Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben."
    Er griff zur Seite, faßte einen kleineren Mann an der Brust und stieß ihn gegen die Mauer.
    „Du wirst stundenlang blind bleiben", sagte er schneidend. „Und wenn du nicht sprichst, bist du lebenslang ein Krüppel. Wer schickt euch?"
    „Ich kenne ihn nicht. Sie kamen mit einem Raumschiff. Viele Männer", stotterte der Angreifer. Seine Augen waren rot und tränten; er blinzelte in dem wirbelnden Staub. Ein schwankender Scheinwerfer rief, zusammen mit den Schatten der herumtaumelnden Männern, gespenstische Effekte hervor. Niemand schien sich zu kümmern, was zwischen den beiden Häusern vorfiel.
    „Viele Männer aus einem Raumschiff? Ein terranisches Schiff?"
    „Ja. Fünfhundert Meter Durchmesser. Sie wollen, daß wir ihnen Munarquon beschaffen."
    „Wozu? Ich bin der Händler?"
    „Sie sagten, sie glauben nicht den Informationen, die sie von dir haben."
    Wieder griff Scrugg in eine Innentasche und lockerte für einen Moment den Griff um den Hals des Angreifers. Dalaniekay trat einige Schritte vor, hob ihre Waffe und drückte sie gegen die Schläfe eines Mannes.
    „Halt. Zurück!" sagte sie hart. „Noch ein Schritt, und du stirbst."
    Der Angreifer blieb bewegungslos stehen.
    Scrugg drückte dem Mann vor ihm ein Briefchen des Rauschgifts in die Hand, dann sagte er: „Hier ist eine Probe. Fragt bei Pinky dem Gnom nach, wie das Zeug wirkt. Und verschont mich mit solchen Kindereien."
    „Sie haben uns sehr viel Geld gegeben..."
    „Euer Problem. Wenn mich die Leute aus dem Raumschiff suchen, ich bin im Hotel Chorda. Verstanden?"
    Ein blinder Angreifer krachte schwer gegen die Knochenmauer, und Scrugg bückte sich. Er faßte den Mann, der krampfhaft das Munarquon-Päckchen umklammerte, an den Beinen und an der Jacke, hob ihn hoch und warf den schweren Körper in den Haufen der torkelnden und hilflos schreienden Männer. Dann wandte er sich ab und staubte Knochenmehl von den Handschuhen.
    „Geschmacklos und überflüssig", sagte er rauh. „Und jetzt gehen wir nicht in dieses dämliche Hotel, sondern in das beste Restaurant dieser gastfreundlichen Schwarzhändlersiedlung."
    „Dies scheint die beste Idee des Tages gewesen zu sein, Liebster", stimmte Dalaniekay zu und hängte sich wieder bei ihm ein. Sie hielten nach hundert Metern - der Sturm hatte in dieser Zeit gerade seine Stärke verloren einen Ertruser an.
    „Freund", rief Scrugg. „Wir sind fremd hier. In welchem Restaurant essen hungrige und verwöhnte Terraner am besten?"
    „Dort drüben", deutete der wuchtige Umweltangepaßte. „Nennt sich ‘Beim satten Toloter’. Teuer, aber gut.
    Beeilen Sie sich, Mister Scrugg, es ist immer ziemlich voll um diese Zeit."
    „Verbindlichsten Dank."
    Er zog Dalaniekay mit sich und war jetzt ganz sicher, daß die Regie ihres gemeinsamen Auftritts hervorragend gewesen war. Dieser zu acht Zehnteln ernstgemeinte Überfall bewies das dringende Interesse des noch unbekannten Großkunden, dessen Raumschiff entweder drüben auf Krockock Port stand oder im Orbit schwebte. Im Satten Toloter gab es tatsächlich noch zwei Plätze, und auch der menschliche Kellner wußte die Namen seiner neuen Gäste. Sie lasen die computerausgedruckte Speisekarte und erschraken über die Preise.
    „Falls du es nicht vergessen hast wir haben noch Geld. Also keine verschämte Zurückhaltung, Kleine!"
    „Nie gehabt, Schätzchen. Außerdem trinke ich wieder Champagner, klar?"
    Sie waren ein seltsames Paar. Von schäbiger Eleganz, scheinbar reich wie einer der reichsten Schwarzhändler hier, deutlich Gefährlichkeit ausstrahlend und anscheinend gelöst und heiter. Der Mann redete weniger und beobachtete die Umgebung mit mißtrauischen, schnellen Augen. Die Frau war hübsch, aber ordinär, aber auch sie machte den Eindruck, als könne man sie nicht übers Ohr hauen. Mit deutlichem Staunen sahen die anderen Gäste, welche Mengen und welch ausgesucht teuren Delikatessen diese Besucher bestellten. Schließlich lehnte sich Scrugg zurück und hob das Glas.
    „Ich bin sicher, du halbbetrunkene Schönheit", sagte er so laut, daß man ihn leicht an den Nebentischen verstehen konnte, „daß wir heute gut schlafen werden. Und morgen verkaufen wir das Zeug und machen uns von dem Geld ein paar schöne Wochen."
    Tomas zahlte, ließ einen Gleiter kommen und bugsierte Dalaniekay, die ziemlich betrunken war, ins Hotel zurück. Der Tag war ein voller Erfolg gewesen. Ab dem Augenblick, an dem die Fremden mit ihrem großen Raumschiff auftauchten, würde

Weitere Kostenlose Bücher