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0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

Titel: 0962 - Allianz gegen den Wahnsinn
Autoren: Volker Krämer
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Montagne befand. Vielleicht waren seine negativen Gedanken übertrieben. Im Grunde war doch alles wie früher auch - oder?
    Zamorra hatte die Tür noch nicht ganz hinter sich geschlossen, als sich das Telefon lautstark meldete. Die Stimme, die nun erklang, kam dem Parapsychologen entfernt bekannt vor, doch er konnte sie nicht richtig zuordnen.
    »Professor Zamorra, schalten sie Ihre Bildverbindung ein. Sie werden sich an mich erinnern.«
    Zamorra zögerte. Das war eine merkwürdige Gesprächseröffnung, doch anscheinend konnte der Mann am anderen Ende der Leitung hellsehen, denn Zamorra wusste tatsächlich nicht, in welcher geistigen er nach dieser Stimme suchen sollte. Also tat er, wie ihm geheißen worden war. Der Monitor wurde schlagartig hell und zeichnete scharf und überdeutlich das Gesicht eines Mannes in mittlerem Alter. Der Professor nickte bedächtig.
    »Sie sind Lohan Berr, nicht wahr? Kommandant eines Schlachtschiffs der DYNASTIE DER EWIGEN, der KRIEGERMOND, richtig?«
    Zamorra hatte diesen Ewigen sicher nur zwei- oder dreimal gesehen, doch wie hätte er dieses Gesicht vergessen können? In der Zeit, in der Ted Ewigk der ERHABENE der DYNASTIE war, hatte er dort bestimmt mehr Feinde als Freunde gehabt. Sicher war das auch ein gewichtiger Grund, warum Ted dieses hohe Amt aufgegeben hatte. Es machte keine Freude, wenn man hinter jeder Hausecke einen Attentäter vermuten musste.
    Dieser Alpha , der Zamorra nun mit ernstem und ruhigem Blick ansah, hatte damals ganz sicher zu Ewigks Anhängern gehört. Lohan Berr stach optisch aus der Masse der Ewigen heraus: Die genaue Geschichte wusste niemand zu erzählen, doch man munkelte, Berr hätte sich gegen zwei Neider erwehren müssen, die seinen rasanten Aufstieg innerhalb der DYNASTIE nicht so toll gefunden hatten. Wenn die Gerüchte nicht vollkommen aus der Luft gegriffen waren, dann hatten die beiden Widersacher die Geschichte nicht überlebt, doch zuvor hatte ein Strahlerschuss die linke Schläfe Berrs böse versengt. Seither fehlte dem Alpha das linke Ohr - und die umgebende Haut wies unübersehbare Narben auf. Warum Lohan sich keiner plastischen Behandlung unterzogen hatte, war nicht bekannt, doch man munkelte, er wolle sich so immer selbst daran erinnern, dass man nicht aufmerksam genug sein konnte.
    Eines hatte Lohan Berr dadurch auf jeden Fall erreicht - er war unverkennbar und stach so unter allen Alphas hervor. Dass er zudem ein ausgezeichneter Kommandant war, der die Kraft seines Schlachtschiffes zu nutzen wusste, machte ihn innerhalb der Flotte zu einer Ausnahmeerscheinung.
    Berr eröffnete das Gespräch.
    »Professor, ich mache es kurz. Ich muss mit Ted Ewigk sprechen, am besten noch heute, denn die Zeit drängt.« Er war kein Mann der langen Monologe.
    »So eilig, Alpha ?« Zamorra wollte erst in Erfahrung bringen, was Berr von Ted wollte, ehe er dem Ewigen weitere Informationen geben würde - oder auch nicht. »Warum die Eile? Das klingt ja so, als stünde das Ende der Galaxie bevor.« Das Ganze sollte sarkastisch und überlegen klingen, doch der Alpha antwortete dem Professor so, wie der das sicher niemals vermutet hätte.
    »Sie scheinen seherische Fähigkeiten zu besitzen. Ja, exakt darum geht es. Und wenn wir nicht rasch handeln, dann wird das niemand mehr verhindern können.«
    Professor Zamorra musste zugeben, dass ihm darauf keine schlaue Erwiderung einfiel…
    ***
    Starless hielt sich nun schon seit einigen Tagen in der Abscheulichkeit auf, die Tan Morano, der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, aus den Überresten des Schwerbeschädigten Kristallpalastes hatte errichten lassen. Über die äußere Form zu diskutieren, wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Starless war ganz sicher, dass selbst die Vampire, die Morano hier angesiedelt hatte, dem überdimensionalen Kristallschädel nichts abgewinnen konnten, aber auch rein gar nichts. Was die Ewigen davon hielten, die ihren Palast nun täglich in all seiner Hässlichkeit vor sich sahen, war ja überhaupt keine Frage.
    Einzig Morano war mit seinem Werk höchst zufrieden. Bei jedem Treffen mit Morano wurde Starless deutlicher, wie es um den Vampir stand, der in seiner Brust den Machtkristall trug, der einmal Ted Ewigk gehört hatte. Eines musste man Tan Morano ja lassen: Er war mit großer Konsequenz vorgegangen. Zunächst hatte er skrupellos den Platz von Nazarena Nerukkar übernommen, der Vorgängerin in seinem Amt. Dann hatte er den Ewigen rasch klar gemacht, wie er mit denen umging, die sein
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