Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mit Hilfe von NATHAN die funktionellen Fehler, und das auf eine Weise, die aus Earny eine Art Genie machte."
    „Sachen gibt es!" meinte Vavo Rassa und schüttelte den Kopf.
    Die Tür hinter Julian Tifflor öffnete sich. Ein junger Mann in einfacher hellblauer Montur betrat die Terranerseite des Kommunikationsraums. Er war ziemlich klein und schlank und schien nicht sehr kräftig zu sein. In seinem Gesicht fiel vor allem die blasse Haut auf. Sein aschblondes, schwach gelocktes Haar war im Nacken zu einem kurzen „Pferdeschwanz" gebunden.
    „Kid!" rief Julian Tifflor.
    „Hallo, Tiff!" sagte der junge Mann und lächelte verlegen. „Ich wollte eigentlich zu Mister Rassa. Wenn ich störe, gehe ich wieder."
    „Du störst nicht, denn wir sind beide wegen der gleichen Angelegenheit hier, Kid", erwiderte Julian Tifflor.
    Er wandte sich an die beiden Siganesen und erklärte: „Das ist Kyron Barrakun, meine Herren. Sie haben selbstverständlich das Recht, ihr. allein zu sprechen.
    Allerdings nehme ich an, daß Kyron hierhergekommen ist, weil er Ihren Auftrag, Mister Rassa, zu Ihrer Zufriedenheit ausgeführt hat. In dem Fall brauchte er nur einmal zu berichten, wenn ich hierbleibe."
    „Einverstanden", sagte Vavo Rassa.
    Kyron Barrakun nickte, setzte sich in einen der herumstehenden Sessel und sagte: „Ich habe mich durch verschiedene Computerverbindungen durchgefragt und geriet dabei zufällig an den Servocomputer des Wohnflügels der Botschaft von Siga."
    „Zufällig?" warf Julian Tifflor ein.
    „Absichtlich wäre ja verboten, Tiff", erwiderte Kyron mit ernstem Gesicht. „Es hätte in diesem Fall nicht nur die Privatsphäre eines Menschen verletzt, sondern auch noch das verbriefte Recht einer diplomatischen Vertretung auf Sicherheit gegen Bespitzelung und so weiter."
    „Es ist gut, daß du Bescheid weißt, Kid", meinte Tifflor ironisch. „Was hat dir der Servocomputer geflüstert?"
    „Er hat mir die persönlichen Aufzeichnungen von Mareisi Puthmer offenbart, die er sozusagen als Computertagebuch führt. Darin ist die Information enthalten, daß Mareisi Puthmer seit längerer Zeit in Mister Vavo Rassa verliebt ist. Da sie weiß, daß er sich strafbar machen würde, wenn er sich ihr näherte, und daß er deshalb alle Annäherungsversuche vermeiden würde, hatte sie gehofft, ihn auf sich aufmerksam zumachen, wenn sie ihn beschuldigt, ihr zugeblinzelt zu haben."
    „Typisch Weib!" rief Vavo Rassa erbost. „Sie hat mich tatsächlich auf sich aufmerksam gemacht, aber wie könnte ich mich deswegen in sie verlieben!"
    „Sie hätte beinahe die Karriere meines Kollegen zerstört", warf Rayn Verser ein.
    „Das war nicht ihre Absicht", widersprach Kyron Barrakun. „Mareisi Puthmer glaubte, ihre Mutter würde Vavo Rassa in die Botschaft zitieren und ihm dort Vorwürfe machen und sie wollte in das Gespräch hineinplatzen und seine Blicke auf sich ziehen. Daß ihre Mutter sich bei Mister Tifflor beschwert hat, weiß sie bis jetzt noch nicht."
    Julian Tifflor lachte laut und klatschte sich auf die Schenkel.
    „So eine kindische Intrige!" erheiterte er sich. „Und erwachsene Menschen fallen darauf herein! Bitte, entschuldigen Sie, Mister Rassa."
    „Gern geschehen", erwiderte Vavo Rassa grinsend. „Gleich nachher gehe ich zu Mareisis Mutter, dieser Gewitterziege, und sage ihr die Meinung über ihre saubere Tochter und darüber, was ich von Leuten halte, die aus einer Bakterie eine Maus machen."
    „Nichts dergleichen werden Sie tun, Mister Rassa!" sagte Julian Tifflor. „Oder wollen Sie verraten, daß Mister Barrakun gleich gegen zwei Gesetze verstoßen hat?"
    „Es handelte sich um einen Zufall!" protestierte Kyron Barrakun. „Um einen seltenen Zufall zwar, aber um einen, dessen Möglichkeit sich mit einer Wahrscheinlichkeitsrechnung nachweisen läßt."
    Tifflor nickte.
    „Ich zweifle nicht daran, daß du deinen Kopf aus der Schlinge ziehen wirst und daß der Servocomputer der Botschafterin sogar bestätigen wird, daß es sich um einen Zufall und nicht um einen gezielten Zugriff handelte.
    Schließlich tanzen Computer nach deiner Pfeife, mein Freund. Aber ich bin ebenso sicher, daß Aloe Puthmer diese Beweise nicht anerkennen wird. Sie würde auf jeden Fall einen diplomatischen Skandal daraus machen-und das können wir uns nicht leisten."
    „Ich habe einen Vorschlag, Mister Tifflor", sagte Rayn Verser.
    „Lassen Sie ihn bitte hören!" erwiderte Tifflor.
    „Ich könnte Kontakt zu Miß Mareisi Puthmer aufnehmen, ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher