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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln
Autoren: Unbekannt
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entgegen.
    „Warum melden Sie sich nicht mehr?" fragte Hengus mit eisiger Miene. „Ich habe versucht, Sie zu erreichen. Wo haben Sie sich wieder herumgetrieben? Sie sollten nach Imperium-Alpha kommen, falls Sie das interessiert. Inzwischen wird man dort allerdings auf Ihren Besuch keinen Wert mehr legen!"
    „Ganz im Gegenteil", versicherte Bursto mürrisch. „Wir sind gerade unterwegs."
    „Aha", machte Hengus sarkastisch. „Das geht ja wirklich schnell bei Ihnen. Ich nehme an, Sie haben inzwischen auch einen Bericht fertiggestellt. Was war dort in Indien los?"
    „Nichts weiter", erwiderte Bursto scheinheilig. „Außerdem wildere ich nicht in fremden Revieren. Fragen Sie doch die hiesigen Kollegen!"
    Hengus lief rot an.
    „Selna!" schrie er wütend. „Ich verlange, daß Sie mir alles berichten, aber sofort!"
    Die Lornsiterin beugte sich vor.
    „Das geht nicht", behauptete sie ernsthaft. „Ich weiß nämlich nichts."
    Hengus starrte sie fassungslos an. Dann holte er tief Luft. Bursto streckte hastig die Hand aus und unterbrach die Verbindung.
    „Wir sind gefeuert", meinte er nüchtern.
    „Er wird es sich anders überlegen", sagte Selna gelassen.
    „Warum hast du ihn angelogen?"
    „Ich lüge nie!" protestierte Selna vorwurfsvoll. „Ich habe dir doch gesagt, daß Cuve sich auf meine Diskretion verlassen kann. Offiziell wissen wir wirklich nichts. Ich habe Hengus nur mitgeteilt, wohin wir gehen.
    Über den Grund hat er nichts erfahren. Sollte ich ihm jetzt etwa sagen, daß wir etwas über eine dieser Entführungen wissen? Er hätte sofort gefragt, wie wir ausgerechnet auf Zudir gekommen sind."
    Bursto starrte sie an.
    „Und das, was wir erlebt haben? Diese ganze Räuberpistole um das alte Gemäuer auf Tharpos Feldern?"
    „Hätte Cuve uns nicht den Namen des Ortes genannt", erwiderte Selna würdevoll, „dann wären wir niemals nach Zudir gekommen, hätten San Tharpo nicht getroffen und die Stupa nicht von innen gesehen."
    „Mit anderen Worten: Ich darf das alles für immer aus meinem Gedächtnis streichen."
    „Das kommt auf Julian Tifflor an."
    „Wie bitte?"
    „Ganz einfach. Er muß Cuve nachträglich die Erlaubnis erteilen, mir den Namen des Mädchens und seinen Wohnort zu nennen. Sobald das geschehen ist, kannst du die Story ausschlachten."
    „Tifflor wird uns beide für verrückt erklären", sagte Bursto nach einer langen Pause. „Übrigens wenn es nach mir geht, wird es überhaupt keine Story geben. Es reicht, wenn das Mädchen mit seinen eigenen Erinnerungen fertig werden muß. Sie soll nicht auch noch alles per Bildschirm ein zweitesmal erleben müssen."
    „Für so zartfühlend habe ich dich gar nicht gehalten", sagte Selna spöttisch.
     
    *
     
    Julian Tifflor hatte veranlaßt, daß sofort Kopien von Burstos Aufzeichnungen angefertigt und an verschiedene Experten verteilt wurden. Als er selbst sich Dalanjas Bericht anhörte, war wieder Homer G. Adams bei ihm.
    Staunend vernahmen sie, was Dalanja über die Absichten der Fremden zu berichten wußte.
    „Ich habe ja schon einmal gesagt, daß es keine schlechte Theorie ist", murmelte Adams. „Besuch aus der Zukunft. Das erklärt vieles. Zum Beispiel, wie sie es fertigbrachten, bei uns aufzutauchen, ohne sich im Ortungsnetz zu verfangen."
    „Ich weiß nicht", sagte Tifflor nachdenklich. „Irgend etwas stimmt da nicht."
    „Wir sollten die Kinder unter die Lupe nehmen. Vielleicht finden sich in den Daten doch ein paar Anhaltspunkte, irgendwelche Abweichungen, die das Interesse der Fremden gerade an diesen Kindern erklären können."
    „Ich kümmere mich darum", versprach Tifflor. „Aber ich glaube nicht, daß wir etwas finden werden."
    Eine Ordonnanz meldete Bursto und seine Assistentin.
    „Jetzt bin ich gespannt", murmelte Tifflor.
    Bursto erwies sich als hochgewachsener, breitschultriger Terraner, ungefähr dreißig Jahre alt, mit schwarzem Haar und überraschend hellen Augen. Seine Bewegungen wirkten schwerfällig. Tifflor erkannte auf den ersten Blick, daß dieser Mann auf einem Planeten aufgewachsen war, dessen Schwerkraft ‘niedriger als die der Erde war. Die junge Frau namens Selna war fast so groß wie Bursto selbst, dabei aber unglaublich schlank. Sie sah sich kühl und gelassen um.
    Gyder Bursto erklärte, warum er Dalanja nicht mitgebracht hatte, und Tifflor nickte.
    „Wir werden uns später noch mit dem Mädchen beschäftigen", sagte er. „Falls es etwas gibt, was sie nicht berichtet hat, werden wir es herausfinden, aber
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