Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Garaus machen würde.
    Der Angriff der Hauptstreitmacht lief an der Vorderfront des Gebäudes.
    Sorgesh konnte sich nicht vorstellen, dass man zweihundert Vampire lange aufhalten konnte. Er konnte nicht ahnen, wie die erste Angriffswelle ausgegangen war. Ansonsten hätte er seinen Siegesmut vielleicht ein wenig nach unten hin revidiert.
    Sorgesh hielt sein armlanges Schwert mit beiden Händen umfasst. Mit dieser Klinge wollte er das Kapitel Morano beenden. Und dazu musste der Kopf des alten Vampirs rollen. Der Clanführer sah keinen Sinn darin, sich hier vorsichtig zu bewegen. Es musste zum Zusammenprall kommen - warum ihn also hinauszögern? Das blutrünstige Dutzend raste wie ein Sturmtrupp durch die Gänge.
    Plötzlich mündete der Gang in einer großen Halle, die im Zentrum des Gebäudes lag. Und dort erwartete er sie - ihr König , ihr Herrscher . Sorgesh lachte wild auf, als er Tan Morano erblickte.
    »Du? Du willst mein Herr sein? Schau dich doch an - du bist ein aufgeblasener Fatzke, der wie ein Weib herumläuft. Schaut ihn an, Männer - wollt ihr vor dem da eure Knie beugen?«
    Die Vampire reagierten nicht ganz so, wie Sorgesh es erwartet hatte, denn auch wenn sie harte Krieger waren, so hatten sie Respekt vor jemandem, der sich zum Herrn über ihr Volk hatte aufschwingen können. Sie wollten keinen König, doch als sie nun so direkt vor ihm standen, überwog eher Angst als jedes andere Gefühl.
    Sorgesh war da vollkommen anders. Er konnte einfach nicht glauben, wie Morano sich hier präsentierte. Er trug eine weiße Toga, offene Haare… so hätten sich vielleicht die Frauen seines Clans kleiden dürfen, jedoch ganz sicher kein männlicher Vampir.
    Morano stand wie eine Statue vor den Männern. Kein Muskel seines Gesichts zuckte, da gab es nicht den Hauch einer Emotion - erst recht keinen Hauch von Angst. Moranos Stimme war kühl und abweisend.
    »Wer wagt es, in mein Haus einzudringen? Wisst ihr vielleicht nicht, wem ihr hier gegenübersteht? Sprecht jetzt - oder verlasst mein Haus. Vielleicht werde ich euch dann euer elendes Dasein lassen.«
    Sorgesh starrte mit weit aufgerissenem Mund auf den Togaträger. Mit allem hatte er gerechnet, doch sicher nicht mit einer solchen Ansprache. Es dauerte einige Sekunden, in denen absolute Stille herrschte, ehe Sorgesh zu einer Antwort ansetzte. Doch Morano kam ihm zuvor.
    »Bist du ein Idiot? Oder warum sprichst du nicht? Nun sag schon - welcher Wahnsinn hat euch angetrieben, als ihr hier eingedrungen seid? Beeile dich mit der Antwort, sonst schneide ich dir die Zunge aus deinem Maul, damit du ewig schweigen kannst.«
    Wie hätte Sorgesh auch ahnen können, dass Morano Zeit gewinnen wollte. Jede Sekunde war wichtig für ihn, denn er musste gleich blitzschnell und ohne jedes Zögern handeln. Dennoch glaubte Morano zu fühlen, wie der Machtkristall zum ersten Mal auf ihn regierte. Es war beinahe so, als würde er ungeduldig auf Moranos Aktion warten. Er wollte aktiv werden - gar keine Frage.
    »Ich werde dir zeigen, wer hier der Idiot ist!« Sorgesh war außer sich vor Wut. So hatte noch nie jemand mit ihm geredet. Wild schwang er sein Schwert hoch über den Kopf und stürmte auf Morano zu, der unbewaffnet war. Doch das änderte sich im gleichen Augenblick. In der linken Hand des Vampirs lag plötzlich ein Gladius, das Kurzschwert der Römer. Es schimmerte bläulich, schien eine Aura um sich zu tragen.
    Sorgesh schlug zu. Sein Hieb hatte Tan Moranos Schädel spalten sollen, doch so weit kam es nicht. Morano hob mit spielerischer Leichtigkeit den Arm und parierte den mörderischen Schlag. Morano kannte keine stärkere, keine schwächere Hand - links wie rechts war er gleich gewandt und stark. Dieser Umstand kam ihm nun zugute, denn der fehlende Daumen behinderte seine rechte Hand mehr, als er es geglaubt hatte.
    Geschickt lenkte Morano die breite Klinge des Rumänen zur Seite. Im Stahl von Sorgeshs Schwert zeichnete sich deutlich eine breite Kerbe ab, exakt dort, wo Moranos Waffe aufgeprallt war. Sorgesh sprang blitzschnell zwei Schritte zurück, denn dies musste ein Zauberschwert sein. Er war sicher, dass es den Stahl seiner Klinge glatt durchtrennen konnte.
    Morano lächelte überlegen. Es war so leicht gewesen - nur die Vorstellung eines Gladius mit ganz speziellen Fähigkeiten hatte ausgereicht, um die Waffe zu generieren. Der Machtkristall hatte augenblicklich regiert. Und nun wollte Morano mit den Männern spielen, die hier waren, um ihn zu töten.
    Die ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher