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0953 - Der Vampirwolf

0953 - Der Vampirwolf

Titel: 0953 - Der Vampirwolf
Autoren: Jason Dark
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sah er schon das Gold und das Geschmeide funkeln.
    Sicherlich hatte es der Pope aus der Kirche geschafft, um es in Sicherheit zu bringen. Aber sie waren schlauer gewesen. Ihnen würde die Beute gehören.
    Zwar war eine Lücke im Deckel entstanden, und der Glatzkopf hätte schon einen Teil des Inhalts sehen müssen, aber da gab es nichts, was funkelte oder blitzte, obwohl er schon etwas erkennen konnte, denn es kam ihm vor, als würde sich innerhalb der Kiste etwas Dunkles von einer Seite zur anderen bewegen.
    Der Glatzkopf war irritiert. Konnte dort etwas Lebendiges eingesperrt worden sein, das nur langsam sterben sollte? Lebendig begraben. Ein Mensch, ein Tier?
    Er ärgerte sich über die dumpfen Geräusche aus dem Grab. Sie störten seine Gedanken. Die waren nicht eben freundlich. Er hatte sich immer etwas darauf eingebildet, eine Gefahr riechen zu können, und hier wies zwar nichts darauf hin, aber irgend etwas gefiel ihm nicht. Sein Instinkt schickte ihm ein Alarmsignal.
    Es war wohl besser, wenn sie die Kiste in Ruhe ließen und sich zurückzogen. Außerdem erinnerte er sich daran, daß auf dem Deckel ein Kreuz gelegen hatte.
    Auch der Glatzkopf gehörte zu den abergläubischen Menschen. So etwas tat man nicht ohne Grund.
    Da unten mußte jemand liegen, der verdammt böse war.
    Ein Rückzug war besser.
    Er wollte es seinen Leuten sagen, die überhaupt nichts ahnten und das Loch schon ziemlich erweitert hatten, nur blieb ihm das erste Wort bereits im Hals stecken, als er aus dem Grab das drohende und wild klingende Knurren hörte.
    Verbunden mit einem unheimlichen Heulen oder wütendem Schreien. So genau war es nicht wahrzunehmen, aber der Anführer wußte auch, daß dieses Heulen nichts Menschliches an sich hatte.
    In der Kiste hockte kein Mensch, da befand sich ein…
    Seine Gedanken stockten, als er plötzlich die hellen, gelben Punkte sah, die dicht unter dem Loch zwei Kreise bildeten.
    Augen der Bestie!
    Diese Bestie jagte plötzlich aus dem Loch hervor und ließ sich auch nicht von den beiden auf dem Deckel stehenden Soldaten daran hindern. Die Männer kippten zu verschiedenen Seiten hin weg, prallten mit ihren Rücken gegen die Grabwand, wo sie allerdings kaum Halt fanden und zuschauen konnten, wie sich etwas Langes, Pelziges aus dem Loch der Kiste drückte und dabei noch die restlichen Holzplatten zur Seite schleuderte, um mehr Platz zu haben.
    Der Glatzkopf starrte noch immer nach unten, wo dieser lange Schatten in die Höhe stieg und mit seinen Pfoten über die Grabwand kratzte, als suchte er dort Halt. Beim ersten Versuch rutschte er wieder ab, doch durch den Druck seiner Hinterbeine stemmte er sich beim zweiten Anlauf so weit in die Höhe, daß die schlagenden Vorderpfoten den Grabrand erreichten und sich dort abstoßen konnten.
    Der Glatzkopf spürte einen heißen Atemstoß, der an seinem Gesicht entlangfuhr. Er warf sich zurück, und das war sein Glück denn beim nächsten Sprung hätte ein mörderisches Gebiß nach seiner Kehle geschnappt und ihn getötet.
    So aber huschte das dunkle Untier an ihm und seinen Leuten vorbei, die eben fassungslos waren wie die jungen Männer kurz vor ihrem Tod. Der Schatten raste auf seinen vier Beinen über den nebligen und nachtdunklen Friedhof und wurde von der Nacht verschluckt wie von einem großen, stockfinsteren Loch.
    Dann war er weg.
    Zurück blieben die Soldaten, die trotz aller Brutalität doch mehr als ängstlich waren und auf keinen Fall mehr an diesem finsteren Ort des Grauens bleiben wollten.
    Jammernd und zitternd kletterten die beiden Kistenbrecher aus dem Grab und schauten sich mit irren Blicken um. Einer flüsterte immer wieder: »Es war der Teufel! Es war der vierbeinige Satan, verflucht! Sie haben ihn begraben und versteckt gehalten. Sie haben es getan. Sie - sie…«
    Der Glatzkopf schlug dem Mann auf den Mund. »Halt dein Maul und jammere nicht herum wie ein altes Weib!«
    »Was sollen wir denn tun?«
    »Verschwinden!«
    Alle waren erleichtert. So gern sie das Dorf geplündert und sich noch einige Frauen mitgenommen hätten, die Bestie aber hatte die Lust darauf vergehen lassen.
    Da war er schon besser, wenn sie sich zurückzogen und sich einen anderen Ort aussuchten.
    Da der vierbeinige Dämon zum Dorf hin gelaufen war, wollten sie denselben Weg nicht gehen.
    Sie verschwanden in einer anderen Richtung. Auf dem Friedhof ließen sie vier Tote zurück und eine in einem offenen Grab stehende aufgebrochene Kiste.
    Daß sie damit Zeichen für die
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