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0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt
Autoren: Unbekannt
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anerkannten Wissenschaftler hatte Sarder verbittert, und er hatte aufgehört, öffentlich für seine Theorie einzutreten.
    „Eines möchte ich wissen", brach Temer das Schweigen. „Wie kommst du auf die Idee, daß ausgerechnet wir den Planeten der gespaltenen Sonne finden könnten - wenn es ihn überhaupt gibt?"
    „Sobald wir an Ort und Stelle sind, wirst du meine Zuversicht verstehen", erwiderte Sarder. „Es ist sinnlos, jetzt darüber zu streiten."
    Temer schaute sich um.
    „Wir jagen einem Phantom nach", behauptete er. „Aber es ist schließlich gleichgültig, womit wir uns beschäftigen."
    Seine Worte druckten vermutlich das aus, was alle an Bord der ARSOLIKA empfanden. Sie hatten an Bord des sechzig Meter großen Kugelschiffs Asyl gefunden und würden sich letzlich den Befehlen seines Besitzers beugen.
    Das Schiff bewegte sich am Rand des galaktischen Zentrums, in einem Gebiet, in’dem die Sterne besonders dicht standen. In der Blüte des Solaren Imperiums waren Regionen wie der Anlauf-Sektor häufig von Forschungsschiffen aufgesucht worden, vor allem von den berühmten Einheiten der Explorerflotte. Im Jahre 3587 waren die Vertreter der LFT und der GAVÖK mit anderen Dingen beschäftigt. Dabei waren längst nicht alle Gebiete der Galaxis erforsch-t..Es gab unzählige Welten, die nie eines Menschen Fuß betreten hatte. Im Augenblick jedoch waren Menschen und andere raumfahrende Intelligenzen in erster Linie darum bemüht, die Lage nach den Wirren vergangener Jahre zu konsolidieren. Die Eingriffe des Konzils der Sieben hatten zu einer jähen Zäsur in der Entwicklung der Menschheit geführt - und schon traten neue Probleme auf, deren Folgen noch nicht zu übersehen waren.
    Sarders Informant hatte von Weltraumbeben berichtet, von keilförmigen Schiffen, die in Flottenstärke auftraten und ganze Sonnensysteme okkupierten. Eine Macht, über deren Herkunft bisher so gut wie nichts bekannt war, schien die Menschheit mit den Horden von Garbesch zu verwechseln. Um die Gründe für dieses gefährliche Mißverständnis heraus’zufinden,’ waren die Forscher der Menschheit aufgebrochen; sie suchten nach Erklärungen für so merkwürdige Begriffe wie „Garbesch, Armadan von Harpoon und Planet der gespaltenen Sonne".
    Und das war Mareon Sarders Motivation Er glaubte zu wissen, wo sich der Planet der gespaltenen Sonne befand.
    Er würde vor allen anderen dort sein.
    Vor allen anderen, die ihn verlacht hatten.
    Natürlich war der Flug nach Skuur gefährlich, aber für Sarder war dies kein Hinderungsgrund.
    Sarder hätte sich niemals eingestanden, daß er immer noch nach Anerkennung suchte. Unter all seinen zerstörten Träumen hatte sich dieser eine erhalten: daß die offiziellen Stellen für all die Demütigungen, die man ihm zugefügt hatte, Abbitte leisten mußten, daß sie Marcon Sarder auf ein Podest heben und anerkennen würden. Im Grunde seines Herzens sehnte sich der selbsternannte Archaiker nach Rehabilitation.
    Eine plötzliche Erschütterung, die das Schiff durchlief, riß Sarder aus seinen Gedanken.
    „Es sind die Einflüsse der Doppelsonne, die wir passieren müssen", erklärte Dyke beruhigend. „Es kann noch ein bißchen stärker werden, aber es bedeutet keine unmittelbare Gefahr."
    Sarder wußte es besser.
    Nach Skuur führte eine Schneise, die so schmal war, daß jeder Manövrierfehler auch für stärkere Schiffe als die ARSOLIKA das Ende bedeuten konnte. Aber Dyke war, zumindest in nüchternem Zustand, ein guter Pilot.
    Eine Zeitlang hatte Sarder mit dem Gedanken gespielt, die ARSOLIKA außerhalb des Anlauf-Sektors zu stationieren und den Flug nach Skuur mit einem Beiboot zu wagen. Es wäre sicher einfacher gewesen, der Spur mit einem kleinen Schiff zu folgen, aber das Mutterschiff war in jedem Fall widerstandsfähiger. Außerdem hätte Sarder sich dann mehrere Lichtjahre weit von seinem Schiff entfernen müssen, und er konn’te keineswegs sicher sein, daß die Zurückgelassenen sehr lange auf seine Rückkehr gewartet hätten.
    „Warst du jemals im Skuur-System", fragte ihn Nerla Skeidev.
    Sie war das einzige weibliche Mitglied an Bord. Sarder erinnerte sich noch, wie sie vor drei Jahren zur Besatzung gestoßen war.
    „Eine Frau bedeutet Ärger", hatte er damals zu ihr gesagt.
    Sie hatte ihn aus ihren grauen Augen angeblickt, und sofort war in ihm der Eindruck einer unüberbrückbaren Distanz zu ihr entstanden. Nicht, daß sie besonders attraktiv gewesen wäre, aber sie war hübsch genug, um das
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