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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel
Autoren: Volker Krämer
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sich genommen. Geholfen hatte das nichts, denn plötzlich war einfach alles schwarz gewesen.
    Weiß in seinem Kopf - schwarz um ihn herum.
    Das waren ja auch Farben. Immerhin.
    Doch jetzt war alles, was seine Augen sahen, von einem anderen Farbton beherrscht. Voll und ganz beherrscht, denn wenn er in diesen großen Raum blickte, gab es eigentlich keinen Fleck, der eine andere Kolorierung zeigte.
    Die Farbe nannte man Grün.
    Sie stand wohl für Beruhigung, für die Hoffnung, für den Islam die Auferstehung im Christentum, für Natur und den immerwährenden Kreislauf der Welt.
    Sicherlich mochte davon ja auch vieles zutreffen.
    Diese Nuance von Grün jedoch war unangenehm. Sie hatte einen blauen Touch in sich, der zum Bruch in der Farbe führte. Cyan und Yellow waren die Farben, aus denen man Grün mischte - hier hatte jemand eindeutig dem Cyan gehuldigt.
    Und woher wusste er das alles?
    Langsam begannen ihn all diese Fragen aufzuregen. Er wollte aufstehen, wollte im Raum umhergehen und all die seltsamen Dinge betrachten, die hier in regalartigen Konstruktionen an den Wänden ruhten. Doch das ging nicht, weil seine Beine - hatte er Beine? - kalt wie Eis und taub wie Stein waren.
    Also musste er in seiner momentanen Lage verweilen. Sicher würde jemand zu ihm kommen, irgendwie war er da sicher.
    »Hallo?«
    Eine Stimme besaß er eindeutig. Doch auf eine Antwort wartete er erst einmal vergeblich.
    Hoffentlich würde man ihn nicht so lange warten lassen.
    Er war doch so neugierig…
    Er konnte sie nicht sehen, doch sie genoss den Blick auf ihn voll und ganz.
    Das also war er.
    Alles hatte perfekt funktioniert. Sie war richtig stolz auf ihr Timing.
    Besser hätte das alles nicht passen können. Sie hatte die Aufgabe erledigt, die andere ihr gestellt hatten. Im Grunde war ihr Part nun erledigt, doch in Wahrheit begann ja jetzt erst alles.
    Sie blickte erneut auf den Mann. Er sah gut aus, doch das war nicht so entscheidend.
    Er sollte vielmehr ihr Köder sein, der andere in die Falle lockte.
    Es wurde Zeit, dass sich hier einiges änderte - nein: alles!
    Sie lächelte.
    Ihre Zeit begann genau - jetzt!
    ENDE des ersten Teils
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