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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel
Autoren: Oliver Fröhlich
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Doch dann habe ich Llewellyn-Castle gefunden, das mir Frieden geschenkt hat. Und ich habe Château Montagne gefunden, das mir eine Art Familie geschenkt hat. Innerhalb der M-Abwehr kann Anne nicht aus mir entkommen. Ich wollte nicht riskieren, dass ihr mich rausschmeißt.«
    »Und dennoch hast du den Schutz von Llewellyn-Castle verlassen, um mich von dem Vampirbiss zu heilen«, sagte Dylan. »Danke!«
    »Gern geschehen.«
    Dylans Stimme wurde merklich leiser. »Während der Vampirkeim in meinem Blut war, hatte ich eine Fiebervision. Ich habe geträumt, dich im Badezimmer zu erwürgen. Das war keine Vision, richtig? Ich habe Anne erwürgt.«
    Anka nickte.
    »Und als Rhett vor ein paar Monaten dachte, du wolltest ihn umbringen, war das ebenfalls Anne. Von seinem geheimnisvollen Retter hatte er deshalb nichts gesehen, weil der - oder besser: die - sofort mit Anne verschmolzen ist.«
    Wieder nickte Anka.
    »Was ich nicht verstehe«, mischte sich Zamorra ein, »ist, warum Anne während einer Trennungsphase den Erbfolger nicht einfach aufgesucht hat, um ihn zu töten. Kathryne hätte sie doch nicht daran hindern können!«
    »Anne und Kathryne sind nicht wirklich zwei Personen«, sagte Anka. »Sie sind beide ich. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Sie sind zwei unterschiedliche Aspekte eines Menschen. Oder so. Auf jeden Fall können sie sich nicht sehr weit voneinander entfernen. Ein paar Kilometer höchstens. Also musste Kathryne nur dafür sorgen, dem Erbfolger nicht zu nahe zu kommen, um auch Anne von ihm fernzuhalten.« Sie machte eine kleine Pause. »Weil wir schon beim Thema sind: Wo ist Rhett eigentlich?«
    Zamorra zuckte zusammen. Verdammt, deshalb war er überhaupt hergekommen! Um zu sehen, ob mit Rhett alles in Ordnung ist. Wie dämlich konnte man nur sein? »Ja, wo ist er?«
    »Draußen«, sagte Dylan. »Frische Luft schnappen. Der wird sich ärgern, dass er nicht hier war, als du aufgewacht bist. Das kann ich dir sagen, Anka!«
    Das Mädchen schmunzelte. »Ich könnte mich ja wieder hinlegen, wenn er kommt und…«
    Vor dem Château zuckte ein gigantischer Blitz vom Himmel. Im gleichen Augenblick toste Donner auf. So gewaltig, dass sie den Boden unter ihren Füßen beben spüren konnten. Einige Bücher und CDs im Regal kippten um.
    Als das ohrenbetäubende Grollen verklungen war, herrschte für einen Moment atemlose Stille im Raum. Zamorras und Dylans Blick trafen sich. Gleichzeitig riefen sie: »Rhett!«
    Dann rannten sie los.
    ***
    Minuten zuvor
    Rhett hatte ein flaues Gefühl im Magen, als er das Château verließ. Vor dem Portal blieb er kurz stehen und sah in den Nachthimmel. Wolkenlos und sternenklar.
    Er konnte es kaum glauben, dass er unterwegs war, um sich mit Krychnak zu treffen.
    Der Spaltlippige hatte behauptet, er sei der Einzige, der Anka helfen könne. Aber er war ein Dämon und denen konnte man nicht trauen! Doch Rhett musste es tun. Er konnte eine Chance, Anka zu retten, nicht einfach verstreichen lassen.
    Mit pochendem Herzen ging er über den Innenhof des Schlosses und blieb auf der Zugbrücke stehen. Gerade noch im Bereich der M-Abwehr.
    Gute zehn Meter entfernt, mitten auf der Straße, stand Krychnak. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste Rhett an. Das käsige Licht des Monds ließ Krychnaks ohnehin bleichen Teint noch kranker wirken.
    »Du bist gekommen«, stellte der Dämon fest. »Ich hatte schon befürchtet, der Abwehrschirm hätte meinen Ruf blockiert. Aber dazu war er offenbar nicht schwarzmagisch genug.« Er nickte Rhett zu und fuhr in lockerem Plauderton fort: »Es kann nie schaden, wenn man ein paar Tricks mehr beherrscht, nicht wahr, Erbfolger ?«
    »Wie hast du es überhaupt geschafft, Kontakt mit mir aufzunehmen?«
    »Oh, das war leicht! Aktanur ist der Zwilling deines Vorfahren. Ihr seid von einem Blut. Ich musste nur die geistige Verbindung verwenden, die zwischen Verwandten häufig besteht.«
    »Was willst du von mir? Wie kann ich Anka helfen?«
    Krychnak machte mit beiden Armen eine ausholende Bewegung, die das ganze Château Montagne zu umfassen schien. »Zunächst einmal solltest du ganz zu mir herauskommen und dich nicht hinter einem magischen Schirm verkriechen. Dieses Verhalten geziemt einem Erbfolger nicht.«
    »Warum sollte ich das tun? Dann bin ich dir schutzlos ausgeliefert!«
    »Sei nicht albern! Ich werde dir kein Leid zufügen! Darauf hast du mein Wort!«
    »Das Wort eines Dämons!«
    »Es ist das einzige, das ich dir geben kann. Aber
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