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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau
Autoren: Jason Dark
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schaute mich an. Da ich nichts mehr hinzufügte, nickte er. Somit war für ihn die Sache erledigt.
    Wir stiegen in den Rover, wendeten auf dem Platz vor der Garage und rollten dem Ausgang entgegen.
    Beide schwiegen wir, und das war nicht gerade üblich…
    ***
    Im Wohnzimmer fand Bill nur eine Frau vor, die intensiv gähnte, was den Reporter zu einer Bemerkung veranlaßte: »Ja, ja, wer sich in den Nächten herumtreibt, darf sich nicht wundern, wenn er mal müde wird.«
    »Wo treibe ich mich denn herum?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich bin trotzdem kaputt.«
    Bill blieb hinter ihr stehen und strich ihr über ihr Haar. »Ob du es glaubst oder nicht, ich bin es auch.«
    »Dann laß uns zu Bett gehen.«
    »Einverstanden.«
    Johnny hatte sich schon in sein Zimmer zurückgezogen, wie Bill auf Nachfragen erfuhr. »Für ihn war es auch verdammt anstrengend gewesen«, erklärte Sheila.
    »Kann er denn schlafen?«
    »Ich werde mal nach ihm sehen. Schließlich ist an diesem Abend ein Freund von ihm gestorben, das verkraftet man nicht so leicht.«
    »Nein, Bill, laß ihn doch in Ruhe. Reg ihn nicht auf. Er wollte sich wirklich hinlegen.«
    »Das kann er doch.« Bill schüttelte den Kopf. »Du bist vielleicht komisch.« Er verstand Sheilas Verhalten nicht. Normalerweise hätte sie darauf gedrängt, daß er als Vater in einer derartigen Situation mit seinem Sohn sprach, doch in diesem Fall hatte sie sich schon komisch verhalten.
    Bill klopfte höflich, bevor er das Zimmer seines Sohnes betrat. Er hatte ihn zwar nicht sprechen hören, trotzdem drückte er die Tür auf.
    Johnny lag tatsächlich im Bett. Als er die Gestalt seines Vaters sah, richtete er sich auf.
    »Na, Junior«, sagte Bill und nahm auf der Bettkante Platz. »Wie geht es dir denn?«
    »Na ja…«
    »Bescheiden, wie?«
    »Es geht so.«
    »Denkst du oft an Eric?«
    Johnny nickte. »Klar, muß ich an ihn denken. Aber ich denke auch daran, daß ich Glück gehabt habe.«
    »Das kann man wohl laut sagen!« Bill strich über das Haar seines Sohnes.
    »Du hast verdammt viel Glück gehabt, mein Junge. An Erics Stelle hättest du auch sein können. Na ja, versuchen wir es zu vergessen. Vielleicht finden ja John und Suko etwas.«
    »Meinst du?«
    »Klar, die werden sich schon umschauen. Irgendwo müssen wir die Spuren der Bande ja aufnehmen. Und wenn wir einen dieser Kerle haben, dann wird er uns auch an das eigentliche Ziel heranbringen, das kann ich dir versprechen.«
    »Wen meinst du denn damit, Dad?«
    »Diejenigen, deren Spuren wir im Garten gesehen haben. Als ich vorhin ankam, habe ich sie wieder gesehen, aber es sind zum Glück keine neuen hinzugekommen.«
    »Dann ist sie verschwunden?«
    »Daran glaube ich, Johnny. Aber ich würde nicht unterschreiben, daß sie für alle Zeiten weg ist. Die kommt noch mal wieder, das steht für mich fest. Und dann hoffe ich, sie entsprechend empfanden zu können, das verspreche ich dir.«
    Bill entging das Lächeln seines Sohnes. Hätte er es gesehen, dann hätte er sich auch darüber gewundert, denn es war irgendwie wissend und hinterlistig.
    Bill schlug Johnny auf die Schulter. »Was auch passiert ist, versuche trotzdem, einige Stunden zu schlafen. Morgen früh sehen wir dann weiter. Ich werde mich noch um die Familie Ganter kümmern müssen, wenn sie aus dem Urlaub zurückkehrt. Und auch um Judy, die mit einem Schock im Krankenhaus liegt.«
    »Sonst ist ihr nichts passiert?«
    »Zum Glück nicht.« Bill stand auf. Er schickte seinem Sohn noch einen Gruß zu, dann hatte er das Zimmer verlassen, aber die Tür nicht geschlossen.
    Johnny legte sich nicht zurück. Er wartete so lange, bis die Schritte seines Vaters verklungen waren, dann drehte er sich auf die Seite und verließ sein Bett.
    Für einen Moment blieb er nachdenklich stehen. Wie jemand, der sich nicht für eine bestimmte Sache entscheiden konnte. Schließlich ging Johnny auf die Tür zu und schloß sie.
    Er war zufrieden.
    Aber er wollte auch nichts übertreiben, obwohl die Zeit drängte. Zum Glück war sein Vater nicht länger bei ihm geblieben, sonst wäre er in die Zwickmühle geraten. Der Junge huschte auf das Fenster zu und öffnete es.
    Die kalte Luft erwischte ihn wie ein Strom. Er beugte sich trotzdem vor, schaute nach links und rechts und stieß dabei ein Geräusch aus, das an das Zischen einer Schlange erinnerte. Es war so etwas wie ein Locklaut gewesen, und Johnny hatte damit auch Erfolg gehabt, denn aus dem Dunkeln löste sich katzenhaft eine Gestalt.
    Es war
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