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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt
Autoren: Susanne Picard
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zusammengestellt hatte.
    Drehe niemals deinen Feinden den Rücken zu.
    Endlich schien Tan Morano mit seinem Outfit zufrieden zu sein. Er trug den gleichen rotgoldenen Anzug, mit dem er schon vor ein paar Tagen hier auf dem Kristallplaneten angekommen war: rote Stiefel, goldener Overall und ein roter Brustpanzer. Ohne die Insignien, die man bei einem ERHABENEN erwartet hätte, wohlgemerkt. Die liegende Acht war dabei das auffälligste Zeichen. Dass Tan Morano es konsequent ignorierte, hatte die Bevölkerung des Kristallplaneten bereits bei seiner Ankunft mit der DYNASTIE, Nazarena Nerukkars altem Schiff, übel vermerkt.
    »Ich will, dass du Ergebnisse bringst. Keiner, der zu den Verschwörern gehört, darf entkommen. An ihnen muss der Bevölkerung gezeigt werden, dass mit mir nicht zu spaßen ist.«
    »Hast du denn keine Angst davor, dass die Ewigen sich gegen dich wenden könnten?«
    Morano lachte leise. In seinen Augen blitzte es. »Nein. Ich bin so viel mächtiger als sie! Natürlich wissen sie das noch nicht. Es ist ein guter Anfang, ihnen das mit der Hinrichtung der Verschwörer klarzumachen.«
    Auf einmal glühte seine Haut blau auf, ein Punkt in seiner Kehle leuchtete so hell, dass Starless seine Augen schließen musste. Als er sie blinzelnd wieder öffnete, erschrak er. Tan Morano hatte in dieser Aufmachung und in diesem Zustand nichts… Irdisches mehr. Doch er glich auch keinem der Ewigen. Er war etwas anderes geworden, das wurde Starless wieder einmal klar.
    Er verbeugte sich und ging ein paar Schritte zurück. »Ich werde mich gleich wieder auf die Suche nach den Attentätern begeben, ERHABENER.«
    Er selbst kam sich ein wenig lächerlich vor, Tan Morano so zu nennen, denn noch war er ja irgendwie… Tan Morano. Aber je mehr Zeit er mit dem alten Vampir verbrachte, desto weniger ähnelte er dem, was er einmal gewesen war. Die Frage, ob er mehr oder weniger war als vorher, schoss Starless durch den Kopf. Er scheute vor der Antwort zurück.
    Vielleicht auch, weil es letztendlich keine gab.
    ***
    Jedes Türenklappen, ja, das geringste Geräusch ließ Miso Vorrog zusammenzucken. Nicht nur, dass er jetzt seit Tagen zusammen mit diesem schrecklichen Malkar Zafier in einem Raum hausen musste und nicht hinaus konnte.
    Langsam dämmerte dem Alpha und ehemaligen Haushofmeister Nazarena Nerukkars, dass sie es hier nicht mit einem durchschnittlichen ERHABENEN zu tun bekommen hatten. Immer noch fragte er sich, wie dieser Vampir von Gaia, der eigentlich ein feueranfälliges Wesen hätte sein müssen, den Anschlag, die Explosion überlebt hatte. Wie geplant, waren die in den Men in Black versteckten Sprengsätze in die Luft gegangen und hatten beinahe den halben Kristallpalast mit sich gerissen.
    Und Vorrog hatte gewusst, dass sich der neue ERHABENE in seinen Gemächern befand! Er hätte sonst die Bombe nicht gezündet! Wie hatte er sich nur schützen können?
    »Ich frage mich, wie sich der ERHABENE hat schützen können! Selbst von einem, der sich mit seinem Machtkristall verschmolzen hat, ist so etwas nicht zu erwarten!«, erklang es jetzt vom anderen Ende des Raums.
    Miso Vorrog kannte die Stimme. Malkar Zafier. Schon der Name reichte, um Würgereiz in ihm auszulösen. Malkar hatte vermutlich noch nie ein Badezimmer, geschweige denn eine Badewanne von innen gesehen. Und Vorrog war sehr im Zweifel, dass das wirklich etwas genutzt hätte. Wahrscheinlich hätte Wasser allein auch gar nicht ausgereicht, um den Schmutz von Zafier zu waschen. Hatte er den Sampi tatsächlich einmal mit einem Baum-Ziffot verglichen? Eigentlich eine Beleidigung für den Ziffot.
    Vorrog wusste, wenn er jetzt den Mund öffnete, dann würde der ganze Ärger über den misslungenen Anschlag aus ihm herausbrechen. Aber das wäre seiner Autorität abträglich gewesen. Also hielt er lieber den Mund. Doch eine Antwort war auch nicht notwendig.
    »Wir haben den Schutz, den diese Verschmelzung bedeutet, unterschätzt«, erwiderte ein anderer der vier Sampi, mit denen Miso Vorrog hier eingesperrt war. »Doch wir werden nicht aufgeben. Nicht wahr, Vorrog?«
    Vorrog antwortete nicht sofort, also ergriff wieder Zafier das Wort. »Fakt ist, wir können hier im geheimen Untergeschoss von Vorrogs Villa nicht ewig ausharren. Wir müssen weg. Am besten, den Planeten verlassen!«
    »Und wie soll das gehen?«, ereiferte sich ein Dritter. »Mag ja sein, dass uns keiner hier sucht, aber es ist doch eine Frage der Zeit, bis wir erwischt werden. Nur wir hatten Zugang
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