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0960 - Aibons böse Diener

0960 - Aibons böse Diener

Titel: 0960 - Aibons böse Diener
Autoren: Jason Dark
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denn?«
    Ihre Stimme hatte so traurig geklungen, daß Jane lächeln mußte. »Das weiß ich leider auch noch nicht. Aber ich denke…«
    Ein Schrei! Furchtbar und gellend.
    Dann brach er ab und endete in einem Hustenanfall.
    Beide Frauen schauten sich an, und beide hatten gehört, von wo sie der Schrei erreicht hatte.
    »Das war oben!« flüsterte Muriel. »Mein Gott. Es kann nur Gordon Tarling gewesen sein…«
    Jane befand sich bereits auf dem Weg!
    ***
    Plötzlich kam ihr die Treppe lang vor, auch wenn sie zwei Stufen auf einmal nahm. Die Zeit drängte, sie saß ihr wie ein Messer im Nacken, dessen Spitze immer wieder in die Haut hineinhackte.
    Die Schreie hatte Gordon Tarling bestimmt nicht grundlos ausgestoßen.
    Vielleicht war er von den Schatten überfallen worden und hatte sich kurz vor seinem Verschwinden noch auf diese Art und Weise melden können.
    Alles war möglich, und Janes Herz klopfte noch stärker als sonst, als sie die beiden letzten Stufen nahm, noch über die Kante stolperte, sich aber am Geländer festklammern konnte und so nicht hinfiel.
    Die Tür stand noch offen. Bevor sie das Zimmer betrat, konnte sie einen Blick hineinwerfen und war für den ersten Moment beruhigt, als sie Tarling auf dem Bett liegen sah.
    Zwei Herzschläge später hatte sie das Schlafzimmer betreten. Hinter ihr polterte Muriel die Treppe hoch und blieb ebenfalls auf der Schwelle stehen.
    »Was hat er getan, Jane?«
    »Ich weiß es nicht. Ich konnte ihn noch nicht fragen.«
    »Aber er muß einen Grund gehabt haben«, sagte Muriel. »Soll ich ihn fragen oder…?«
    »Laß mal, ich mache das schon.«
    Jane trat dicht an das Bett heran. Als sie Gordon Tarling verlassen hatte, da hatte er auf dem Rücken gelegen. Jetzt lag er zwar auch noch so, aber seine Haltung hatte sich doch verändert. Sie sah verkrampft aus, und er hielt zudem den Kopf schief, so daß er gegen die Scheibe des schrägen Fensters über ihm schauen konnte. Dort mußte er etwas gesehen haben.
    Es war nicht das einzige Fenster des Schlafzimmers, denn an der Schmalseite befand sich noch ein kleines Viereck, vor dem eine bunte Gardine hing.
    Jane beugte sich vor. Sie faßte den Mann an der Schulter an, und Tarling schrak zusammen. »Bitte, Mr. Tarling, bitte. Ich bin es, Jane Collins. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben, was immer auch mit Ihnen geschehen ist. Haben Sie gehört?«
    Ob er Jane verstanden hatte, bekamen die Frauen nicht heraus. Aber er sprach stockend davon, daß er die Schatten gesehen hatte. »Ich - ich sie flogen über das Haus.«
    »Hier?«
    »Ja, Miß Collins, hier. Ich sah meinen Sohn, dann den zweiten. Ich konnte sie durch das Fenster erkennen. Sie waren einfach da, aber sie waren auch schnell.«
    »Und dann haben Sie geschrien?«
    Gordon Tarling richtete sich so rasch auf, daß Jane zusammenschrak und zurückzuckte. »Ja, ich habe geschrien. Ich mußte es einfach tun.«
    Er fuchtelte mit den Armen umher und hätte Jane beinahe mit seinen Händen erwischt. »Ich mußte es tun, es blieb mir nichts anderes übrig. Es war schlimm, wirklich. Ich kam damit nicht mehr zurecht, aber es hat mich gepackt, wenn Sie verstehen. Ich habe immer an sie gedacht. Ich ich - kann auch wieder Sie verstehen. Ich habe immer an sie gedacht. Ich - ich - kann auch wieder klarer denken, und ich weiß jetzt, daß ich meine Söhne nie mehr so wiedersehen werde, wie ich sie kenne.«
    Jane sprach nicht dagegen, sondern fragte: »Was ist noch geschehen, Mr. Tarling?«
    Der Mann riß die Augen weit auf. »Geschehen?« flüsterte er. »Nichts mehr. Aber reicht das nicht?«
    »Doch, Sie haben recht, das reicht. Das reicht wirklich.« Jane sah ihre Theorie durch die Beobachtungen des Mannes bestätigt. Diese Schatten hatten sich nicht vollständig zurückgezogen, sondern sich nur versteckt gehalten. Und sie würden erscheinen, wenn sie es für richtig hielten.
    Dann erst kamen sie aus ihren Löchern hervor, um die Menschen zu malträtieren. Es deutete alles auf einen großen Plan hin, hinter dem nur die geballte Macht Aibons stecken konnte.
    Jane Collins schaute auf Muriel Shannon, die am Fußende des Betts stand und die Hände gefaltet hatte. Die Panik war vorbei, sie konnte wieder normal denken und sprach Tarling auch an. »Gordon, was hältst du davon, wenn wir Beragh für eine Weile verlassen? Bist du einverstanden? Kommst du mit?«
    Er hatte sich wieder hingelegt und richtete sich nun auf, um in der sitzenden Haltung zu bleiben. »Wie meinst du das?«
    »Wie ich es
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