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0966 - Die Angst der Psychonautin

0966 - Die Angst der Psychonautin

Titel: 0966 - Die Angst der Psychonautin
Autoren: Jason Dark
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wir uns trafen. Und dieses Treffen geschah nicht zufällig, denn erst an diesem Ort erfuhren wir von unserer Wesensgleichheit.«
    »Wie seid ihr dorthin gekommen?«
    »Durch Botschaften.«
    »Und wie klappte das?«
    »Man nahm Kontakt auf. Die fremden Wesen setzten sich mit uns in Verbindung. Sie waren sehr stark. Jeder verspürte den Drang, diesen Ort zu erreichen.«
    »In Deutschland?«
    »Das sagte ich.«
    »Und was geschah dann?«
    »Wir kamen an diesem Ort zusammen, lernten uns kennen und sahen die Augen auf unseren Stirnen, wobei sich zwei von uns schon zuvor gekannt hatten, ohne allerdings ganz genau Bescheid zu wissen. Aber das änderte sich dann.«
    »Wer kannte sich denn?«
    »Das ist jetzt egal, Shao. Für uns war nur wichtig, daß sie plötzlich da waren.«
    »Die - die anderen?«
    »Genau.«
    »Und dann?«
    »Wurden wir entführt.«
    Shao winkte heftig ab. »Ja, das weiß ich. Das hast du ja gesagt. Aber was habt ihr erlebt? Was habt ihr gesehen? Was habt ihr durchleiden müssen?«
    Thamar lächelte. »Das weiß ich nicht, Shao. Man hat uns einfach mitgenommen und uns untersucht.«
    »Medizinisch? Ich meine, man hört ja des öfteren von Menschen, die angeblich entführt wurden, daß man ihnen Gewebe entnommen hat, wobei sogar Narben zurückblieben, und einige sollen sogar sexuell belästigt worden sein. Geschah das auch mit euch?«
    »Nicht bei mir.«
    Die Chinesin rieb ihre feuchten Handflächen auf der Hose trocken. »Was tat man denn mit euch?«
    »Es ist wirklich schwer, Shao, dir darauf eine Antwort zu geben, da ich sie nicht weiß, und ich kann auch nur für mich sprechen.«
    »Warst du bewußtlos oder ohnmächtig?«
    »So ungefähr.« Sie überlegte einen Moment. »Ich möchte nichts Falsches sagen, Shao, aber ich war nicht mehr ich selbst. Ich kann mich daran erinnern, daß ich mich hinlegen mußte oder hingelegt wurde, dann aber beschäftigten sich die anderen mit meinem Auge. Ja, das ist wahr, mit dem Auge. Das war für sie wichtig.«
    »Und warum taten sie das?«
    »Da muß ich raten.«
    »Nein, Thamar, das glaube ich nicht. Ich denke nicht, daß du raten mußt, denn dieses Auge ist einfach etwas Besonderes. Darin verbirgt sich die Macht des Wissens, das weißt du so gut wie ich. Wahrscheinlich wollten die Besucher von euch Informationen bekommen, die in euren Augen gespeichert sind. Oder ist das falsch?«
    »Wer kann schon sagen, ob es richtig oder falsch ist?« fragte Thamar dagegen.
    Shao hielt es auf ihrem Platz nicht mehr aus. Sie stand auf und wanderte durch den Raum. Erst als sie ihn zweimal durchquert hatte, blieb sie wieder stehen, die Hände auf die Lehne des Stuhl vor ihr gestützt. »Aber es ging doch weiter, Thamar. Irgendwann hat man euch wieder freigelassen, sonst wärst du nicht hier.«
    »Richtig.«
    »Wo war das?«
    »An demselben Ort.«
    Shao mußte lachen. »Das ist ein Hammer, das ist wirklich gut. Ich bin außerordentlich beeindruckt. Nur bringt uns das nicht weiter, denn plötzlich sind da Killer im Spiel, die euch jagen. Aber das sind keine Außerirdischen gewesen.«
    »Sicherlich nicht. Sie gehörten einem Geheimdienst an. Einem sehr mächtigen sogar, der auf elektronischem Weg die Welt überwacht. Diesen Leuten muß die Landung des UFOs aufgefallen sein. So etwas kann bei dieser Überwachungsmaschinerie nicht verborgen bleiben. Also haben sich diese Leute aufgemacht, um uns zu suchen. Ich frage dich, Shao! Gibt es bessere Zeugen für dieses Phänomen als uns?«
    »Da hast du recht.«
    »Und so sind wir zum Freiwild geworden. Ich hatte Glück. Ich sollte nach London geschafft werden. Man hat mich in Genua eingeladen. Wie es den anderen erging, weiß ich nicht. Ich kann nur hoffen, daß sie noch leben.«
    Shaos Gesicht verschloß sich. Sie dachte daran, was sie von Suko erfahren hatte. »Eine lebt leider nicht mehr«, murmelte sie.
    Thamar zuckte zusammen. »Wer ist es?«
    »Sie heißt Estelle.«
    »Nein!«
    »Doch!« widersprach Shao. »Man hat sie gefunden. Sie muß schon längere Zeit tot gewesen sein, denn inr Körper war ziemlich verwest. Aber das dritte Auge zeichnete sich noch auf der Stirn ab. Ich weiß nicht, weshalb man sie getötet hat, aber ihr wurde die Kehle durchgeschnitten.«
    Thamar schwieg. Sie senkte den Kopf. Daß sie weinte und um ihre Freundin trauerte, bildete sich Shao nicht ein. Sie suchte auch nach Worten, wischte über ihre Augen und hob den Kopf an. »Jetzt weiß ich, welchem Schicksal ich entgangen bin. Diese Menschen sind schlimmer als
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