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0953 - Der Vampirwolf

0953 - Der Vampirwolf

Titel: 0953 - Der Vampirwolf
Autoren: Jason Dark
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morgen früh?« fragte jemand.
    Dragan hatte sich schon drei Schritte entfernt. Jetzt drehte er sich noch einmal um. »Morgen früh ist ein anderer Tag«, erwiderte er nur. Er winkte und ging davon.
    Acht Augen schauten ihm nach. Die jungen Männer fürchteten sich zwar nicht, trotzdem hatte ihre Haut einen grieseligen Schauer bekommen, was nicht nur an der unheimlichen Atmosphäre lag, sondern auch am Inhalt des Grabs.
    Sie wußten, daß Ihnen die Bestie nicht mehr gefährlich werden konnte, aber so recht trauten sie dem Frieden nicht. Sie wollten auch nicht länger als möglich auf dem Friedhof bleiben und nickten sich zu, denn der Pope war längst vom Dunst und der Dunkelheit verschluckt worden.
    »Fangen wir an!«
    Sie wollten das Grab zuschaufeln. Die Werkzeuge hatten sie mitgenommen und auf der Ladefläche des Karrens gelegt.
    Jeder nahm eine Schaufel.
    Der ehemalige Fackelträger rammte den Stiel mit der Flamme in den weichen Boden nahe des Grabs, damit sie nicht im Dunkeln zu arbeiten brauchten.
    Der Mann griff nach seiner Schaufel. Er kam damit hoch - und hörte das Surren.
    Nur für einen Moment. Reagieren konnte er nicht mehr, denn es war bereits zu spät. Er spürte noch den Einschlag am Hals, dann hatte der Pfeil sein Ziel durchbohrt. Eine Fontäne aus Blut spritzte aus der Wunde, als der Getroffene nach hinten fiel und tot auf dem Rücken liegenblieb…
    ***
    Es war alles so schnell, so schrecklich schnell gegangen. Keiner seiner Freunde hatte ihm helfen können. Auch jetzt, als sie ihren Helfer tot am Boden liegen sahen, waren sie nicht in der Lage, etwas zu tun, denn mit dieser Überraschung hätten sie nicht gerechnet. Zwar hatte es die nötigen Warnungen vor den marodierenden und plündernden Soldatenhorden gegeben, daß die Leute aber schon so nahe herangekommen waren, damit hatten sie nicht gerechnet, und vielleicht waren sie auch deshalb nicht in der Lage gewesen, rasch zu reagieren.
    Ein zweiter Pfeil huschte aus der Dunkelheit, zielsicher geschossen, heran.
    Plötzlich knickte wieder jemand zusammen. Er röchelte, er schwankte, und er preßte die Hände dorthin, wo er getroffen worden war. Der Pfeil steckte tief in seinem Magen.
    Blut quoll aus der Wunde. Der Mann taumelte weg. Er wollte schreien, aber nur ein Röcheln kam über seine Lippen. Zwei waren noch übrig, sie wollten verschwinden, sie hatten den Schock jetzt überwunden, und sie taten auch das einzig Richtige, indem sie sich zu Boden warfen. So huschten zwei weitere Pfeile über sie hinweg.
    Eine Chance zur Flucht bekamen sie trotzdem nicht.
    Vom Boden aus mußten sie mit ansehen, wie sich die Dunkelheit plötzlich öffnete. Sie entließ das Grauen, aber nicht in Gestalt irgendwelcher Gespenster, sondern es kamen die Söldner oder Soldaten. So groß war der Unterschied nicht.
    Sie hatten sich heimlich angeschlichen. Sie mußten schon eine Weile in der Deckung gelauert und zugeschaut haben. Sicherlich war ihnen die Beerdigung nicht entgangen, und sie hatten den richtigen Zeitpunkt abgewartet.
    Zwei junge Männer lebten noch. Sie wollten auch am Leben bleiben, trotz der Horde, die auf sie zukam.
    Sie schnellten hoch, aber sie handelten nicht rasch genug. Hinzu kam der schlammige und zähe Boden, der beim Laufen behinderte.
    Diesmal schossen die anderen nicht. Sie schlugen zu wie Steinzeitmenschen mit ihren Keulen. Nur waren ihre Waffen andere. Mit Nägeln gespickte Kugeln, die auf dicken Holzgriffen saßen und einen Menschen bereits mit dem ersten Schlag töten konnten.
    Plötzlich blutete der zweitletzte Helfer im Gesicht. Ein Glatzkopf mit Vollbart hatte ihn erwischt.
    Der junge Mann hörte noch das rauhe Lachen des Mörders und bekam den zweiten Hieb mit, der ihn endgültig zu Boden streckte und ihn auch tötete, denn diesmal war ihm der Hals aufgerissen worden.
    Einer lebte noch.
    Aber er war gefangen.
    Vier Soldaten hielten ihn fest. Er bewegte sich in den Griffen der Männer. Aus einer Wunde am Arm sickerte Blut, doch er wollte es nicht wahrhaben, hier auf dem alten Friedhof sein Ende zu finden.
    Einer der Soldaten holte mit einer kurzen Lanze aus. Er wußte genau, wohin er zielen und treffen mußte.
    »Neiiinnn - ich…«
    Der Schrei des jungen Mannes erstarb in einem schrecklichen Geräusch, als die Lanze tief in den Körper eindrang.
    Damit war auch der vierte Helfer getötet worden.
    Die Soldaten waren die Sieger. Sie lachten leise und scharrten sich um ihren Anführer.
    Es war der Glatzkopf mit dem kompakten Körper, bei dem
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