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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Chance."
    Hotrenor-Taak nahm einige Einstellungen vor, und auf einem Monitor erschien ein Diagramm. Es handelte sich um eine Kugel von smaragdgrüner Farbe. Diese war von einer größeren Kugelschale eingehüllt, die rot leuchtete. Dazu erklärte der Lare: „Die grüne Kugel zeigt die GORSELL bei normaler Ausdehnung, die rote Kugelschale dagegen ihr augenblickliches Volumen. Jetzt rufe ich den Wert für die größtmögliche Belastbarkeit und für die noch vertretbare Ausdehnung ab."
    Er nahm wieder einige Einstellungen vor, woraufhin eine dritte Kugelschale erschien. Sie strahlte in grellem Weiß und lag nur knapp über der roten Kugel.
    „Diese Werte sind nicht hundertprozentig, sondern es gibt noch eine Toleranzgrenze", fuhr Hotrenor-Taak fort. „Es ist also nicht gesagt, daß die GORSELL sofort explodiert, wenn die Ausdehnung die Gefahrengrenze überschreitet. Aber die Katastrophe hätte auch schon vorher eintreten können."
    „Sehr beruhigend, das zu wissen", sagte Arzachena.
    „Paß auf, Pyon", sagte Hotrenor-Taak, als auf dem .Bildschirm sieben schlauchähnliche Gebilde auftauchten, die von verschiedenen Seiten in das Diagramm der GORSELL mündeten. „Das sind die Kraftströme, die die GORSELL speisen. Es handelt sich dabei uni regelrechte Energietunnel. Einer davon ist besonders stark, ein zweiter etwas schwächer, und die übrigen fünf sind kleiner und von gleichem Umfang. Man kann hier deutlich sehen, daß sie praktisch aus dem Nichts kommen. Und es läßt sich leicht erkennen, daß sie merklich an Intensität verloren haben."
    „Mich würde es nur beruhigen, wenn sie ganz erlöschen", sagte Arzachena mit krächzender Stimme. „Ich verstehe nicht, wie du das so gelassen hinnehmen kannst, Taak."
    „Ich sehe im Augenblick nur die Vorteile für uns", antwortete der Lare, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen. Als Arzachena etwas erwidern wollte, gebot er ihm mit einer Handbewegung Schweigen. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie sich die Energieschläuche an einer Stelle ausdehnten. Es entstand eine Verdickung, die sich unaufhaltsam auf die GORSELL zuschob.
    „Jetzt kommt das dicke Ende", konnte sich Visbone nicht verkneifen zu sagen.
    „Genau", stimmte Hotrenor-Taak zu. „Und danach kommt nichts mehr."
    Die Verdickungen der Energietunnel verschmolzen miteinander und gingen in die GORSELL über. Der SVE-Raumer bekam für einen Moment die Form einer Birne. Im selben Augenblick, während die drei die Veränderung auf dem Bildschirm beobachten konnten, ging eine Erschütterung durch die GORSELL. Obwohl vorgewarnt, wurde Hotrenor-Taak von der Plötzlichkeit und der Wucht dieses Ereignisses dennoch überrascht.
    Mit dem eruptionsartigen Beben setzte ein Tosen und Brausen ein, als fege ein Hypersturm durch die Kommandozentrale. Die Instrumente fielen aus, und die Alarmanlage gellte.
    Dann wurde es dunkel.
    Als die Beleuchtung wieder anging, erlebten die drei Insassen des SVE-Raumers eine neuerliche Überraschung. Auf einmal herrschte in der Kommandozentrale ein Gedränge von allen möglichen Leuten.
     
    *
     
    Boyt Margor hatte sich selten so hilflos gefühlt wie angesichts dieser Katastrophe. Es nützte ihm nichts, daß er sich psychisch gegen den gewaltigen Sog stemmte, der ihn erfaßte. In aufkommender Panik klammerte er sich irgendwo fest, aber auch das war keine taugliche Maßnahme gegen die unbekannten Gewalten.
    Er wurde fortgerissen und durch ein unendliches Nichts gewirbelt. Er hatte das Gefühl, in einem Vakuum zu treiben und von dem inneren Druck zerrissen zu werden. Dieser Zustand dauerte schier endlos. Er dauerte so lange, daß er Zeit hatte, sein bisheriges Leben in rascher Abfolge von Höhepunkten und Niederlagen noch einmal durchzumachen.
    Und er zog eine traurige Bilanz: Die Erfolge konnten die Negativa nicht aufheben.
    War das das Ende? Der Tod im Hyperraufe?
    Aber nein, es kam noch etwas nach. Licht und Wärme. Der Dezentralisation seines Seins folgte ein neuer Zusammenschluß. Die taub gewordenen Sinne erwachten wieder. Er registrierte, daß dem Nichts eine räumliche und physikalische Komponente hinzugefügt wurde. Das Nirgendwo entließ ihn an einen Ort mit vierdimensionalen Gegebenheiten.
    Es war ein fremder Ort, aber er hatte Tiefe und Plastizität. Und der Faktor der Zeit dokumentierte sich an den Bewegungsabläufen der Menschen um ihn.
    Ein Stimmengewirr hob an. Boyt Margor sah viele bekannte Gesichter um sich. Da war nicht nur Poul Santix, sondern auch Allan Milestone und
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