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0961 - Nähre deine Wut!

0961 - Nähre deine Wut!

Titel: 0961 - Nähre deine Wut!
Autoren: Oliver Fröhlich
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Armen. Eine Hand zeichnete sich ab, ein Gesicht, jedoch ohne die sie überspannende Haut zu zerreißen.
    Die ineinander gewachsenen Körper flossen allmählich auseinander. Fooly triumphierte innerlich.
    »Nein! Lass das!« Die Stimme des Spaltlippigen lenkte ihn ab.
    Eine schwarze Kugel aus Nebel raste auf ihn zu und traf ihn an der Schnauze. Als die magische Entladung zerplatzte, riss die Kraft Foolys Kopf nach hinten. Der Drachenleib bäumte sich auf, als sich die dunkle Energie entfaltete.
    Krychnak bombardierte ihn mit seiner Magie.
    Noch nie in seinem Leben hatte Fooly solche Schmerzen gespürt.
    Nein? Nicht einmal, als Zamorra dich ins Koma schickte? Oder als du in einer viel zu engen Hülle zu einem erwachsenen Drachen heranwuchst?
    »Nein!«, schrie er. »Nie!«
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich von Rhett abzuwenden. Sofort glitt der Körper des Weißhaarigen zurück in den Leib des Erbfolgers .
    Fooly warf sich herum. Gerade erzeugte Krychnak einen neuen Energieball in der Hand. Bevor er ihn dem Drachen entgegenschleudern konnte, peitschte dessen Schwanz heran und schleuderte den Dämon gegen die nächste Hauswand.
    Der Aufprall schadete ihm nicht, doch nun befand er sich weit genug von Rhett entfernt, dass Fooly es riskieren durfte. Er schickte seinen Drachenatem. Doch dieser bestand nur in einem flammenden Husten. Die Ausstrahlung der Säule lähmte ihn zu sehr, um sich auf einen gewaltigen Feuerstoß zu konzentrieren.
    Dennoch, der schmale Strahl aus flüssig scheinender Glut reichte aus. Die Kutte des Dämons fing sofort Feuer und griff auf den Leib des Dämons über.
    Krychnak schrie auf vor Schmerzen. Seine langen, fettig wirkenden Haare schmorten zu stinkenden Würmchen zusammen. Er sank auf die Knie und brüllte. Das Pochen in seinen überwachsenen Augenhöhlen wurde stetig stärker. Schließlich hielt die Haut dem Druck nicht mehr stand und platzte auf. Unzählige Maden ergossen sich daraus hervor, klatschten auf den Boden und verdorrten.
    Ein letzter qualvoller Schrei drang über die geschundenen Lippen des Dämons. Dann war Ruhe. Diesmal für immer. Er kippte nach vorne und fiel in die Überreste der Maden, wo das Drachenfeuer seine Aufgabe vollendete, bis von dem Spaltlippigen nichts mehr übrig war.
    Fooly wandte sich neuerlich Rhett zu. Die Verschmelzung war in den wenigen Sekunden der mangelnden Aufmerksamkeit weit fortgeschritten. Zu weit?
    Wieder konzentrierte er sich auf die Drachenmagie, auf die Vorstellung, der Fremdkörper trete aus Rhetts Leib hervor.
    »Du bist schuld!«
    Lady Patricia sprang Fooly auf die Schnauze. In der Hand hielt sie einen spitzen Ast. Er konnte sie gerade noch abschütteln, bevor sie ihm ein Auge damit auszustechen vermochte.
    Kaum berührte sie den Boden, war sie schon wieder auf den Beinen. Diesmal jedoch rannte sie auf ihren Sohn zu, den Ast wie eine Lanze vor sich haltend.
    »Ich bring dich Missgeburt um!«, schrie sie. »Dich, der da drin steckt, und dich, meinen missratenen Sohn. Die Welt ist ein besserer Ort ohne dich.«
    Der Drache fluchte in sich hinein. Er breitete die Schwingen aus und flog auf Patricia zu.
    Der Gemeinschaftskörper aus Rhett und Aktanur wand sich in Qualen. Die Verschmelzung war in vollem Gang. Wenn Fooly sich nicht beeilte, würde er sie nicht mehr stoppen können. Aber zuerst musste er Patricia aufhalten.
    Im Flug schnappte er sie mit beiden Klauen. Sie strampelte in seinem Griff, wollte sich befreien, doch er hielt eisern fest.
    Mit der um sich schlagenden Mutter des Erbfolgers in den Pranken konzentrierte er sich weiter auf die Drachenmagie. Aber er fühlte, wie die Konzentration nachließ. Wie das Dunkel schon wieder stärker wurde.
    Am liebsten würde er die strampelnde Frau zu Boden schmettern und sie braten wie den spaltlippigen Dämon. Warum wollte er Rhett eigentlich helfen? Hatte der ihm geholfen, als er komatös im Château gelegen hatte? Vielleicht sollte er ihn gleich mit verbrennen und dann einfach von hier verschwinden. Was kümmerten ihn die Probleme der Menschen?
    Reiß - dich - zusammen! Lass dich nicht so gehen. Du musst ihn von diesem Schicksal befreien!
    Aber das war unmöglich! Er konnte nicht gleichzeitig die zappelnde Patricia kontrollieren, ohne sie zu verletzen, die Dunkelheit in ihm in Schach halten und sich auf die Drachenmagie konzentrieren. Das ging einfach nicht!
    Da fiel ihm die Lösung ein. Sie war so naheliegend, dass er sich verfluchte, nicht sofort darauf gekommen zu sein. Vermutlich lag
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