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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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erleben."
    „Was redest du da, Poul", sagte Margor angewidert und schüttelte die Hand des Hyperphysikers ab.
    „Begreifst du denn nicht, daß dies unser aller Untergang ist?"
    Poul Santix lachte.
    „Das ist nicht die Apokalypse, Boyt, sondern die Genesis", sagte er geheimnisvoll. „Was wir hier erleben, ist die Werdung einer neuen Hyperraumnische, einer Großraumklause, die größer und wunderbarer ist als alle bisherigen zusammengenommen. Ich weiß, wovon ich rede, Boyt. Ich habe eindeutige Ortungsergebnisse."
    Er hat den Verstand verloren, dachte Baya erschüttert. Ich muß endlich handeln!
    Boyt Margor schien jedoch nicht zu merken, daß der Hyperphysiker unter Wahnvorstellungen litt. In seiner Verzweiflung war er für die verrücktesten Thesen zu haben.
    Er packte den Hyperphysiker an den Oberarmen und fragte: „Bist du sicher, Poul? Was läßt dich glauben, daß eine neue Hyperklause entsteht?"
    „Eine Superklause!" rief Poul Santix. „So groß wie ein Planet! Oder so groß, daß ein ganzes Sonnensystem darin Platz hat! Vielleicht aber ein eigenes Universum. Dein Universum, Boyt! Erinnere dich daran, was passierte, als du diese Großraumnische erschufst. Vor dem Zusammenschluß bildeten sich zwischen den einzelnen Klausen Energieschläuche und verbanden sie miteinander. Dasselbe geschieht auch jetzt. Ich habe einen solchen Energieschlauch, der von der Großklause in den Hyperraum führt, eindeutig angemessen. Alle Energien strömen durch diesen."
    Margor stieß den Hyperphysiker verächtlich von sich.
    „Narr! Ist das der einzige Beweis, den du für deine Theorie hast?"
    Baya hörte nicht mehr hin. Sie hatte einen Entschluß gefaßt und wollte endlich eine Tat setzen. Ihr Plan war es, alle in der Großklause befindlichen Wesen in ihr Wunschdenken einzuschließen und sie auf den distanzlosen Schritt mitzunehmen. Unter günstigeren Bedingungen hätte sie einen solchen Schritt nicht gewagt, denn sie war nicht sicher, daß die über die Großklause verstreuten Personen sich innerhalb des Wirkungsbereichs des Auges befanden.
    Aber da die Zeit drängte, hatte sie keine andere Wahl. Wenn ihr Unternehmen gelang und sie Boyt und seine Paratender sicher zur Erde brachte, konnte sie in den anderen Klausen ebenso vorgehen.
    Sie hörte Poul Santix’ weinerlichen Monolog, aber sie nahm seine Stimme nur unterbewußt wahr. Baya konzentrierte sich völlig auf ihre Aufgabe. Sie wußte, daß das Leben vieler Menschen davon abhing, wie gut sie die Möglichkeiten des Auges ausschöpfen konnte.
    Es hing alles nur davon ab. Denn das Auge konnte Berge versetzen. Sie mußte diese Kräfte nur mit ihrem Geist mobilisieren.
    Sie hatte bis zum allerletzten Moment Angst vor der Verantwortung und war nahe daran, sie Boyt Margor zu übertragen. Nur die Gewißheit, daß der Gäa-Mutant ihr Vertrauen mißbrauchen würde, ließ sie doch noch davor zurückschrecken, ihm das Auge auszuhändigen.
    Jetzt! dachte sie.
    Ein Sog erfaßte sie.
    Baya fühlte sich hochgehoben und davongeschleudert. Es war wie in einem Mahlstrom der Elemente, der an ihr zerrte. Sie wurde in einen Strudel hinabgerissen und in einem rasend schnellen Zeitablauf durcheinandergewirbelt, der ihr trotzdem wie eine Ewigkeit erschien.
    Sie wußte nicht, was passierte. Ihr war nur klar, daß dies nicht der distanzlose Schritt von der Hyperklause nach Terra war.
    Irgendwelche unbekannten Kräfte hatten ihr Wunschdenken überlagert und aufgehoben. Und diese Kräfte gingen nicht von dem Augenobjekt aus.
     
    7.
     
    „Hat man je ein schöneres SVE-Schiff gesehen!" rief Pyon Arzachena überschwenglich. „Gib es zu, Taak, daß auch du noch nie einen energieträchtigeren SVE-Raumer als die GORSELL gesehen hast."
    „Zumindest nach dem Verschwinden der Mastibekk-Pyramiden nicht mehr", schränkte Hotrenor-Taak ein.
    Aber auch er war gut gelaunt, denn die Ausgelassenheit des Prospektors und seines Vetters hatte auf ihn übergegriffen.
    „He, Schneeflocke, aufgewacht", rief Alban Visbone zu dem MV-Roboter, der immer noch in einem beständigen Leuchten erstrahlte. „Du brauchst nicht mehr zu meditieren, denn wir sind unsere Sorgen los."
    „Ich meditiere nicht, sondern ich erforsche mein Inneres", erwiderte der Kristallroboter singend. „Und ich muß sagen, ich entdecke immer neue Aspekte der Schönheit an mir."
    „Ich kenne etwas, das schöner ist als du", sagte Visbone.
    „Das gibt es nicht", behauptete Schneeflocke.
    „Und ob. Es ist die GORSELL", verkündete Visbone
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