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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall
Autoren: Volker Krämer
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sie die Präsenz des Machtkristalls hier an Bord davon ab, doch es hätte sicher einen Weg gegeben, wenn man ihn nur intensiv genug suchte.
    Es gab immer einen.
    Starless hatte Ted Ewigk ganz genau betrachtet. Der Mann war sicher auch ohne seinen so mächtigen Kristall ein ernst zu nehmender Gegner. Der Vampir nahm sich vor, in der Umsetzung seines Planes noch vorsichtiger, noch pedantischer zu sein.
    Wegen Al Cairo allerdings machte er sich da weniger Sorgen, denn der war ein Choleriker, den man wahrscheinlich ohne Probleme überwinden konnte. Starless stöhnte auf. Zum einen, weil man das sicher von ihm erwartete, denn garantiert wurde er rund um die Uhr überwacht, zum anderen, weil die Schmerzen tatsächlich langsam unerträglich wurden.
    Er brauchte Blut!
    Es fiel ihm von Minute zu Minute immer schwerer, seine Rolle zu spielen. Ganz sicher wäre es kein Problem gewesen, sich der Wachen vor der Tür zu bemächtigen und ihnen das Blut auszusaugen.
    Dann jedoch fiel ihm wieder ein, dass es sich bei diesen Wachen sicher um Men in Black handeln würde. Gut, die fielen für ihn als Ernährung aus, aber es waren genügend Ewige an Bord. Am besten würde ihm aber ganz sicher Ted Ewigks Blut munden.
    Dicke Schweißtropfen rannen von Starless’ Stirn. Erstaunlich, wie ähnlich der Vampirkörper doch in bestimmten Situationen dem eines normalen Menschen reagierte. Schmerz und Schweiß waren auch bei Starless eine untrennbare Einheit. Er hoffte, dass seine heimlichen Beobachter das auch deutlich genug sehen konnten.
    Al Cairo musste glauben, dass der Vampir so sehr litt, um nun alle Zurückhaltung bei einem neuerlichen Verhör zu vergessen. Aber noch war es dazu ein wenig zu früh. Starless versuchte nun, sich zu entspannen. Wie lange ihm das noch gelingen würde, konnte er selbst nicht genau sagen.
    Ein letztes Mal ging er alles im Kopf durch.
    Als er den Auftrag der ERHABENEN angenommen und vorbereitet hatte, waren ihm in den Archiven der DYNASTIE seltsame Dinge aufgefallen – in manchen Randbereichen der Galaxie war es immer wieder zu merkwürdigen Ereignissen gekommen, in deren Verlauf Raumschiffe verschwunden waren. Einfach so – ohne Erklärung, ohne erfolgreiche Aufklärung der Vorfälle. Starless hatte sich viel Zeit mit der Recherche gelassen, denn sein Plan musste perfekt sein.
    Er hatte ein seltsames Schema entdeckt, das sich durch diese Schiffsverluste zog. Nie hatte es Überlebende gegeben, nie war auch nur ein einziges Wrackteil aufgetaucht. Besonders auffällig aber war der Verlauf dieser Gebiete, in denen die Raumschiffe anscheinend regelrecht vom Nichts verschluckt worden waren.
    Starless kannte viele alte Legenden. Die meisten waren Produkte überspannter Fantasien. Doch nicht alle. Die Legende um die Angst , die an den Rändern der Galaxie lauerte, hielt sich hartnäckig. Vieles sprach dafür, dass dies weitaus mehr als eine der typischen Raumfahrermärchen war. Die letzten Verlustmeldungen brachten Starless dann zu der Überzeugung, dass er das nächste Auftauchen der Angst zumindest örtlich ziemlich exakt voraussagen konnte.
    Er musste also nur Al Cairos kleine Flotte richtig zu dirigieren wissen… nur …
    Doch Starless glaubte, das richtige Futter gefunden zu haben – den Anreiz, dem Al Cairo einfach nicht widerstehen konnte: die Aussicht auf Macht. Cairo wollte herrschen. Dazu musste er in der Wahl seiner Mittel gnadenloser als andere sein, rücksichtsloser und bereit, jedes Tabu zu brechen. Und er musste jedes Risiko eingehen, wenn es um einen Vorteil ging.
    Es war durchaus möglich, dass er auf seinem Weg an die höchste Macht selbst einen Krieg gegen sein eigenes Volk führen musste.
    Dazu benötigte er nicht nur Schiffe und ihm treu ergebene Krieger.
    Er brauchte überlegene Waffensysteme!
    Ein besseres Lockmittel konnte es für Al Cairo überhaupt nicht geben.
    Starless stöhnte auf. Er musste nun nichts mehr vortäuschen – die Qual war real und kaum noch zu ertragen. Es wurde Zeit zu handeln.
    Der zweite Akt stand an. Starless betrat die Bühne…
    ***
    Al Cairo hatte Ted Ewigk in den Verhörraum rufen lassen.
    Wieder stand links und rechts neben der Tür je ein Men in Black .
    Ewigk konnte nicht von sich behaupten, diese Cyborgs sonderlich ins Herz geschlossen zu haben. Doch für den Bestand der DYNASTIE DER EWIGEN waren sie unverzichtbar. Mochte die Rasse der Ewigen auch noch so mächtig und überlegen sein, so war ihre Population zahlenmäßig nicht sonderlich groß. Doch um Welten
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