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0957 - Der schwarze See

0957 - Der schwarze See

Titel: 0957 - Der schwarze See
Autoren: Andreas Balzer
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vielleicht mal ins Bild setzen: Was ist hier eigentlich los?«
    ***
    Eine trügerische Stille lag über der bizarren Umgebung.
    Zamorra fühlte sich, als liege ein tonnenschweres Gewicht auf seinen Schultern. Mit jeder Faser seines Körpers konnte er die allmächtige Präsenz des Bösen spüren, das diesen Ort in seinen Besitz genommen hatte.
    »Okay, sehen wir uns die Sache mal an, bevor wir mit unserem kleinen Feuerwerk loslegen«, sagte Devaine.
    »Bei allem gebotenen Respekt, Sir, aber wenn wir die Bombe sowieso zünden, sollten wir es dann nicht gleich tun?«, schaltete sich der überlebende Marine ein. Vielleicht ermutigte ihn die Gewissheit seines baldigen Endes, die Entscheidung seines Vorgesetzten infrage zu stellen.
    Der Geheimdienstmann verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Haben Sie es besonders eilig, Ihrem Schöpfer die Hand zu schütteln, Williams?«
    »Nein, Sir. Natürlich nicht. Ich meine nur, bevor uns jemand daran hindert…«
    »Ich will niemandem was vormachen«, sagte Devaine. »Die Chance, im Lotto zu gewinnen, ist größer als die, hier irgendwie wieder rauszukommen - selbst für jemanden, der gar nicht Lotto spielt. Aber bevor wir die Hölle auf Erden entfesseln, sollten wir unserem Professor zumindest die Chance geben, einen Ausweg zu finden. Hat jemand ein Problem damit?«
    Betretenes Kopf schütteln war die Antwort.
    »Gut, dann an die Arbeit!«
    Der Amerikaner ging zu dem in der Wand eingelassenen Ausrüstungsschrank und schob eine Verkleidung beiseite, hinter der sich ein elektronisches Zahlenschloss verbarg. Sobald er den Code eingegeben hatte, glitt eine Metallplatte glitt nach oben und gab den Inhalt frei. Nur das klassische schwarzgelbe, dreieckige Warnsignal wies auf die radioaktive Gefahr hin, die sich in der schlichten Metallkiste verbarg, die Williams und einer der Kolumbianer jetzt vorsichtig heraushoben. Ein weiterer Soldat öffnete die Heckluke, und die beiden Männer trugen die todbringende Fracht ans Ufer.
    »Was immer da draußen auf uns wartet, es wird uns sicher nicht zum Tee einladen. Und die Möglichkeiten des Amuletts sind begrenzt«, sagte Zamorra. »Geben Sie mir meine Waffen zurück, Devaine.«
    Der CIA-Mann sah den Parapsychologen skeptisch an. »Damit Sie die Mission im letzten Moment sabotieren? Tut mir leid, Professor, keine Chance. Aber Sie haben recht. Wir sollten auf alles vorbereitet sein.«
    Er zog ein Schubfach auf, in dem sich die beiden Blaster und die Dhyarras befanden. Der Amerikaner zog seine SIG Sauer aus seinem Schulterhalfter und ersetzte sie durch eine der Strahlenpistolen aus der Waffenschmiede der DYNASTIE DER EWIGEN. Den anderen Blaster gab er dem Soldaten, der den Rosenkranz gebetet hatte. Für einen Moment betrachtete Devaine neugierig die Dhyarras. »Sie wollen mir vermutlich nicht verraten, wozu diese hübschen kleinen Schmuckstücke gut sind?«
    »Probieren Sie's aus«, sagte Zamorra. »Beschweren sie sich allerdings nicht, wenn Sie nachher einen ähnlich hohen IQ haben wie George W. Bush.«
    Devaine ließ die blau glitzernden Kristalle mit einem sardonischen Grinsen in die rechte Jacketttasche gleiten. »Bei aller Hochachtung für meinen früheren Chef, darauf verzichte ich lieber.«
    Sie folgten den Soldaten ans Ufer. Obwohl immer noch völlige Windstille herrschte, war der Wellengang deutlich stärker geworden. Der schwarze See schien ungeduldig auf sie zu warten .
    »Als würde er leben«, sagte Devaine fast ehrfurchtsvoll.
    »Es lebt definitiv«, erwiderte Zamorra. »Und es ist sich unserer Anwesenheit sehr wohl bewusst.«
    »Können Sie mit dem Ding kommunizieren?«
    Der Parapsychologe zuckte die Achseln. »Ich kann es versuchen, ich bezweifle nur, dass es mit uns reden will. Aber ich denke, ich sollte mir zuerst das da ansehen.« Zamorra deutete auf die bizarre Ruinenlandschaft rechts von ihnen. »Vielleicht finde ich da einen Hinweis auf das, was hier vor sich geht.«
    »Gute Idee. Velasco geht mit Ihnen.«
    Der kolumbianische Soldat mit dem Rosenkranz war sofort zur Stelle. Den Blaster hielt er in der rechten Hand, richtete ihn aber zu Boden.
    Williams hatte währenddessen den Deckel von der Kiste entfernt. »Sie müssen nur noch den Code eingeben, dann können Sie den Sprengsatz jederzeit aktivieren, Sir«, sagte der Marine. Respektvoll trat er beiseite, als der CIA-Mann sich vor der Kiste niederkniete, um die Zahlen einzutippen.
    »Gehen wir«, sagte Velasco. Zamorra nickte und übernahm die Führung. Erstaunt stellte er
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