Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0932 - Statue der Macht

Titel: 0932 - Statue der Macht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würde, ein Wort mit einem anderen Menschen zu wechseln."
    Der Arkonide grinste spöttisch.
    „In letzter Zeit ist es ziemlich einsam, nicht wahr?" bemerkte er.
    „Höre - wir haben nicht allzuviel Zeit!" mahnte Perry. „Die Begegnung hat ein glücklicher Zufall herbeigeführt!"
    „War Zeit", knurrte Atlan. „Wir haben uns das Glück reichlich verdient."
    „Ich habe eine Hypothese", erklärte Perry. „Ich bin fast sicher, daß uns auf eine vergleichsweise einfache Art und Weise geholfen werden kann, sobald wir nach Prisor zurückkehren."
    Atlan deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    „Gehört die Explosion mit zu deiner Hypothese?"
    „Ja. Die Statue fungierte als Projektor eines unbekannten Gegners. Sie mußte ausgeschaltet werden."
    „Ich nehme an, daß von ihr - viel eher als von der Sonne Mofura - die Impulse ausgehen, die uns hierher verschlagen", meinte der Arkonide. „Mofura sieht nur so aus, als sei sie die Quelle. Wahrscheinlich gibt es einen interuniversellen Kanal, der geradewegs von hier in den Mofura-Sektor führt."
    „Das ist eine interessante Theorie", erkannte Perry an. „Hast du bei deinem ersten Besuch hier auf dein Chronometer geachtet?"
    Atlan nickte.
    „Die ganze Sache verlief, von unserem Universum aus gesehen, zeitverlustfrei. Im Gegenteil, ich glaube sogar, ich kehrte früher zur BASIS zurück, als ich sie verlassen hatte. Das erinnerte mich an Arno Kalup und seinen paradoxfreien ZeitTransformator. Ein hysteretisch gepolter Transmitter - nannte er das Ding nicht so? Ein AntiTransmitter, wenn man so sagen will. Ich habe mich gefragt, ob die merkwürdige Intensivierung unserer Auren nicht davon herrührt, daß wir durch diesen Anti-Transmitter befördert werden. Vielleicht ließen sich die Auren einfach abbauen, wenn wir ein paarmal durch einen Normaltransmitter gingen. Aber da stehe ich und rede! Trag mir deine Hypothese vor!"
    Perry musterte ihn mit einem unbeschreiblichen Gesichtsausdruck.
    „Was ist los?" fragte der Arkonide verwirrt. „Habe ich Unsinn verzapft?"
    Perry schüttelte den Kopf.
    „Nein - du hast mir soeben haarklein und in allen Einzelheiten meine eigene Hypothese vorgetragen!"
     
    *
     
    Der Qualm verzog sich allmählich. Der Ort, an dem sich Mauer und Bildnis erhoben hatten, war eine Stätte der Verwüstung. Aber Perry hatte sein Ziel erreicht: Die Statue war nicht verdampft. Die Detonation hatte sie in nicht mehr als etwa ein Dutzend Stücke zerrissen, schwarze Blöcke aus einem geheimnisvollen Material, von immer noch mächtigem Umfang.
    Seit er seine Überlegungen zum Kalupschen Hysterese-Transmitter mit Atlan hatte diskutieren und abgleichen können, war Perry fest davon überzeugt, er habe endlich einen Weg gefunden, die feindseligen Auren abzubauen. Es ging von jetzt an nur noch darum, die Maschinerie der TRANS-X - und wahrscheinlich die der BASIS - rasch genug in Bewegung zu setzen, damit die Transmitterstrecke ohne Zeitverlust aufgebaut werden konnte. Perry gab sich nicht mehr als einen Tag, bis der SERUN endgültig aufhörte, genießbare Substanzen zu erzeugen, und nicht mehr als zwölf Stunden, bis ihn selbst die Kräfte verließen.
    Bis dahin mußte alles geschehen sein, oder die Rettung kam zu spät. Eines allerdings gab ihm zu denken: Atlan hatte an sein Experiment mit dem Feldtriebwerk so gut wie keine Erinnerung mehr. Er wußte noch, daß ein solcher Versuch geplant gewesen war. Aber er erinnerte sich nicht daran, daß er derjenige war, der ihn hatte ausführen sollen, und hatte vollends jede Erinnerung daran verloren, daß er das Feldtriebwerk seines Lebenserhaltungssystems tatsächlich aktiviert hatte. Es war ihm bekannt, daß er lange Zeit bewußtlos gewesen war, aber jetzt erfuhr er zum ersten Mal den Grund dafür.
    Perry befürchtete, daß ein ähnlicher Effekt eintreten würde, wenn sie über die Transmitterstrecke gingen. Geraume Zeit andauernde Bewußtlosigkeit und ein partieller Gedächtnisverlust. Das mußte in Kauf genommen werden.
    Beruhigend war es zu hören, daß Atlan weder körperlichen noch seelischen Schaden genommen hatte.
    Während die grüne Sonne dem Horizont entgegensank, hockten sie etwa fünfhundert Meter von dem Trümmerfeld entfernt auf dem Boden und besprachen ihre Eindrücke von Green Darkness. Perry wies auf die vielen Widersprüche hin, die er im Verhalten des Unbekannten beobachtet hatte.
    „Ich habe das Ding von allem Anfang an für eine Maschine, nicht für ein beseeltes Wesen gehalten", pflichtete der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher