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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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Ich spürte sie in meinem Auge. Sie haben Kontakt aufgenommen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja!«
    »Wann landen sie?«
    »Ich weiß es nicht, Harry. Ich weiß es nicht genau, aber in der Dunkelheit, in der Nacht. Dann werden sie über uns kommen, und wir werden hiersein müssen.«
    »Wir beide?«
    »Nein, nicht du. Du kannst - du brauchst es nicht. Die anderen beiden. Ramona und Thamar.«
    »Weißt du mehr über sie?«
    Dagmar Hansen stellte sich gerade hin. »Ja, ich weiß mehr über sie. Oder auch nicht. Ich habe es gespürt, denn eine von ihnen befindet sich nicht weit von hier entfernt. Sie ist in der Nähe.«
    Harry schaute sich um. »Wo genau?«
    »Nah, sehr nah sogar.« Dagmar preßte eine Hand gegen die Stirn. »Ich kann sie spüren, und ich spüre auch, daß sie sich in einer großen Gefahr befindet - in Lebensgefahr…«
    ***
    Die Dunkelheit auf der Ladefläche war da, und sie blieb auch - bis auf eine Ausnahme.
    Es war das rot und gelb leuchtende Auge auf der Stirn der Gefangenen, die selbst nicht zu sehen war, da ihr Körper von der Finsternis verschluckt wurde. So sah es für die beiden Männer aus, als würde das Auge in der Luft schweben.
    Es bewegte sich nicht. Kein Zucken. Kein Niederschlagen des Augenlids. Nur das rote und gelbe Feuer schien darin zu kochen, denn zum Stillstand kam nichts.
    Es dauerte Sekunden, bis sich die beiden Agenten wieder gefangen hatten, und Ramona spürte sehr deutlich und überhart den Lauf der Pistole in ihrem Rücken. Sie hörte auch die Flüsterstimme, die ihr eine Warnung gab. »Wenn du dich nur einmal falsch bewegst, bist du tot. Klar?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Das ist gut.«
    Vor ihr fluchte Paul. Er saß noch immer nahe des Monitors, der ebenfalls dunkel war. Auch die Beleuchtung der Instrumente war verschwunden, wie vom Maul eines Riesen verschluckt. Nichts lief mehr in der Elektronik dieses ungewöhnlichen Fahrzeugs. Es waren auch keine Geräusche zu hören, abgesehen vom Atem der drei anwesenden Menschen.
    Paul hatte die Lage als erster erfaßt, denn er sagte: »Da läuft nichts mehr, Curd, überhaupt nichts. Wir sind abgeschnitten. Keine Verbindung zur Zentrale.«
    »Scheiße«, sagte Curd. »Das alles ist ihre Schuld.«
    »Ich weiß nichts…«
    »Doch, das Auge!« Curd nahm die Waffe zurück, stieß sie aber wieder vor, und das tat er dreimal, damit Ramona die Schmerzen im Rücken spürte. »Gib es zu, verflucht! Gib es zu! Du hast daran gedreht, verdammtes Miststück!«
    »Nein, ich…«
    »Ich schieße dir die Kugel durch den Kopf. Oder jage sie dir in dein Auge. Was hast du getan?«
    Ja, was habe ich getan? Ramona dachte nach. Nichts, ich habe nichts getan. Das war nicht ich. Das war das andere in mir, das alte Erbe, die Vergangenheit, das alte Auge. Es ist nicht meine Schuld, aber ich weiß nicht, wie ich es den anderen begreiflich machen soll.
    »Los, antworte!« Curd stieß wieder mit dem verlängerten Waffenlauf zu.
    »Ich habe keine Ahnung. Es ist einfach schlimm. Ich kann es euch nicht sagen.«
    Curd lachte nur und wandte sich an seinen Kumpan. »Was sagst du dazu, Paul?«
    Er war aufgestanden. Die anderen beiden hörten ihn gehen, und sie sahen auch seinen Schatten, wie er durch den Gang glitt. Dicht neben Ramona blieb er stehen. »Curd hat dich etwas gefragt, und du hast ihm nicht geantwortet. Aber wir beide wissen, daß uns die Elektronik noch nie zuvor im Stich gelassen hat. Außer heute, und da bist du hier. Du mit deinem dritten Auge. Was haben sie mit dir getan?«
    »Wer denn?« keuchte Ramona.
    »Die anderen. Diejenigen, die dich geholt haben und dir das Auge einpflanzten, damit auch sie durch dich sehen können. Du verstehst sehr wohl, was ich meine.«
    Ramona wunderte sich, daß sie noch lachen konnte, auch wenn es nur ein Kieksen war. Der Mann stand so dicht neben ihr, daß sie sogar das Waffenöl des Gewehres roch.
    Wieder rann ihr der kalte Schauer über den Rücken. Sie haßte diesen Geruch plötzlich, denn er roch nach Tod und Vernichtung. Sie riß sich zusammen und gab tatsächlich eine Antwort. »Es stimmt alles nicht. Es ist nicht wahr.«
    »Was ist nicht wahr?« fragte Paul. Er legte seinen Gewehrlauf auf Ramonas Schulter.
    »Was ihr gesagt habt! Das mit dem Auge! Es kann nichts dazu. Es ist ein Erbe…«
    Das Lachen der beiden unterbrach sie. »Nennt man das jetzt so? Sagt man Erbe zu dem, was euch die anderen angetan haben? Du willst uns für dumm verkaufen.«
    »Nicht sie.«
    »Okay, wer dann?« fragte Curd hinter ihr.
    Ramona
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