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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp
Autoren: Unbekannt
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Mißverständnis herausstellt. Doch auch in einem solchen Fall werden wir die Kränkung, die der Feind uns antut, niemals vergessen.
    Die Zivilbevölkerung begibt sich sofort in ,die Schutzräume oder sonstigen Orte, die ihr einigermaßen Schutz bieten! Das Personal von Containtrans hält sich bereit, die Transmitterstraße zum Solsystem zu desaktivieren, sobald feindliche Kräfte die Anlagen des Container-Transmitters besetzen. Alle Einheiten der Streitkräfte von Olymp lösen sich auf; die Angehörigen tauchen in Zivil, aber mit ihren Waffen und sonstiger tragbarer Ausrüstung unter, enthalten sich aber bis auf Widerruf militärischer Aktionen.
    Es lebe die Freiheit!"
    Nurim Dagorew schaltete den Telekom aus, schneuzte sich lautstark und kehrte dann zu dem Hyperkom zurück, über den er erst vor kurzem mit Julian Tifflor gesprochen hatte.
    Er wollte den Ersten Terraner über die neueste Entwicklung im System von Boscyks Stern unterrichten.
     
    *
     
    „Das Schiff bremst ab", sagte Brush Tobbon, nachdem er einige Sekunden lang mit geschlossenen Augen auf die Maschinengeräusche gelauscht hatte. „Ob wir endlich am Ziel sind? Diese Simudden-Type namens Archetral scheint ziemlich wirr hin- und hergeflogen zu sein."
    Körn Brack beschäftigte sich mit seinem Taschenrechner, den die Orbiter ihm gelassen hatten. „Vier Tage waren wir unterwegs", erklärte er nach kurzer Zeit.
    Pearl Simudden seufzte. „Die Hauptflotte könnte inzwischen Zeit genug gehabt haben, um Olymp zu besetzen."
    „Wenn dieser Neuarkonide sich nur meine Warnung angehört hätte!" schimpfte Tobbon. „Es geht mir gegen den Strich, daß die Orbiter Olymp einfach so erobern können, einen Planeten, den wir uns niemals auszurauben trauten ..."
    „Wir waren nicht leichtfertig genug dazu", wandte Simudden ein. „Schließlich konnten wir keine Riesenarmada aufbieten wie die Orbiter."
    „Wir hätten es mit Bluff versuchen sollen", erwiderte Tobbon. „Dann würden uns die Völker der Milchstraße mit anderen Augen ansehen."
    „Machen wir uns doch nichts vor", sagte Pearl Simudden. „Wir haben uns doch nur mit einem falschen Glorienschein umgeben, um vor unserem eigenen Gewissen unsere blutigen Raubzüge zu rechtfertigen. In Wirklichkeit waren wir niemals so etwas wie Freiheitskämpfer oder Rächer der Ausgebeuteten oder wie man das so schön nennt. Wir waren schlichtweg Verbrecher, die aus Habgier raubten und töteten und aus Gründen, die tief in unseren Seelen verborgen liegen."
    „Wir wollten uns nicht in die Zwangsjacken gesellschaftlicher Verhältnisse pressen lassen, bei deren Aufbau wir nicht gefragt worden waren!" entrüstete sich Kayna Schatten. „Deshalb wurden wir zu Ausgestoßenen - und deshalb mußten wir uns gewaltsam das nehmen, was uns zustand!"
    Körn Brack hob den Kopf. „Es war nicht alles richtig, was wir taten, Kayna", sagte er mit zittriger Greisenstimme.
    Markon Treffner lachte trocken. „Es war richtig - von unserem Standpunkt aus, Dezibel. Aber inzwischen ist unser Standpunkt ein anderer, wenn auch nur gezwungenermaßen. Vielleicht können wir doch noch entkommen, dann ändert sich unser Standpunkt abermals."
    Pearl starrte den Galaktischen Mediziner prüfend an, dann zuckte er die Schultern. „Wir suchen allesamt Rechtfertigungen für unser früheres Verhalten. Ich finde, das sollten wir nicht. Wir sollten nach vorn schauen, dann merken wir, daß unsere Taten bald niemanden in der Galaxis interessieren werden, weil das, was die Orbiter unseren Zivilstationen antun, weitaus schlimmer sein wird. Und ich fürchte, wir werden daran nichts ändern können."
    „Du resignierst, Pearl?" fragte Kayna. „Was könnten wir schon noch tun", erwiderte Pearl Simudden. „Die Arrestzelle ist ausbruchsicher; das haben wir in den vergangenen Tagen festgestellt. Unsere robotischen Ebenbilder sind zu gerissen, um sich überlisten zu lassen. Außerdem braucht man uns sicher nicht mehr. Früher oder später wird man sich entschließen, nicht länger nutzlosen Ballast mitzuschleppen."
    „Also wird man uns freilassen", sagte Josto ten Hemmings. „Ich sage euch, an dem Tag lasse ich mich volllaufen."
    „Ich fürchte, man wird uns nicht am Leben lassen", meinte Simudden. „Das wäre aber praktisch Mord!" lamentierte Axe.
    Brush Tobbon lachte. „Das wäre aber praktisch Mord!" äffte er den Gäaner nach, der wegen mangelnder Qualifikation und zu niedrigem IQ an Bord des Piratenschiffs JACK LONDON gerade gut genug für die
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