Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gegensatz zu ihrem Aussehen stand: „Das geht dich einen feuchten Kehrricht an, Kleiner. Oder bist du ein Kontrolleur der GAVÖK?"
    „Das nicht. Aber an mir kommt keiner vorbei."
    Scrugg deutete auf den Becher und erklärte lässig: „Ich weiß, daß Sympathie viele Türen öffnet. An der Höhe dieses Unkostenbeitrags können Sie den Grad meiner optimistischen Gedanken ermessen. Wir sind hier, um geschäftliche Interessen wahrzunehmen. Dabei sind wir gewissermaßen empfindlich, was die GAVÖK und die offiziellen Organe betrifft. Vielleicht hat hier jemand gehört, daß ein Loower-Raumschiff gekapert wurde?"
    Der Posten riß den Mund auf und ließ beinahe den Becher fallen. Verwirrt fischte er den Geldschein aus dem Schnaps; das Spezialmaterial war halb transparent geworden.
    „Sie sind das gewesen?"
    „Ich verlasse mich auf Ihre Diskretion, murmelte Scrugg. „Das beste Hotel hier am Platz?"
    „Das ‘Chorda dorsalis’, auf jeden Fall. Und falls Sie Kontakte suchen, fragen Sie nach Pinky dem Gnom, im Multinational. Sagen Sie, Tery Velini schickt Sie. Brauchen Sie einen Gleiter in die Stadt?"
    Dalaniekay öffnete ihren Pelz und stellte ein eindrucksvolles Dekollete zur Schau. „Sehe ich aus, als ob ich zu Fuß laufen würde, Kleiner?" fragte sie"
    „Keineswegs, Lady", antwortete der Posten mit einem breiten Grinsen. „Sie brauchen eine Wolke, auf der Sie schweben können."
    „So sieht’s aus!" meinte sie zufrieden. „Mach schon, Bubi!"
    Auch das Kontrollgebäude ließ erkennen, daß der Planet schwer verwüstet und zu hastig und mit zu geringen Mitteln aufgebaut worden war. Massive Grundmauern wurden von Plastikbausteinen abgelöst, Teile der Halle bestanden aus Knochen, und überall herrschten Schmutz und Ärmlichkeit. Es gab heute morgen nur wenige Besucher; die Schalter und Büros waren kaum besetzt.
    „Nehmen Sie den gelben Gleiter, draußen", sagte der Posten und erkannte erst jetzt, welche Zahl auf dem Geldschein stand. „Und denken Sie daran: Chorda dorsalis und Pinky, ja? Was hatte eigentlich das Loower-Schiff geladen?"
    Der Mann mit dem scharfgeschnittenen Gesicht und dem auffallenden Oberlippenbart lächelte kalt.
    „Für die Loower war es ein harmloses Gewürz. Auf andere Metabolismen wirkt es auf höchst interessante Weise."
    Er faßte die Frau am Oberarm und zog sie mit sich. Vor der Halle warteten vier Gleiter. Kaum hatten sich die Türen hinter den Besuchern geschlossen, kam Leben in den Posten. Er hastete quer durch die Halle, wählte eine Nummer am Interkom und sagte, als sich der andere Teilnehmer meldete: „Hier spricht Tery. Hör zu, Pinky! In dem gelben Gleiter kommen zwei Typen ins Chorda. Es ist Scrugg Tomas mit seiner Kleinen. Sie haben dieses Raumschiff überfallen. Es ist voll Rauschgift, wie wir gehört haben. Sie kommen später wahrscheinlich zu dir. Ein großer Kerl, mindestens ein Meter neunzig, weißes Haar und ein Schnurrbart, so groß wie ein Handtuch. Und seine Freundin..." Er stieß einen schrillen Pfiff aus. „Du weißt, was du zu tun hast?"
    „Du hast dich nicht geirrt? Das wäre eine Sensation", grollte Pinky. Seine Stimme war abenteuerlich tief.
    „Oder nur ein Gerücht?"
    „Prüfe es selbst nach. Wenn es kein Gerücht ist, haben wir unsere Finger drin, klar?"
    „Klar, Partner. Den Namen habe ich schon gehört. Ein Krimineller, dieser Tomas. Auf Terra suchen sie ihn, habe ich gehört."
    „Wollte dich bloß informieren, Kumpel. Ich komme in die Bar, wenn ich hier fertig bin, klar?" schloß Tery erwartungsvoll.
    „Hast ‘nen Drink frei, Partner."
    Der Bildschirm wurde dunkel. In den Blick des Wachtpostens trat ein erwartungsvoller Glanz. Wenn auch nur die Hälfte von den Gerüchten stimmte, dann waren die seit Jahren wichtigsten Leute heute hier gelandet. Eine Variante des Gerüchts sagte, daß die Ladung des fremden Frachters aus einem Rauschmittel bestand, das in den Grenzen der Galaxis nicht seinesgleichen kannte.
     
    *
     
    „Halt! Das muß ich genauer sehen!"
    Der Gleiter bremste. Der Pilot kurbelte die quietschenden Scheiben herunter. Sie befanden sich auf der Gleitorpiste zwischen Raumhafen und Siedlung. Von der Anhöhe und der Rampe hatte man einen hervorragenden Blick über ganz Krockock. Scrugg Tomas beugte sich vor und schüttelte den Kopf.
    „Das also sind die Knochenpaläste auf den Resten der Stadt. Und dort unten befindet sich die Zentrale für den Schwarzen Markt der Galaxis. Höchst beeindruckend!"
    „Niemand weiß, woher die Knochen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher