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0951 - Ultimatum der Orbiter

Titel: 0951 - Ultimatum der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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Handlung in ein Verlies, in dem scharfgeschliffene Schwerter links und rechts aus den Fugen des Mauerwerks fahren. Wer schnell an dieser Stelle vorbei geht, kommt mit dem Leben davon; wer jedoch langsam und zögernd geht, wird von den Schwertklingen durehbohrt."
    Er fuhr sich mit den Fingern durch seinen mit weißen Strähnen durchsetzten Vollbart.
    „Aber da war noch etwas, eine Warnung vor gieriger Hast. Also meine ich, daß wir die betreffende Stelle auch nicht-zu schnell passieren dürfen."
    „Nicht zu schnell und auch nicht zu langsam", meinte Vljegah besorgt. „Wer sagt uns, was für diese Falle zu schnell und was zu langsam ist?"
    „Unser Gefühl", erklärte Eloim. „Darf ich vorausgehen, Fürst Dagorew?"
    Nurim Dagorew überlegte eine Weile, dann nickte er. „Als erfahrener Raumfahrer wirst du wiss wie du dich zu verhalten hast, Eloim. Viel Glück!"
    Eloim Calvario atmete einige Male tief durch und konzentrierte sich dabei auf sein Vorhaben, dann ging er in dem zügigen Tempo vor wärts, in dem er wahrscheinlich viele Jahrzehnte lang durch die Kor ridore der CALICO JACK gegangen war.
    Als er die betreffende Stelle passierte; klangen seine Schritte selt sam dumpf. Unwillkürlich zog er den Kopf zwischen die Schultern aber er ging im gleichen Tempo weiter - und erreichte unbeschadet das andere Ende des Korridors.
    Dort drehte er sich um und winkte.
    „Unter dem Boden befindet sich wahrscheinlich eine Fallgrube!" rief er. „Ich vermute, daß sie sich öffnete, wenn jemand zu schnell geht. Haltet also möglichst mein Tempo!"
    „Wir werden es beherzigen", erwiderte Nurim Dagorew. „Ich gehe als nächster, dann folgt Vljegah und zuletzt Cern!"
    Auch er atmete einige Male tief durch, bevor er sich in Bewegung setzte - und auch seine Schritte klangen dumpf und hohl, als er die gefährliche Stelle passierte.
    Und auch ihm geschah nichts.
    „Fürchtest du dich, Vljegah?" fragte Cern Jost besorgt.
    „Pah! „ erwiderte die Chaioanerin. „Sollte ich mich vor einem hohlen Geräusch fürchten!" Aber ihr Lächeln wirkte gezwungen.
    Dennoch ging auch sie zügig los. Doch als sie .die hohlklingende Stelle passierte, stolperte sie über irgend etwas. Dadurch verringerte sich ihr Tempo. Sie glich es dadurch aus, daß sie einen Sprung nach vorn tat.
    Unmittelbar hinter ihr klappte eine Steinplatte weg - und unter ihren Füßen schoß ein dichter Rasen winziger Stahlnadeln aus dem Boden.
    Vljegah schrie leise auf, da hatte Fürst Dagorew, der bei ihrem Stolpern losgerannt war, sie schon gepackt.
    Er hob sie hoch, trug sie in Sicherheit, setzte sie auf den Boden und riß ihr die Stiefel von den Füßen.
    „Bist du verletzt?" rief Cern Jost und blickte schaudernd auf die offene Fallgrube, aus der erhitzte Luft waberte. Im Innern der Fallgrube fauchte es wie in einem Hochofen.
    Nurim Dagorew untersuchte die Füße der Chaioanerin, dann musterte er die Stiefelsohlen.
    „Sie hat Glück gehabt", sagte er. „Aus den Stahlnadeln ist zweifellos Gift in die Stiefelsohlen gepreßt worden, aber da sie so dick sind, drang es nicht durch."
    Cern Jost atmete auf.
    „Wieso bist du gestolpert, Vljegah?" fragte er.
    Die Fallgrube schloß sich wieder; der Giftnadelteppich verschwand, und der Boden über ihm erhitzte sich so stark, daß er glühte und eventuelIe Giftspuren vernichtete.
    Es war, als hätte mir jemand ein Bein gestellt, berichtete die Chaioanerin mit tonloser Stimme.
    Cern musterte den Boden des Korridors.
    „Da gibt es kein Hindernis, nicht einmal die kleinste Unebenheit, Mädchen."
    „Es gibt auch keine Fallgrube und keine Giftnadeln mehr zu sehen", erwiderte Nurim Dagorew. „Aber der Held aus >Die Schwerter der Göttin Kra’ah< hatte nur einen Begleiter, und das wird so oft in dem Kapitel erwähnt, daß es eigentlich einen tieferen Sinn haben muß. Es tut mir leid, daß mir das nicht früher eingefallen ist, Vljegah.
    Offenbar läßt diese Falle nur zwei Personen unbeschadet passieren und hat etwas dagegen, wenn eine dritte Person es schafft."
    „Dann wird eine vierte Person es erst recht nicht schaffen", meinte Cern Jost resignierend.
    Der Fürst wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Ich halte es nicht für denkbar, daß ab sofort niemand mehr diese Falle passieren kann, denn dann wäre der Zugang zur Unterwelt für alle Zeiten gesperrt - und ich bin sicher, daß Kaiser Argyris sie öfter als zweimal passiert hat."
    „Du denkst also, der Zeitfaktor spielt auch eine Rolle", sagte der Liga-Kundschafter. „Aber
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