Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zum Haus der Conollys gewesen. Ein paar Blocks durch die winterlich stille Gegend im Londoner Süden. In den Gärten und auf den Dächern der Häuser lag der Schnee, und an manchen Stellen der Straße und auf den Gehsteigen schimmerte hell das Glatteis.
    Das Tor zur Zufahrt war nicht geschlossen. Bill lenkte den Wagen auf die Zufahrt und wir konnten oberhalb des leicht ansteigenden Geländes bereits das Haus der Conollys sehen, das ebenso erleuchtet war wie Teile des Gartens.
    »Es ist alles so normal«, murmelte Suko vor sich hin.
    »Wieso? Was stört dich daran?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich kannte Suko und brauchte ihn nur anzuschauen, um herauszufinden, daß er auf keinen Fall mit der momentanen Lage zufrieden war. Ich täuschte mich, als ich darauf hoffte, daß er mehr über seine Gefühle sagen würde. Er blieb stumm.
    Neben Bill hielt ich an. Der Reporter war bereits ausgestiegen und auf die Haustür zugegangen. Er brauchte sie nicht zu öffnen, denn Sheila war schneller. Als ich sie sah, fiel mir zunächst ein Stein vom Herzen.
    Augenscheinlich schien ihr nichts passiert zu sein.
    Die Conollys umarmten sich. Auch Bill war erleichtert. Er sprach mit seiner Frau, die nickte, und ich hörte den Namen ihres gemeinsamen Sohnes.
    Dann konnten auch wir das Haus betreten. Sheila lächelte uns an, nickte und ging schon vor in den Wohnraum, wo wir auch Johnny fanden, der bereits seinen Bademantel trug und eigentlich hatte ins Bett gehen wollen.
    Jetzt, wo wir gekommen waren, blieb er noch auf und setzte sich zu uns.
    »Es ist etwas passiert, nicht wahr?« fragte Sheila. »Das sehe ich euch an.«
    Bill gab es zu. »Wir haben die Schlange, die Eric umbrachte, leider töten müssen.«
    »Warum denn leider?«
    »Wir hätten sie gern untersucht.«
    Damit kam Sheila nicht zurecht. »Mal ehrlich. Ist diese Schlange denn etwas Besonderes gewesen?«
    Da Suko sie letztendlich vernichtet hatte, überließen wir ihm die Antwort.
    »Ich konnte sie mit der Dämonenpeitsche, töten!« erklärte er. »Sie zerfiel. Sie löste sich auf. Es blieben Rauch und Asche zurück, glaube ich. Das alles deutet darauf hin, daß wir es nicht mit einer normalen Schlange zu tun haben.«
    Sheila, die neben ihrem Mann saß, senkte den Kopf. »Womit dann?« wollte sie wissen.
    »Das werden wir noch herausfinden«, erklärte ich.
    »Heute?«
    »Daran dachten wir.«
    »Wie wollt ihr denn das schaffen?«
    »Es ist mehr ein Versuch«, gab ich zu. »Johnny hat uns von diesem versteckten Home berichtet, in dem sich die Tierfänger eingerichtet haben. Da werden wir uns einmal umschauen.«
    Sheila war skeptisch. »Glaubt ihr denn, daß ihr mehr finden werdet als die Polizei?«
    »Keiner weiß es«, gab ich zu. »Aber einen Versuch ist es schon wert. Von dort fahren wir dann nach Hause. Ich würde dich nur bitten, Johnny, uns den Weg genau zu erklären.«
    »Nicht nötig«, meldete sich Bill, »denn ich kann mitfahren.«
    »Das ist ebenfalls nicht nötig«, erklärte ich, »denn du solltest bei deiner Familie bleiben, das wäre besser. Die Gefahr ist nicht vorbei, und die Frau haben wir auch nicht gefunden.« Ich wandte mich an Sheila und Johnny. »Oder habt ihr sie gesehen?«
    »Nein«, erwiderten beide wie aus einem Mund. »Eben.«
    »Glaubst du denn, John, daß sie noch einmal hier erscheint?« Bill zeigte seine Skepsis offen.
    »Wir müssen auf Nummer Sicher gehen, mehr nicht. Und wir wollen auch nicht zuviel Zeit vertrödeln.« Ich wandte mich an Johnny. »Drei Männer zählten zu dieser Gruppe - oder?«
    »Ja.«
    »Du hast nicht viel von ihnen gesehen?«
    »Nein, nur von dem einen, und der trug auf seinem Kopf eine Strickmütze. Die hatte er zudem noch in die Stirn gezogen, als wollte er seine Augen verdecken.«
    »Dafür die Frau?«
    Johnny nickte. »Sie sah ich deutlicher.«
    Ich winkte ab. »Die Beschreibung kannst du dir sparen.« Ich stieß Suko an. »Sollen wir?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Dann komm!«
    Wir standen auf. Die Conollys blieben sitzen. Die Stimmung kam mir gedrückt vor. Sie war anders als sonst, das war auch mir aufgefallen, aber ich sprach nicht darüber. Es konnte auch an der Müdigkeit liegen, die alle erfaßt hatte.
    »Ich bringe euch noch zur Tür«, sagte Bill. Er hatte sich ebenfalls erhoben.
    Sheila lächelte und winkte mir zum Abschied zu. Das gleiche tat ihr Sohn.
    Wenig später standen wir wieder in der Kälte. »Gib auf deine Familie acht«, bat ich Bill.
    Er lächelte. »Warum sagst du das so?«
    »Eine Floskel.«
    Bill
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher