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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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dieser Tunnel tatsächlich durch ihn allein beherrscht wurde. Er hatte ihn für die anderen Geschöpfe geschaffen, die seit Beginn der Zeiten verflucht waren und nun einen Kanal suchten, um ins Paradies zu gelangen.
    »Ich sehe mich«, erklärte er mir, »und ich sehe auch die anderen sehr genau. Willst du wissen, was geschieht?«
    »Nein!«
    »Ich sage es dir trotzdem, denn ich will dich noch hilfloser sehen, verdammt!«
    »Nein, ich…«
    Er ließ sich nicht beirren. »Der Chef, dein Chef, hat von dem Chinesen die Waffe bekommen. Jetzt geht er auf deine Liege zu - hat sie erreicht. Er bleibt stehen - bewegt sich wieder, weil ich es so will. Ich habe ihm den Befehl gegeben, und deine Freundin blutet jetzt noch stärker.« Er lachte, bevor er weitersprach. »Jetzt bewegt er seinen Arm. Die Waffe wandert über deine Brust, Richtung Gesicht. Prima, daß er mir gehorcht. Ja, er ist gut. Aber er hat auch keine andere Wahl. Die Mündung schwebt über deiner Stirn. Wenn er jetzt abdrückt, zerfetzt die Kugel dein Gehirn. Oh, er ist brav: er senkt die Waffe. Wie wunderbar!«
    Nathan jubelte. »Was bin ich nur für eine Person, daß ich dies alles zu sehen bekomme. Es ist wirklich einmalig. Ich kann mich nur freuen - wunderbar!«
    Ich schwieg.
    Ich hörte die Musik, aber die klang längst nicht mehr so deutlich. Das verdammte Gesicht hatte ihr einen Großteil genommen.
    »Er hat es geschafft. Die Mündung berührt die Stirn. Und sein Finger liegt am Abzug. Er wird schießen…«
    Nathan verstummte. Die Pause dauerte nicht lange, denn ich hörte wieder seine Stimme.
    Diesmal klang sie hoch, schrill, beinahe wie die einer Frau, und er erstickte fast an seinem eigenen Triumph. »Er schießt! Gleich bist du tot, Sinclair…«
    ***
    Klick!
    Kein Schuß, kein Knall, kein Echo, nur dieses berühmte Geräusch, das entsteht, wenn eine Waffe versagt. Für alle Anwesenden war es kaum zu begreifen, denn damit hatte niemand gerechnet.
    Die Waffe hatte versagt. Dies zu begreifen, fiel selbst einer Person wie Nathan schwer, denn er hatte voll und ganz auf Sinclairs Tod gesetzt.
    Aber ein Klick war nicht der Tod, und auch Sir James sowie Professor Benson konnten es nicht fassen.
    Einer aber wußte Bescheid: Suko.
    Er hatte, ohne daß es von Nathan bemerkt worden wäre, die Waffe gesichert. Und Suko handelte jetzt auch.
    Die Überraschung der anderen nutzte er aus, denn Suko besaß für diesen Fall eine ultimative Waffe.
    Er brauchte nicht mal eine Sekunde, um seinen Stab zu berühren, und er hatte sich dabei so gedreht, daß ihn Nathan nicht unbedingt beobachten konnte.
    Suko faßte den Stab an.
    Dieser kurze Kontakt reichte ihm. Sekundenbruchteile später rief er das Schlüsselwort.
    »Topar!«
    ***
    Jetzt stand die Zeit still!
    Nicht für immer, nur für fünf Sekunden. Innerhalb dieser Spanne war Suko der einzige Anwesende, der sich bewegen konnte. Die anderen waren wie erstarrt. Sie blieben es für genau fünf Sekunden, in denen Suko alles klarmachen mußte.
    Und er war schnell.
    Wie ein Schatten hechtete er auf Jane Collins und Nathan zu. Er nahm sich nicht die Zeit, die Wunde und das Blut an Janes Hals zu betrachten. Das war jetzt unwichtig. Er mußte das Messer wegbekommen, stemmte Nathans Hand zur Seite, wuchtete den Arm herum, hörte es knacken und entwand ihm die Klinge.
    Danach katapultierte er Nathan gegen die Wand und rannte auf Sir James zu, der wie erstarrt neben John stand und noch immer auf die Stirn zielte.
    Suko schaffte es nicht mehr, die Beretta an sich zu nehmen, denn die Zeit war um.
    Er hörte Sir James stöhnen, der zugleich den Kopf anhob und Suko anschaute. In seinen Augen stand das Nichtbegreifen. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wie es möglich war, daß Suko bei ihm stand und John Sinclair noch lebte.
    »Die Beretta, Sir!«
    Als es Suko zu lange dauerte, riß er sie seinem Chef aus der Hand, fuhr herum und entsicherte sie dabei.
    Jane lag auf dem Boden. Sie hatte instinktiv Deckung gesucht.
    Nathan war wieder auf die Füße gekommen. Er stand breitbeinig da, schaute sich um, bewegte dabei hektisch den Kopf und hatte sein Maul noch mehr verzerrt.
    »Neinnn!« gurgelte er hervor. »Nein…« Er starrte auf seine leeren Hände. Plötzlich konnte er den rechten Arm nicht mehr bewegen. »Er muß tot sein!« brüllte er. »Dieser Mann muß längst tot sein…«
    »Er lebt aber!« rief Suko.
    Nathan zuckte zusammen. Er hob die Arme an, streckte sie halb vor und spreizte die Finger. In diesem Moment sah er aus,
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