ich sie umlegen?« fragte er seinen Kumpan.
    »Ich überlege noch«, flüsterte Paul. Er hüstelte. Noch immer war es so finster, abgesehen von ihrem Auge, das den Männern zwar keine direkte Furcht mehr einjagte, sie jedoch verunsicherte. Deshalb flüsterten sie nur miteinander. Ramona verstand nur wenige Worte, aber sie hörte auch, daß die beiden ihr nicht so recht glauben wollten. Einige Male fiel auch der Namen Estelle.
    Sie war tot. Sie hatte keine Chance gehabt. Ramona gefiel der Vergleich immer weniger. Mittlerweile stand für sie fest, daß dieser Wagen für sie zu einem Sarg werden würde.
    Sie wußte nicht, ob sie ihr Erbe verfluchen oder es als etwas Besonderes ansehen sollte. Es hatte Zeiten gegeben, da war sie stolz darauf gewesen, jetzt aber nicht mehr.
    Die Angst hatte sie erfaßt. In ihr brodelte es. Ramona spürte sie genau.
    Es war das bekannte Gefühl, das jeder Mensch kennt, aber bei ihr verstärkte es sich noch.
    Die Furcht stieg in ihr als böser Druck hoch. Er machte sie sprachlos.
    Den Druck der Mündung spürte sie nicht mehr im Rücken. Das hatte nichts zu bedeuten. Die beiden wußten genau, wo sie saß, auch in der Dunkelheit würden sie ihr Ziel nicht verfehlen. Stockfinster war es nicht, da durch die untere Türritze noch ein schmaler grauer Streifen in den Wagen hineinsickerte.
    Paul, der Mann mit dem Gewehr, sprach sie an. Er hatte sich vor ihr aufgebaut. Der Lauf berührte ihren Hals. »Also«, sagte er mit seiner Flüsterstimme, »ich gebe dir noch eine Chance. Du wirst uns erzählen, was man mit dir in dem UFO angestellt hat. Du wirst uns alles sagen, alles, hörst du?«
    »Ich kann es nicht.«
    Er lachte sie aus. »Sie haben dir das Auge eingepflanzt, damit gehörst du zu ihnen. Sie wollten, daß sie durch dich sehen können. Sie haben vor, die Menschen zu beobachten, und dazu eignet sich das dritte Auge. Du solltest uns wirklich nicht für dumm halten, verdammt!«
    »Bitte, ich…«
    »Nein!«
    In diesem Moment überkam Ramona Sendi die Veränderung. Etwas schoß in ihr hoch. Sie konnte sich nicht erklären, was es war, jedenfalls nichts Bekanntes. Es war so fremd, so anders, auch unheimlich und gefährlich, und plötzlich war die Dunkelheit verschwunden.
    Licht, nur Licht!
    Sie starrte in diese Helligkeit hinein. Es war nicht das Licht, das von gebräuchlichen Lampen abgegeben wurde. Dieses hier strahlte mit einer kaum zu beschreibenden Intensität. Es war einfach nur kalt und grell. Ein Licht, das auf der Erde so gut wie nicht vorhanden war, von dieser gar nicht stammen konnte.
    Licht, das die Dunkelheit vernichtete. Ramona Sendi fühlte sich wohl, denn sie war die Quelle des Lichts. Es strahlte aus ihrem einen Auge auf der Stirn, und sie hatte so etwas noch nie erlebt.
    Estelle war gestorben, sie aber kämpfte. Der Besuch in dem UFO mußte das Licht hinterlassen haben.
    Die Zeit kam der Frau lang vor. Da
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