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0941 - Echsenauge

0941 - Echsenauge

Titel: 0941 - Echsenauge
Autoren: Jason Dark
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ihres verletzten Artgenossen unter zuckenden Krämpfen wand. Er war schwach, und die Natur erlaubte keine Schwäche.
    So kamen die beiden Echsen letztendlich doch noch zu ihrer Beute. Das aber schaute ich mir nicht mehr an…
    ***
    Nach der feuchten und bulligen Hitze im Reptilienhaus war die kühle Luft für mich die reine Wohltat. Sie einzuatmen, war Balsam für meine Lungen, und es tat mir unwahrscheinlich gut. Ich freute mich plötzlich des Lebens. Ich hatte den Fall überstanden, der einfach verrückt gewesen und in den ich hineingerutscht war, als hätte mir das Schicksal einen besonderen Streich spielen wollen.
    Deliah war tot.
    Ich mußte es hinnehmen. Sie konnte mir nichts mehr über ihre Begegnung mit dem Echsengott sagen. Er lag irgendwo im tiefen Dschungel verborgen. Ich wußte nicht mal, in welchem Land.
    Nicht so schlimm, mir reichte es. Mit weichen Knien und schweratmend ging ich bis zu einem Baum, dessen Stamm mir Halt gab. Hier konnte ich mich etwas ausruhen und schaute dabei den fallenden Blättern nach, die wie übergroße und tote Schmetterlinge zu Boden trudelten und sich nicht mehr erhoben.
    Den Pfleger, der Nachtdienst hatte, ließ ich in Ruhe. Mühsam überkletterte ich den Zaun, rutschte an der Außenseite entlang zu Boden und war froh, als ich meinen Wagen sah.
    Es war gerade mal 22 Uhr, nicht zu spät für einen Anruf.
    Diesmal war Suko zu Hause. Es erstaunte ihn, meine Stimme zu hören. »Wo treibst du dich denn rum, John?«
    »Im Zoo!«
    »Bitte?«
    »Hast du einen Schluck im Haus?«
    »Klar, aber…«
    »Dann stell ihn kalt.«
    »Ist denn sonst alles in Ordnung mit dir?« fragte er besorgt.
    Ich schaute in die Dunkelheit und dann gegen das Licht einer einsam stehenden Laterne. »Mittlerweile ja, Suko. Alles andere aber später.« Dann unterbrach ich die Verbindung und fuhr los…
    ENDE
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