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0946 - Priester der Kälte

0946 - Priester der Kälte

Titel: 0946 - Priester der Kälte
Autoren: Manfred H. Rückert
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zum Stoppen.
    »Pass doch auf!«, brüllte der Teamleiter und stieß den Piloten an. »Wir fliegen auf Kollisionskurs mit dem anderen Gleiter!«
    Der Pilot fluchte und versuchte mit allen Mitteln, den Schlingerkurs zu beeinflussen, doch die Steuerung reagierte nicht mehr auf seine Befehle.
    Sergej versetzte sich in den zeitlosen Sprung und materialisierte auf einem der Vögel. Um nicht abzustürzen, griff er in das Halsgefieder. Das Tier bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, es schlingerte hin und her und versuchte, sich während des Fluges zu drehen. Sergej drückte seine Knie so fest wie möglich gegen die Seiten des Vogels, um die Drehbewegungen zu unterbinden. Der Vogel, der weitaus größer war als der Druide, krächzte laut auf. Er versuchte, Sergej mit dem Schnabel zu erreichen, auf ihn einzuhacken und den Druiden auf diese Weise abzuwerfen.
    Als ihm das nicht gelang, ging er in den Gleitflug über und versuchte einen Looping, um sich so von seinem Reiter zu befreien. Vali und Patricia stöhnten im Gleiter laut auf, als sie sahen, dass der Vogel in schnellem Flug gegen einen Felsen prallte.
    Doch da befand Sergej sich schon wieder im Inneren des Gleiters. Er hatte sich wieder mit einem zeitlosen Sprung hoch versetzt.
    »Was ist los, Serg?«, fragte Patricia, als sie sah, dass sich der Druide zusammenkrümmte und die Arme um den Bauch legte.
    »Keine Ahnung, Pat«, stöhnte Sergej. »Irgendetwas an der Magie des Vogels stimmt nicht. Es war wie ein Blitzschlag, der einen lähmt.«
    »Lähmen? Das ist es!« Vali hatte eine Idee. Sie wandte sich an den Teamleiter des Trupps. »Einen Kältenadler! Sofort!«
    Der Teamleiter fragte nicht lange nach. In ihrer Situation mussten sie unbedingt reagieren. Vali nahm den Nadler entgegen und versetzte sich per zeitlosem Sprung auf den Rücken des nächsten Vogels. Dort angekommen schoss sie sofort auf die restlichen drei Angreifer. Sie wartete einen Erfolg ihrer Aktion gar nicht erst ab und versetzte sich sofort wieder in den Gleiter.
    Die getroffenen Transportvögel begannen mitten im Flug zu trudeln, der Kälteschock hielt sie fest im Griff, bis sie auf dem Boden aufschlugen.
    »Weg von hier!«, schrie Sergej. »Der Hügel dort unten.«
    Er griff nach Patricia und dem Funker. Vali nahm den Teamleiter und den Piloten. Der Pilot zog seine Hand wieder weg.
    »Ich versuche, dem anderen Gleiter auszuweichen!«, keuchte er. »Versucht erst, die Kollegen dort drüben zu retten. Dann könnt ihr mich holen. Beeilt euch!«
    Die Silbermond-Druiden warteten nicht, sondern versetzten sich und ihre Begleiter auf den von Sergej bestimmten Hügel. Dort angekommen entmaterialisierten sie gleich wieder und begaben sich an Bord des anderen Gleiters.
    Vali griff nach Arr Katt und Tok Shazz, Sergej nach Rrakk Rrokk und einem weiteren Sauroiden, der ihnen namentlich nicht bekannt war. Sofort versetzten sie sich wieder in den zeitlosen Sprung .
    Gleich danach bohrte sich das Vorderteil ihres bisherigen Gleiters in die Seite dieses Fluggeräts.
    Eine Sekunde darauf, gerade als die Druiden mit den Sauroiden auf dem Hügel standen, explodierten die beiden Gleiter etwa fünfzig Meter über dem Boden und rissen sowohl die drei Mann der Suchmannschaft, die sich nicht mehr retten konnten, als auch die letzten Transportvögel mit in den Tod.
    ***
    Leises Wimmern erfüllte die Höhle, in die sich Siebenauge geflüchtet hatte. Er wollte es nicht glauben. Sie hatten alle Transportvögel getötet! Die geistige Verbindung, die er zu den durch die Energie des Dhyarra geschaffenen Vögeln hatte, war mit einem Schlag unterbrochen. Von einer Sekunde zur nächsten fühlte er sich unendlich müde.
    Er hatte zuerst gedacht, er könnte ohne den Dhyarra weiterkommen, doch mittlerweile trug er den Sternenkristall wieder bei sich. Der Kräfteverlust ohne den blauen Stein war zu groß gewesen.
    Warum gebe ich nicht einfach auf? , dachte er. Oder aber ich verschwinde und lasse sie suchen, bis sie nicht mehr können. Ich würde mich auf der anderen Seite des Silbermond verstecken und warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist.
    Das wäre natürlich die beste aller Möglichkeiten, fand Siebenauge. Aber die zweite Stimme in seinem Inneren wehrte sich gegen die trüben Gedanken des Mischwesens. Die Stimme des Wahnsinns befahl ihm, nicht nachzulassen und stattdessen neue Strategien zu erdenken.
    Aber was soll ich jetzt unternehmen?
    Er war mit der selbst geschaffenen Situation überfordert. Verschwinden oder die
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