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0932 - Statue der Macht

Titel: 0932 - Statue der Macht
Autoren: Unbekannt
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Arkonide ihm bei. „Wir sind in den Sog eines unvorstellbaren Zufalls geraten. Wenn wir diesen Ort jemals wiederfinden könnten, würde ich vorschlagen, daß wir uns die Überreste der Mauer und der Statue genau ansehen und zu ermitteln versuchen, was das Ganze zum Ticken bringt. So, wie die Dinge liegen, fürchte ich allerdings, daß wir noch nicht schlau genug sind, uns über Universengrenzen hinweg zurechtzufinden. Nein - ich stimme dir voll und ganz zu. Es handelt sich wahrscheinlich nicht um eine fremde Logik, sondern ganz einfach um einen Versager in der Maschinerie. Wer weiß, wie alt sie sein mag!"
    „Eines hat mir vor ganz kurzer Zeit von neuem zu denken gegeben", hielt Perry ihm entgegen. „Mein Chronometer funktioniert nicht, wenn ich auf Green Darkness bin. Der Zeitzünder der Kapsel dagegen arbeitete einwandfrei. Darüber habe ich mir den Kopf zerbrochen, bis mir einfiel..."
    „Daß der Zünder mit einer herkömmlichen Quarzuhr arbeitet", fiel ihm Atlan ins Wort, „während dein Chronometer positronisch kontrolliert wird und die Positronen hyperenergetisch stabilisiert sind, damit sie nicht bei jedem Zusammenstoß mit einem Elektron zerstrahlen."
    „Ganz recht", nickte Perry. „Wenn ich vorhersähe, daß ich noch einmal nach Green Darkness komme, würde ich bei Hamiller zuvor eine Quarzuhr bestellen."
    So sprachen sie über dieses und jenes, über all die Ungereimtheiten, mit denen Green Darkness und der fremdartige Mechanismus, der sich die „Macht" nannte, sie überrascht hatten. Und ahnten nicht, daß dies das einzige Gespräch war, das jemals über diese geheimnisvolle Welt geführt werden würde. Denn im Ablauf der Ereignisse war vorgezeichnet, daß Green Darkness niemals wieder eine Rolle spielen würde.
    Wirklich niemals...?
    Als der grüne Stern den Horizont berührte, stand Perry auf und schloß den Helm.
    „Das ist auch so eine Sache", meinte er. „Als ich das erste Mal hier war, hatte ich den Helm geöffnet. Die Rückkehr zur BASIS kam für mich völlig überraschend. Eigentlich hätte ich sofort ersticken müssen, als ich über Partocs Burg materialisierte. Aber der Helm hatte sich merkwürdigerweise von selbst wieder geschlossen."
    Atlan machte eine beschwichtigende Geste.
    „Eines Tages werden wir alles verstehen", sagte er. „Und wenn es noch ein paar Jahrtausende dauern sollte!"
    Perry blickte dorthin, wo die grüne Sonne verschwand.
    „Jeden Augenblick ist es soweit."
    „Ich bin bereit", erklärte Atlan und schloß ebenfalls den Helm.
    Eine Minute verging. Die grüne Sonne war verschwunden. Nur ein matter Schimmer stand noch über dem Horizont. Aus der einen Minute wurden zwei. Die beiden Freunde sahen einander an.
    Als auch der Schimmer erlosch, wußten sie, daß sie gestrandet waren. Es gab für sie - vorläufig -keine Rückkehr in ihr angestammtes Universum mehr.
     
    *
     
    „Was ist eigentlich aus dem Sonderlabor geworden?" fragte Ennea Gheet.
    Payne Hamiller saß vor zwei Bildempfängern und beobachtete auf dem einen Atlan, der vom Seerund aus das steile Ufer hinanzusteigen begann, und auf dem anderen Perry Rhodan, der oben am Seeufer stand. Er fühlte sich leer, ausgebrannt, niedergeschlagen. Sein Experiment war mißlungen. Es hatte mißlingen müssen, redete er sich ein.
    Er hatte es nicht als ein Wissenschaftler veranstaltet, sondern als einer, der nur herumprobiert.
    „Was soll daraus geworden sein?" fragte er mürrisch, ohne den Blick von den beiden Bildschirmen zu wenden.
    „Es ist eine ganze Zeitlang her, daß wir ihnen den Folienstapel schickten", antwortete Ennea. „Mittlerweile müßten sie etwas gefunden haben!"
    Hamiller fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    „Ist das jetzt wirklich von Bedeutung?" fragte er mit schwerer Stimme.
    „Natürlich!" rief Ennea. „Oder meinst du, wir leben von jetzt an von Gewissensbissen über das fehlgeschlagene Experiment? Wir brauchen neue Daten, neue Gedanken, neue Erkenntnisse! Wenn wir uns einfach hinsetzen und unsern Mißerfolg bedauern, gehen Atlan und Perry zugrunde!"
    Payne Hamiller stand ein paar Sekunden lang starr. Dann leuchtete es über sein jungenhaftes Gesicht. Er trat ‘auf Ennea zu und streckte ihr beide Hände entgegen.
    „Du hast recht!" rief er. „Dem Himmel sei Dank, daß es dich gibt! Wenn du nicht wärst, hätte ich mühelos in Trübsal versinken können!"
    Ennea ergriff seine beiden Hände.
    „Danke", sagte sie. „Das waren freundliche Worte."
    „Und jetzt", erklärte Payne Hamiller,
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