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0946 - Priester der Kälte

0946 - Priester der Kälte

Titel: 0946 - Priester der Kälte
Autoren: Manfred H. Rückert
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Ankömmlinge vernichten? In seinem kranken Geist gab es nur diese beiden Möglichkeiten: Vernunft oder Wahnsinn.
    Und der Wahnsinn gewann.
    Mit letzter Kraft erschuf Siebenauge mit der Kraft seines Dhyarra noch drei der Transportvögel und hetzte sie den Ankömmlingen entgegen…
    ***
    »Der Funkkontakt zu den zwei Gleitertrupps ist abgebrochen«, meldete Korr Takkon. Er saß mit drei Personen im Hauptleitstand seines Sicherheitskommandos zusammen. »Sie berichteten beide, dass sie von Transportvögeln angegriffen wurden.«
    Padrig YeCairn wandte sich an Zamorra. »Da stimmt doch etwas nicht. Angeblich sind die Viecher ausgestorben und dann greifen gleich elf Stück von ihnen zwei Gleiter von Takkons Leuten an. Wir sind irgendjemand bitterböse auf die Füße getreten.«
    »Falls er oder sie Zehen hat«, gab Zamorra zu bedenken.
    »Das ist mir egal, von mir aus kann er auch Prothesen oder Tentakel haben. Auf jeden Fall müssen wir etwas unternehmen«, forderte YeCairn. »Wir können unsere Suchtrupps doch nicht umbringen lassen.«
    »Vali und Sergej besitzen Druidenkräfte«, wandte Takkon ein. »Damit sollten sie ihren Gegnern überlegen sein. Denk nur an die Fähigkeit des zeitlosen Sprungs .«
    »Die ihnen bei einem Attentat nicht unbedingt nützlich ist«, widersprach Gevatter Tod. »Bei einem heimtückischen Anschlag kann es zu spät sein zum Springen .«
    »Wir müssten ein paar Priester der Kälte mit den Suchtrupps hinausschicken«, sagte Tzakk Rakko als vierter der kleinen Runde. Obwohl von den Ärzten entlassen, fühlte sich der Tempelherr immer noch schwach. »Beim nächsten Kommando sollten einige magieerfahrene Priester dabei sein. Bestimmt können sie eine Hilfe sein.«
    Korr Takkon widersprach nicht. Er hatte schon zu Beginn der Suche so gedacht wie Rakko, sich aber dann doch gegen ein Mitwirken der Priesterschaft entschieden. Allerdings war er nicht sicher, ob die Angriffe mit einigen Priestern an Bord abgewehrt werden könnten.
    Zamorra erhob sich und blickte Takkon fragend an.
    »Ich brauche eine Schüssel mit Wasser und einen dunklen Raum, in den ich mich für einige Zeit zurückziehen kann.«
    »Ich lasse es sofort bereitstellen.« Takkon gab Zamorras Forderung unverzüglich weiter.
    »Was hast du vor?« YeCairn fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel. »Das Wasser ist doch nicht zum Händewaschen und der dunkle Raum nicht zum Schlafen gedacht.«
    »Stimmt auffallend.« Zamorra lächelte den Heiler an. »Ich möchte mich nur mit einem alten Freund unterhalten. Und dieser Freund besitzt eigene Ansprüche an ein Gespräch.«
    Er spürte die stechenden Blicke von Rakko und YeCairn in seinem Rücken als er Takkon folgte und den Raum verließ, um ein Ferngespräch der besonderen Art zu führen. Sie hätten zu gerne gewusst, was der Meister des Übersinnlichen vorhatte.
    ***
    Zamorra hingegen wusste genau, auf was er sich einließ. Der Dämonenjäger zeichnete mit magischer Kreide das Sigill des Vassago auf den Boden, daneben einen Drudenfuß und diverse andere Symbole. In die Mitte des Sigills stellte er die Metallschüssel mit kristallklarem Quellwasser und dämmte das Licht so weit herunter, dass er nur das Nötigste sah.
    Auf den Schutzkreis hatte er in diesem Fall verzichtet. Er wollte nur eine Auskunft des alten Dämons haben und er wusste, wie er mit Vassago zu verhandeln hatte. Er musste eine Beschwörung starten, auch Höllenzwang genannt.
    Vassago diente zwei Herren, denn er hoffte seit Äonen auf Erlösung und war deshalb bemüht, zwischen Gut und Böse ausgleichend zu sein. Deshalb wurde er ab und zu zum Helfer diverser Weißmagier. Und genau das wollte Zamorra auch in diesem Fall.
    Danach begann er mit der Beschwörung.
    Sie war alles andere als einfach. Je hochrangiger ein Dämon, desto komplizierter die Beschwörung, doch bei Vassago hatte Zamorra sie schon oft durchgeführt. Dennoch musste er sich intensiv darauf konzentrieren, um keinen Fehler zu machen.
    Fehler jeglicher Art führten unter normalen Umständen dazu, dass der gerufene Dämon dem Beschwörungszwang nicht vollständig unterlag und im Normalfall den Rufer erschlug, weil er sich durch diesen gestört fühlte. Genauso schlimm war, wenn ein völlig anderer Dämon auftauchte, der sich dann ebenfalls für die Beschwörung rächte. So oder so endete es zumeist ziemlich katastrophal für den Rufer. Außerdem verlangte jede Beschwörung eine Gegenleistung des Beschwörers.
    Deshalb besaß Vassago außer dem Höllensiegel,
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