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0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

Titel: 0962 - Allianz gegen den Wahnsinn
Autoren: Volker Krämer
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eines Urweltmonsters in den Boden gefräst.
    Von Ted Ewigk stammten diese Furchen mit Sicherheit nicht. Also hatte ihn tatsächlich etwas verfolgt, als er durch diesen seltsamen Tunnel vom Schiff Al Cairos direkt hierher gelangt war? Warum aber hatte es dann hier gestoppt? Die Riefen endeten abrupt. Zamorra leuchtete den Gang aus. Die Furchen führten dort nicht weiter hinein, sondern kamen aus einer offenen Kammer links vor ihm.
    Einen Augenblick lang dachte Zamorra daran, sich erst besser zu bewaffnen, ehe er diesen Raum betrat, doch dann siegte die Neugier über die Vernunft. Der Raum war absolut leer und die Krallenspuren, wie Zamorra sie für sich bezeichnete, gingen bis zur Rückwand. Mehr gab es hier nicht zu sehen.
    Doch als Zamorra sich umwandte, um wieder in auf Gang zu treten, riss er verblüfft die Augen auf. Über dem recht niedrig ausgefallenen Eingang reichte die Felswand noch annähernd zwei Meter bis zur Decke. Und der komplette Bereich war ausgefüllt mit feuerrot leuchtenden Zeichen.
    Zamorra hielt die Stablampe hoch, damit er alles gut erkennen konnte.
    Es waren merkwürdige Zeichen, wie er sie zuvor noch nie gesehen hatte.
    Und dennoch wusste er, dass es sich um Schriftzeichen handelte. Und die konnte er entziffern. Wie war das möglich? Doch zunächst fesselte ihn ein großes Zeichen, das links neben der Schrift im Fels leuchtete. Es zeigte ein ovales Gesicht, dem die Augen fehlten. Denn Sinn, der dahinterstecken mochte, konnte er nicht erkennen. Doch rund um das Gesicht waren unzählige Würmer, die wie eine Korona angeordnet waren… nein, keine Würmer - das waren Arme! Die Arme der Angst ?
    Jetzt konzentrierte der Parapsychologe sich auf die Schrift. Es waren nur wenige Sätze, die dort für immer eingebrannt worden waren, gestochen scharf und deutlich. Zamorra sprach laut vor sich hin, als er dies las:
    Hört die Worte:
    Schützt dieses Haus!
    Fühlt euch niemals sicher, denn sie kommt, wenn niemand sie erwartet:
    Die Angst!
    Lange stand Professor Zamorra vor der Schrift und dem Bildzeichen. So lange, dass er nicht mitbekam, dass bereits die Nacht hereingebrochen war.
    Sie kommt, wenn niemand sie erwartet. Die Angst.
    Doch Zamorra war nun sicher, dass sie längst hier gewesen war.
    Wer oder was sie aufgehalten hatte, das war die nächste Aufgabe, die sich Zamorra nun stellte. Als hätte er von denen nicht schon mehr als genug. Doch die hier mochte über Gedeih oder Verderb einer ganzen Galaxie entscheiden. Und in dieser Galaxie war ein Planet ihm besonders wichtig: Diese Welt wurde gemeinhin die Erde genannt.
    Eine Stunde später rief Nicole an. Sie war bester Dinge, denn ihre Bekannte hatte vor einigen Minuten ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. »Sie ist so süß, Zamorra. Da muss man einfach dahin schmelzen. Und wie ist es dir ergangen?«
    Der Parapsychologe zögerte, doch dann entschied er, Nicole erst von Ted, von Morano und der Kuppel zu berichten, wenn sie im Château ankam. Am Telefon brachte das nicht viel. Außerdem musste er ihr das zeigen, was er heute unter Château Montagne entdeckt hatte.
    »Erzähle ich dir alles dann, wenn du kommst, okay?«
    Nicole war wirklich außerordentlich gut gelaunt.
    »Also meine Freundin hat schon die gesamte Einrichtung für die Kleine gekauft; sie wusste ja, dass es ein Mädchen werden würde. Zamorra, ich sage dir, so ein süßes Kinderzimmer hast du noch nie in deinem Leben gesehen. Wir müssen bald gemeinsam zu der jungen Familie fahren, damit du das alles auch genießen kannst.«
    »Was?« Zamorra lief es eiskalt den Rücken runter. »Hast du Kinderzimmer gesagt? Nein, kommt überhaupt nicht infrage - davon habe ich auf unbestimmte Zeit die Nase gestrichen voll! Schlaf gut - gute Nacht.«
    Damit knallte er den Hörer zurück in die Ladestation. Oh, diesen Ausbruch würde er Nicole allerdings erklären müssen. Andererseits - er war sicher, dass sie ihn da verstand.
    Kinderzimmer konnten ja so süß sein… doch manchmal wollten sie einen auch umbringen!
    ***
    Er lag in dem abgedunkelten Raum.
    Das schwache Leuchten des Kristalls, den er unter seiner Haut trug, war noch die intensivste Lichtquelle.
    Tan Morano war geschlagen worden. Diese Niederlage hätte überhaupt nicht mehr drastischer ausfallen können. Nahezu die gesamte Flotte hatte er verloren. Seit er wieder im Kristallpalast weilte, schien in dessen Räumen und Gängen jedes Geräusch gestorben zu sein. Niemand wagte sich zu rühren. Nicht aus Mitleid mit einem geprügelten
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