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0965 - Der Killerbaum

0965 - Der Killerbaum

Titel: 0965 - Der Killerbaum
Autoren: Jason Dark
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nach rechts. Die Hecke war da, aber auch das Haus, gegen das sie rammte. Hinter ihr schrien die Mädchen auf. Einige, die auf den Betten gelegen hatten, rutschten über die Ränder hinweg und fielen zu Boden. Andere riß es einfach um.
    Julia wurde nach vorn geschleudert. Die Reifen drehten durch. Sie würgte den Motor ab, und sie prallte mit dem Kopf noch zweimal gegen den Lenkradring, da sie nicht angeschnallt war.
    Benommen blieb die Tänzerin hinter dem Steuer sitzen.
    ***
    Ich fuhr, und ich fuhr nicht langsam. Ob es eine Abkürzung bis zu unserem Ziel gab, war durchaus möglich, aber daran dachten wir jetzt nicht. Wir hielten uns auf dem normalen Weg und auch weg von Duncton, dem nicht sehr großen Ort, der mit seinem schwachen Lichterglanz die Dämmerung erhellte.
    Vor uns lag die graue Suppe, in die das Licht unserer Scheinwerfer hineinstach. Ich fühlte mich aufgewühlt. Suko erging es ähnlich, weil wir beide davon ausgingen, daß wir uns beeilen mußten, sonst war alles umsonst.
    Das Wissen war einfach da. Niemand konnte sagen, woher es stammte, und so jagten wir weiter durch den hereinbrechenden Abend. Nicht auf den Hauptwegen, die sicherlich nur im Sommer dicht befahren waren, wenn die Urlauber auf ihren Campingplatz wollten.
    Der Weg dorthin war nicht sehr breit, und der Asphalt endete auch bald.
    Normaler Belag, bedeckt mit kleinen Steinen und dürren Grasbüscheln huschte unter unseren Reifen hinweg. Weiter vor uns zeichneten sich im wirklich allerletzten Licht des Tages die unterschiedlich hohen Wipfel der Bäume ab. Dieses Bild sah aus wie eine gewellte finstere Naht.
    »Dort muß es sein!« sagte Suko.
    Ich nickte nur. Dieses Wissen heizte mich noch stärker auf, und mein Fuß trat das Pedal tiefer.
    Bisher waren wir durch die Dunkelheit gefahren, was sich urplötzlich änderte und mich dazu veranlaßte, wütend zu fluchen. Uns stach ein grelles Licht entgegen, Fernlicht, das genau unseren Wagen traf und uns blendete.
    Ich fluchte lauthals und hupte auch, aber das Licht verschwand nicht, und wir kamen ihm immer näher.
    Bis es plötzlich anfing zu tanzen, als hätte eine gewaltige Pranke das Fahrzeug brutal geschüttelt.
    Da ist etwas passiert! schoß es mir durch den Kopf.
    Suko formulierte den Gedanken mit lauter Stimme. Und dann mußte ich stark bremsen, denn wir waren dieser anderen Quelle plötzlich sehr nahe gekommen, und wir sahen auch die Trümmer des kleinen Wärterhäuschens neben einer hochkant stehenden Barriere.
    Der Rover rutschte noch über die Erde hinweg. Sein rechtes Heck schlug zur Seite hin aus, aber wir kollidierten noch mit dem dunklen Buschwerk. Nur ein paar Blätter glitten über das äußere Blech hinweg.
    Zugleich huschten die beiden Sicherheitsgurt an unseren Körpern in die Höhe. Die vorderen Türen flogen so heftig auf, als wollten sie aus den Angeln gerissen werden.
    Draußen hörten wir sofort die Schreie aus dem Wohnmobil.
    Frauenstimmen, das waren die Mädchen.
    Ich hatte es näher bis zur Tür und hoffte, daß sie nicht klemmte. Die Türen vorn ließ ich geschlossen, ich zerrte die in der Mitte auf, betrat den Wagen und sah mit einem Blick, daß die Tänzerinnen bei dem Aufprall ganz schön herumgewirbelt worden waren. Ernsthaft verletzt schien jedoch keine zu ein.
    »John, komm her!«
    Sukos Stimme war für mich ein Alarmruf. Ich kümmerte mich nicht um die Tänzerinnen, sondern knallte die Tür wieder zu und war mit zwei Sprüngen bei meinem Partner.
    Er hatte für mich keinen Blick, sondern schaute nach vorn, auf die Mitte des Platzes.
    Dort hatte sicherlich nie ein Baum gestanden. Er hätte für die Wagen ein zu großes Hindernis gebildet. Jetzt aber war einer da, und er, wirkte auf uns nicht nur wie ein Fremdkörper, sondern auch wie ein hoher Fels, der sich so einfach nicht mehr würde aus dem Weg räumen lassen.
    Es war der Killerbaum!
    Er stand auf seinem Wurzelgeflecht, wippte sogar noch leicht, was auch daran liegen konnte, daß sich die Äste bewegten, denn sie hielten den Körper eines Mannes fest und bewegten sich jetzt nach vorn.
    Es sah nicht nur so aus, als wollten sie den Mann nach vorn wuchten, sie schleuderten ihn auch vor. Der Tote wirbelte wie ein Stein durch die Luft, prallte zu Boden, rutschte dort noch ein Stück weiter und blieb schließlich dicht vor unseren Füßen liegen.
    Trotz der schlechten Lichtverhältnisse sahen wir sofort, daß diesem Mann nicht mehr zu helfen war.
    Dann aber hörten wir das Lachen!
    Zugleich schauten wir hoch und
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