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0939 - Das Rätsel von Lakikrath

Titel: 0939 - Das Rätsel von Lakikrath
Autoren: Unbekannt
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jegliches Risiko.
    Hotrenor-Taak wünschte sich, ein Psychod an Bord zu haben, das von Boyt psionisch aufgeladen war. Es ging ihm nicht nur darum, die Wirkung auf die Tempester zu testen, sondern er sehnte sich auch nach der psychischen Nähe Boyts. Der Staubmantel der Provcon-Faust lag als unüberwindliche Barriere zwischen ihnen, und der Lare konnte jetzt erst ermessen, was Galinorg in der Zeit durchgemacht haben mußte, als Boyt der Provcon-Faust fern war Die knapp eineinhalb Jahre mußten ihm wie eine Ewigkeit erschienen sein.
    Es hatte Hotrenor-Taak starke Überwindung gekostet, sich aus Boyt Margors unmittelbarem Bereich zu entfernen und diesen Flug zu unternehmen. Er sehnte sich bereits jetzt schon wieder zu ihm zurück.
    Hotrenor-Taak war froh, als sie das Zielsystem erreichten. Während der letzten Linearetappe hatten sie keine Auswirkungen des Weltraumbebens zu spüren bekommen. Es schien sich überhaupt nur um ein relativ harmloses Beben gehandelt zu haben, denn es wurde in keinem der aufgefangenen Hyperfunksprüche mehr erwähnt. „Ortung!"
    Die Alarmsirene heulte auf. Hotrenor-Taak war sofort hellwach. Als er in die Ortungszentrale kam, war Galinorg bereits anwesend. Der Vincraner hatte den Cheforter abgelöst und nahm selbst die Auswertung vor.
    Sie befanden sich bereits im Anflug auf Jota-Tempesto, als die Ortungsbildschirme ein Flugobjekt auswiesen, das aus der Atmosphäre von Jota-Tempesto in den freien Raum stieß. „Es handelt sich um ein Kugelraumschiff terranischer Bauart", stellte Galinorg fest, „von der Größe einer Korvette. Aber es trägt nicht das Hoheitszeichen der LFT."
    „Dann könnte es eines unserer Schiffe sein", meinte Hotrenor-Taak erleichtert. „Möglich, aber warum beantwortet es dann nicht unsere Anrufe?" sagte Galinorg. Er nahm noch eine Feinortung vor und lehnte sich dann im Konturensessel zurück. „Es entfernt sich mit Höchstbeschleunigung. Wir müssen es ziehen lassen, denn unser Transporter ist nicht schnell genug, um es einzuholen. Unsere Bewaffnung reicht ebenfalls nicht aus, um es abfangen zu können. „Die Sache gefällt mir nicht", sagte Hotrenor-Taak. „Wie kommt eines von Boyts Werbeschiffen trotz des allgemeinen Flugstopps nach Jota-Tempesto? Was hat es hier zu suchen?"
    Der Vincraner und der Lare sahen einander an, und sie dachten beide dasselbe. Als der Transporter im Gebiet der Tanzenden Jungfrau landete, vermißten sie die psionische Ausstrahlung des von Margor aufgeladenen Psychods. Nach dem Ausschalten der Triebwerke bestätigte eine genauere Überprüfung des Landegebiets ihre schlimmsten Ahnungen: Die Tanzende Jungfrau, das Psychod, das die Tempester auf ihre Aufgaben in der Provcon-Faust vorbereiten sollte, war nicht mehr an ihrem Platz.
    Die Tempester, die sich in dem Gebiet rund um das von ihnen verehrte Totem angesiedelt hatten, waren in Aufruhr. Sie scharten sich zusammen und machten Anstalten, das Schiff zu stürmen. Hotrenor-Taak mußte den Befehl geben, die Reihen der Angreifer mittels Schockstrahlerbeschuß zu lichten. Erst dann wagte er es, die Ladeschleusen zu öffnen, um die neuntausend Passagiere ins Freie zu entlassen.
    Eine Viertelstunde später waren alle Laderäume leer. Die aus der Provcon-Faust evakuierten Tempester hatten sich mit den hier ansässigen vermischt, ohne daß es zu Reibereien gekommen wäre.
    Bildschirmvergrößerungen zeigten dem Laren die Ratlosigkeit der Tempester. Er konnte sich gut vorstellen, daß sie die Welt nicht mehr verstanden. Nach der Entwendung der Tanzenden Jungfrau mußte für sie eine Welt zusammengestürzt sein. „Das war bestimmt kein Kommando der LFT oder der GAVÖK, das das Psychod geraubt hat", sagte Galinorg überzeugt. „Außenstehende hätten es vermutlich sofort zerstört, um nicht davon beeinflußt zu werden. Es müssen unsere eigenen Leute gewesen sein."
    „Dann war es Roctin-Pars Werk", stellte Hotrenor-Taak fest. Er war von dem Freund enttäuscht, daß er bei Margor gegen ihn intrigiert hatte. „Wir können uns bei unserer Rückkehr in die Provcon-Faust auf einen heißen Empfang gefaßt machen."
     
    *
     
    Da sie für die Tempester nichts tun konnten, verließen sie Jota-Tempesto sofort wieder und flogen zur Provcon-Faust zurück. Als sie nach Beendigung der letzten Linearetappe vor der Dunkelwolke in den Normalraum eintauchten, erlebten sie die Zerstörung der Lotsenstation mit.
    Es war dieselbe Korvette, die sie beim Verlassen von Jota-Tempesto beobachtet hatten, die nun den
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