Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unter den Jackenärmeln hervorlugen.
    Plötzlich war es mit seiner spannungsgeladenen Erwartung vorbei. Er wußte jetzt, wer da aus der Erde kroch.
    Ein lebender Toter.
    Einer der Verschwundenen.
    Ein Zombie!
    ***
    Der Inspektor verfiel nicht in Panik, er blieb still stehen. Er blieb kalt und gelassen und beobachtete, wie sich die unheimliche Gestalt weiterhin im Sichtbereich der Lampe bewegte.
    Sie kletterte lautlos aus diesem Hügelgrab hervor. Er hörte kein Stöhnen, kein Röcheln. Das Wesen hielt die Lippen hart zusammengepreßt, denn es hatte bereits seinen Kopf aus dem Hügel hervorgeschoben.
    Suko leuchtete direkt in das Gesicht!
    Feuchter Dreck oder Lehm klebte am Gesicht. Dazwischen hingen noch kloine, braune, verfaulte Blätter. Eines war nach vorn gerutscht und bedeckte einen Teil der Lippen. Auch das ehemals blonde Haar war durch einen Film aus Erde bedeckt, so daß alles zuammenklebte.
    Bisher hatte Suko nur den Hinterkopf des Zombies gesehen, das änderte sich als sich das Wesen bis zu den Hüften aus dem Erdhügel hervorgeschoben hatte.
    Der Untote drehte den Kopf.
    Suko strahlte in das Gesicht hinein -und merkte, wie sich sein Magen zusammenzog.
    Er kannte das Gesicht, auch wenn es sich jetzt zu einer starren Maske verzogen hatte, bei der die Lippen weit geöffnet waren und der Mund eine schiefe Öffnung bildete.
    Das Gesicht eines Kollegen, nein, eines ehemaligen Kollegen, denn dieser Mann lebte nicht mehr.
    Ken Bolder war tatsächlich zu einem lebenden Toten geworden…
    ***
    Der Weg zum Haus der Bennets führte mich durch die Stille, durch eine Ruhe, die mich an die auf einem Friedhof erinnerte, der in einer ölligen Abgeschiedenheit lag und schon seit Jahren keinen Besuch mehr bekommen hatte.
    Noch immer quälte ich mich mit Vorwürfen herum. Auch wenn mich die Schmerzen in meinem Rücken daran erinnerten, daß ich eigentlich schuldlos am Verschwinden Gordon Bennets war, wollte ich mich damit einfach nicht abfinden.
    Ich hatte versagt! Ich hatte gründlich versagt. Ich hätte darauf vorbereitet sein müssen, aber wer ist das schon, wenn ihn das Schicksal ohne Vorwarnung trifft.
    Hier lag einiges im argen. Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu. Die Tiefe der Erde hielt grausame, tödliche und auch unerklärliche Überraschungen bereit. Vielleicht hatte es sich in vielen Jahren aufgebaut. Möglicherweise hatte jemand die Natur vergewaltigt, und sie hatte dann mit ihren Kräften zurückgeschlagen. Es war alles noch Spekulation, aber es hätte mich nicht überrascht, wenn es dann so gewesen wäre.
    Als ich das Gelände der Zeche verlassen hatte, verschwand auch der weiche Untergrund. Ich konnte über normale Erde gehen und sah bereits die Zechenhäuser, wie sie sich im Dunst abmalten und mich an eine Szenerie aus irgendeiner Sagen-oder Märchenwelt erinnerten, die ihren Weg in die Realität gefunden hatte, um den Menschen zu beweisen, daß es sie auch tatsächlich gab.
    Ich schaute auf die Uhr.
    Seit Gordon Bennets Verschwinden war mehr als eine halbe Stunde vergangen. Die Straße mit den Häusern wirkte wie ausgestorben. Sie kam mir wirklich so unwirklich vor, als gehörte sie gar nicht hierher.
    Aber das war ein Irrtum.
    Hier lebten Menschen. Hier gab es noch Leben, nur hatte die Furcht in den Häusern Einzug gehalten, Ich mußte an einigen vorbeigehen, um das der Bennets zu erreichen. Es lag ziemlich weit hinten in der Straße und war das zweitletzte auf der rechten Seite.
    Ich blieb stehen, als ich etwas spürte.
    Ein leichtes Zucken unter den Füßen. Ein Vibrieren, als wäre etwas dicht unterhalb der Oberfläche vorbeigehuscht.
    So etwas hatte ich schon einmal erlebt. Damals, als ich mit meinem Freund Bill Conolly auf das mächtige Erdmonster traf.
    Da hatte sich vor uns der Boden geöffnet. Sollte das hier auch passieren? Waren jetzt Kräfte erweckt worden, die bis dato nur tief geschlummert hatten?
    Ich wartete einige Sekunden ab. Als sich dann noch immer nichts getan hatte, setzte ich meinen Weg fort, allerdings noch immer nicht so recht wissend, ob ich dieses Vibrieren tatsächlich erlebt oder mich einfach nur geirrt hatte.
    Dunst waberte an mir vorbei. Er ließ das Licht verwaschen aussehen, er floß träge durch die Vorgärten, die wie dunkle Teiche wirkten, bei denen sich die Oberfläche leicht bewegten. Aber es war die Realität und auch die Normalität, nur eben durch den Herbstnebel verändert.
    Eines fiel mir sofort auf. Der Rover stand nicht mehr vor dem Haus der Bennets. Also
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher